Wettbewerb „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung“ (InnoVET)
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit dem Wettbewerb InnoVET die besten Ideen für eine exzellente berufliche Bildung. InnoVET soll dazu beitragen, die berufliche Bildung mit neuen strukturbildenden Konzepten zukunftsfest zu machen und die Gleichwertigkeit dualer und akademischer Bildung auszubauen. Das BIBB setzt den Wettbewerb im Auftrag des BMBF um.
Neue Technologien, die Globalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft und die demografische Entwicklung verändern den Arbeitsmarkt erheblich. Für diese Herausforderungen braucht es hochqualifizierte Fachkräfte. Um sie zu gewinnen, müssen attraktive und hochwertige Qualifizierungsangebote in der Berufsbildung entwickelt werden, die auf dem Arbeitsmarkt Akzeptanz finden und mit anderen höherqualifizierenden Bildungsgängen gleichwertig sind.
Ideen für eine exzellente berufliche Bildung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startete daher im „Jahr der Berufsbildung“ 2019 den Wettbewerb „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung“ – kurz InnoVET. In einem zweistufigen Verfahren wählte das BMBF mit einer Expertenjury die 17 besten Projektanträge für die vierjährige Erprobungs- und Umsetzungsphase aus. Der Arbeitsbereich 4.4 im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) setzt InnoVET im Auftrag des BMBF um.
Der Wettbewerb soll dazu beitragen, die berufliche Bildung mit neuen strukturbildenden Konzepten zukunftsfest zu machen und die Gleichwertigkeit dualer und akademischer Bildung auszubauen. Regionale und/oder branchenspezifische Akteure entwickeln und erproben gemeinsam innovative Aus- und Weiterbildungsangebote und setzten sie im Rahmen von Innovations-Clustern um. Dabei orientieren sich die zu entwickelnden Ansätze an den Bedarfen des Arbeitsmarktes und der Unternehmen. Gleichzeitig werden Anreize für junge Menschen geschaffen, eine berufliche Aus- oder Fortbildung zu beginnen.
Alle Maßnahmen und Strukturideen verfolgen das Ziel, sie nachhaltig im Berufsbildungssystem zu etablieren. Daher ist der Wissens- und Ergebnistransfer von besonderer Bedeutung.
InnoVET ist offen gestaltet: Der Wettbewerb richtet sich an alle Branchen, Regionen und Partner der beruflichen Bildung. Bezugsrahmen ist die duale Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) und der Handwerksordnung (HwO). Die Konzepte werden von einer Jury bewertet.
Was wird gefördert?
In den Innovations-Clustern werden neue Angebote zur Aus- und Weiterbildung entwickelt und erprobt, die diese Ziele verfolgen:
- Steigerung der Attraktivität, Qualität und Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung
- Ausbau der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung zu einem innovativen, durchlässigen und qualitativ hochwertigen System
- Entwicklung von innovativen Angeboten im Segment Aus- und Weiterbildung / Aufstiegsfortbildung insbesondere auch oberhalb der DQR Stufe 5, die sich an den Bedarfen der Unternehmen orientieren und Anreize für junge Menschen zum Einstieg in die berufliche Bildung setzen
- Schaffung neuartiger, qualitativ hochwertiger Lernortkooperationen, zum Beispiel zum Transfer von Wissen und neuen Entwicklungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen über den Weg der beruflichen Aus- und Weiterbildung in die betriebliche Praxis, insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
- Unterstützung von Unternehmen, insbesondere KMU, bei der Gewinnung und Ausbildung von zukünftigen Fachkräften, Führungskräften und Unternehmensnachfolgerinnen und Unternehmensnachfolgern
- Frühzeitiges Aufgreifen neuer Entwicklungen in der beruflichen Bildung, wie z. B. künstliche Intelligenz und Entwicklung von entsprechenden Qualifizierungskonzepten für die berufliche Bildung
So lief das Auswahlverfahren
Das BMBF rief Akteurinnen und Akteure der Berufsbildung mit der Förderbekanntmachung vom 17. Januar 2019 dazu auf, ihre Anträge zur Förderung in der Konzeptphase bis zum 26. April 2019 einzureichen. 176 Ideenskizzen gingen ein, aus denen das BMBF mit einer unabhängigen Jury aus Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis die 30 innovativsten Anträge auswählte. Die Wettbewerbsteilnehmenden erhielten eine Förderung für bis zu sechs Monate, um ihre Ideenskizzen zu umsetzungsreifen Projektkonzepten auszuarbeiten und bis 29. Februar 2020 einen Antrag für die Erprobung- und Umsetzungsphase zu stellen. Anschließend begutachtete das BMBF mit der Jury die Projektanträge und entschied über die Förderung. Bildungsministerin Anja Karliczek gab die von der Jury empfohlenen 17 Projekte im Rahmen einer Pressekonferenz am 7. Juli 2020 bekannt.
Aktuelle Informationen zu InnoVET sowie Informationen zu den geförderten Projektideen finden sich unter www.inno-vet.de.