BP:
 

Das Wichtigste in Kürze 

Zusammenfassend ist vor allem auf die folgenden Ergebnisse hinzuweisen:

  • Im Jahr 2013 ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge erneut zurückgegangen. Die Zahl der Verträge sank gegenüber 2012 um 20.600 (-3,7 %). In Ostdeutschland fiel der Rückgang mit -5,9 % stärker aus als in Westdeutschland (-3,4 %). Besonders deutlich ging die Zahl der außerbetrieblichen Verträge zurück (-16,3 %), während bei den betrieblichen Neuverträgen mit -2,9 % eine geringere Abwärtsentwicklung zu beobachten war.
  • Das Ausbildungsplatzangebot sank gegenüber dem Vorjahr um -3,5 % auf 564.200.
  • Die Bundesagentur für Arbeit registrierte zum 30. September 2013 noch rund 83.500 erfolglose Ausbildungsplatznachfrager. Dies waren rund 7.500 mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig gab es für viele Betriebe Probleme, ihre Ausbildungsplätze auch tatsächlich zu besetzen. So war die Zahl der zum 30. September 2013 noch unbesetzten Plätze ähnlich hoch wie im Vorjahr (rund 33.000). Die Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt haben insgesamt zugenommen.
  • Im Jahr 2014 wird nach Projektionen des BIBB die Ausbildungsplatznachfrage um 11.000 zurückgehen. Das Ausbildungsplatzangebot wird sich in etwa auf dem Niveau von 2013 bewegen. Aufgrund der rückläufigen Schulabgängerzahlen wird sich die Zahl der an einer Ausbildung interessierten Personen in den nächsten 10 Jahren deutlich vermindern.
  • Eine Sonderauswertung der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2012 zeigt, dass im Vermittlungsjahr 2011/2012 der Zugang zu betrieblicher Ausbildung für Bewerber/-innen mit Migrationshintergrund auch unter sonst gleichen Bedingungen deutlich schwieriger war als für diejenigen ohne Migrationshintergrund. Die Gründe hierfür dürften auch im Ausbildungsverhalten von Betrieben zu suchen sein.
  • Eine ebenfalls mit Daten der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2012 durchgeführte Sonderauswertung zu Altbewerbern und Altbewerberinnen zeigt, dass deren Einmündungschancen deutlich schlechter sind. Der Einmündungserfolg nimmt dabei immer weiter ab, je länger sie einen Ausbildungsplatz suchen.
  • Die Anzahl der anerkannten Ausbildungsberufe hat sich 2013 verringert, da 11 „Altberufe“ durch die Verordnung zur Fachkraft für Metalltechnik abgelöst wurden. Die Zahl der Berufe beträgt nun noch 329.
  • Im Jahr 2012 standen nach den Ergebnissen der Berufsbildungsstatistik 1.429.977 Jugendliche in einer dualen Berufsausbildung. Hiervon entfielen 1.222.032 auf Westdeutschland und 207.945 auf Ostdeutschland. Der Bestand ist gegenüber dem Vorjahr um -2,1 % gesunken.
  • Die Ausbildungsanfängerquote, also der rechnerische Anteil derjenigen in der Wohnbevölkerung, der eine Ausbildung im dualen System beginnt, beträgt im Jahr 2012 55,7 %.
  • Unter den Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag zum Stichtag 31. Dezember 2012 hatten 42,3 % einen Realschul- und 30,8 % einen Hauptschulabschluss. Der Anteil der Studienberechtigten betrug 24,0 %.
  • Im Jahr 2012 wurden bundesweit 148.635 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Die Lösungsquote betrug 24,4 % und hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht weiter verändert. Zu beachten ist, dass Lösungsquoten keine Abbruchquoten sind. Ein großer Teil der Jugendlichen setzt anschließend die Ausbildung im dualen System fort.
  • Die betriebliche Ausbildungsbeteiligung war wie in den beiden Jahren zuvor auch 2012 rückläufig. Zum Ende des Berichtsjahres beteiligten sich 447.700 Betriebe an der Ausbildung, die Ausbildungsbetriebsquote verringerte sich auf 21,3 %. Hiermit wurde ein neuer Tiefstand seit 1999 erreicht.
  • Nach den Ergebnissen des IAB-Betriebspanels lag die Übernahmequote erfolgreicher Absolventinnen und Absolventen einer Ausbildung durch die Betriebe im Jahr 2012 wie auch im Vorjahr bei 66 %. In den neuen Ländern fielen dabei die Übernahmequoten geringer aus als in den alten Ländern.
  • Nach Ergebnissen des BIBB-Qualifizierungspanels hatten 65 % der befragten ausbildenden Betriebe Ausbildungsplätze für das Ausbildungsjahr 2012/13 angeboten.
  • Die Zahl der Anfänger/-innen in vollqualifizierenden schulischen Ausbildungsgängen lag im Jahr 2013 bei 212.241 und war damit ähnlich hoch wie 2012.
  • Nach den Ergebnissen der iABE (integrierte Ausbildungsberichterstattung) wurden für das Jahr 2013 im Übergangsbereich noch 257.626 Anfänger/innen (Vorjahr: 259.727) registriert.
  • Die Zahl der Studierenden in dualen Studiengängen betrug im Jahr 2013 64.358 und ist gegenüber dem Vorjahr um 0,4 % gestiegen.
  • Neue Ergebnisse der BIBB-IAB-Qualifikationsund Berufsfeldprojektionen bis zum Jahr 2030 deuten vor allem auf künftige Engpässe im Bereich von Fachkräften mit abgeschlossener beruflicher Ausbildung hin.
  • Auf der Grundlage von Auswertungen des Mikrozensus kommt das BIBB zu dem Ergebnis, dass die Ungelerntenquote in den letzten Jahren leicht rückläufig ist. In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen lag der Anteil der formal nicht Qualifizierten im Jahr 2011 bei 13,5 %.

(Günter Walden)