BIBB-Übergangsstudien 2006 und 2011
Um zu mehr Informationen über Bildungswege und Berufsbiographien von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Anschluss an allgemein bildende Schulen zu gelangen, hat das BIBB in den Jahren 2006 und 2011 zwei Studien durchgeführt.
In den 2000er Jahren war die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt sehr angespannt. Die rezessive Wirtschaftslage führte zu einem Abbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, wodurch auch viele betriebliche Ausbildungsplätze verlorengingen. Zudem verließen starke Geburtskohorten die allgemeinbildenden Schulen. Diese Entwicklungen führten zu einer beträchtlichen Unterversorgung an Ausbildungsplätzen. In der Folge wurden die Übergangsprozesse von der allgemeinbildenden Schule in eine Berufsausbildung schwieriger und komplexer, was sich z. B. an stark wachsenden Anteilen von Jugendlichen in berufsvorbereitenden Maßnahmen und berufsfachschulischen Ausbildungsgängen zeigte. Bildungspolitisch stellte sich die Frage, ob sich die verschiedenen Maßnahmen und Bildungsgänge vor Eintritt in eine Berufsausbildung verbinden lassen, welche Wege besonders erfolgversprechend sind und wo sich reine Maßnahmenkarrieren aufzubauen drohen.
In der Übergangsstudie 2006 wurden 7.230 Jugendliche der Geburtsjahrgänge 1982 bis 1988 befragt. Die Erhebung erfolgte von Juni bis August 2006 mittels computergestützter Telefoninterviews durch infas, Bonn. Es handelt sich um eine retrospektive Längsschnittdatenerhebung, in der die gesamte Bildungs- und Berufsbiografie beginnend mit der allgemeinbildenden Schulzeit erfasst wurden. Die Stichprobenziehung erfolgte auf Basis einer Telefonauswahlgrundlage. Die Daten wurden durch Gewichtung auf Grundlage der amtlichen Statistik an die Strukturen der Grundgesamtheit angepasst. Die Ergebnisse sind für Jugendliche in den entsprechenden Altersgruppen repräsentativ.
Ziel der BIBB-Übergangsstudie 2011 war es festzustellen, wie sich der einsetzende Wandel des Ausbildungsmarktes von einem Anbieter- zu einem Nachfragermarkt auf die Bildungs- und Berufswege der jungen Menschen auswirkt und welche Einflüsse institutionelle Unterstützungen - z.B. Berufsorientierungsangebote während der allgemeinbildenden Schulzeit - auf den Übergang in die Berufsausbildung haben.
Um diese Fragen zu klären wurden im (Spät)Sommer 2011 Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren (Geburtsjahrgänge 1987-1993) danach gefragt, welche Bildungs- und Berufswege sie seit der Grundschule beschritten, welche institutionellen Unterstützungen sie dabei erhalten und inwiefern sie die unterschiedlichen Bildungsphasen erfolgreich abgeschlossen oder vorzeitig beendet hatten. Anders als die BIBB-Übergangsstudie 2006, die als Festnetzbefragung durchgeführt wurde, handelt es sich bei der 2011er-Studie um eine Mobilfunkbefragung. Dieser Methodenwechsel war erforderlich, da die Zielgruppe der 18- bis 24-jährigen sehr mobil ist und bei eigener Haushaltsführung zunehmend auf Festnetzanschlüsse verzichtet. Die Telefoninterviews wurden von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) durchgeführt. Der Datensatz umfasst Angaben zu den Bildungs- und Berufsverläufen von 5.579 jungen Erwachsenen. Die Daten wurden durch Gewichtung (Mikrozensus 2010) an die Strukturen der Grundgesamtheit angepasst und sind für Personen in den entsprechenden Altersgruppen in Deutschland repräsentativ.
Berufliche Orientierung junger Menschen mit Migrationshintergrund und ihre Erfolgschancen beim Übergang in betriebliche Berufsausbildung
Beicht, Ursula; Bundesinstitut für Berufsbildung [Hrsg.] | 2015
Einmündungschancen in duale Berufsausbildung und Ausbildungserfolg junger Migranten und Migrantinnen : Ergebnisse der BIBB-Übergangsstudie 2011
Beicht, Ursula; Walden, Günter | 2014
Schwacher Schulabschluss - und dennoch rascher Übergang in Berufsausbildung? : Einflussfaktoren auf die Übergangsprozesse von Hauptschulabsolventen/-absolventinnen mit Konsequenzen für deren weitere Bildungswege
Enggruber, Ruth; Ulrich, Joachim Gerd; Bundesinstitut für Berufsbildung [Hrsg.] | 2014
Perspektiven beim Übergang Schule - Berufsausbildung : Methodik und erste Ergebnisse aus der BIBB-Übergangsstudie 2011
Eberhard, Verena; Beicht, Ursula; Krewerth, Andreas u.a. | 2013
Ergebnisse empirischer Analysen zum Übergangssystem auf Basis der BIBB-Übergangsstudie 2011
Beicht, Ursula; Eberhard, Verena | 2013
Regionale Unterschiede in der Integrationsfähigkeit des dualen Berufsausbildungssystems
Ulrich, Joachim Gerd | 2013
Ausbildungschancen und Verbleib von Schulabsolventen
Beicht, Ursula; Friedrich, Michael; Ulrich, Joachim Gerd; Eberhard, Verena | Bielefeld; Bertelsmann | 2008
Berichte zur beruflichen Bildung; 333 S.
ISBN: 978-3-7639-1120-2
Übergänge von der allgemeinbildenden Schule in eine vollqualifizierende Ausbildung - Ergänzende Analysen für den zweiten nationalen Bildungsbericht zum Schwerpunktthema "Übergänge im Bildungssystem und zwischen Bildungssystem und Arbeitsmarkt" auf
Beicht, Ursula; Ulrich, Joachim Gerd | 2008
51 S.
Ausbildungsverlauf und Übergang in Beschäftigung : Teilnehmer/-innen an betrieblicher und schulischer Berufsausbildung im Vergleich
Beicht, Ursula; Ulrich, Joachim Gerd | 2008
Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis : BWP; 37 (2008), H. 3; S. 19-23
Welche Jugendlichen bleiben ohne Berufsausbildung? : Analyse wichtiger Einflussfaktoren unter besonderer Berücksichtigung der Bildungsbiografie
Beicht, Ursula; Ulrich, Joachim Gerd | Bielefeld; Bertelsmann | 2008
BIBB Report : Forschungs- und Arbeitsergebnisse aus dem Bundesinstitut für Berufsbildung ; 6/08; 15 S.
Deutlich längere Dauer bis zum Ausbildungseinstieg : Schulabsolventen auf Lehrstellensuche
Beicht, Ursula; Friedrich, Michael; Ulrich, Joachim Gerd | Bielefeld; Bertelsmann | 2007
BIBB Report : Forschungs- und Arbeitsergebnisse aus dem Bundesinstitut für Berufsbildung ; 2/07; 12 S.
Steiniger Weg in die Berufsausbildung - Werdegang der Jugendlichen nach Beendigung der allgemeinbildenden Schule
Beicht, Ursula; Friedrich, Michael; Ulrich, Joachim Gerd | 2007
Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis : BWP; 36 (2007), H. 2; S. 5-9