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Regionale Entwicklung der Berufsausbildung

Die Ausbildungschancen von Jugendlichen und die Möglichkeiten von Betrieben, angebotene Ausbildungsstellen zu besetzen, können regional erheblich variieren. Im Folgenden werden solche regionalen Unterschiede anhand ausgewählter Indikatoren zur Ausbildungsmarktsituation in den Arbeitsagenturbezirken dargestellt. Neben zuvor bereits verwendeten Indikatoren, wie die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge und der unbesetzten Ausbildungsstellen, der Umfang überwiegend öffentlich finanzierter Ausbildungsverhältnisse und die Angebots-Nachfrage-Relation (vgl. Kapitel A1.1 bis A1.3), dient die betriebliche Angebots-Nachfrage-Relation in der erweiterten Fassung als zentraler Indikator zur Beschreibung der regionalen Ausbildungsmärkte.

Anders als in bisherigen Ausgaben des BIBB-Datenreports muss sich die diesjährige Regionalanalyse auf eine Beschreibung der Ausbildungsmarktsituation im aktuellen Berichtsjahr beschränken und auf den üblichen Vorjahresvergleich verzichten. Grund dafür ist die neue, zum 1. Januar 2013 in Kraft getretene Gebietsstruktur der Bundesagentur für Arbeit, durch die die aktuellen Regionaldaten nicht mehr vollständig mit denen früherer Berichtsjahre vergleichbar sind. Ebenso muss auf die bislang übliche Auswertung der regionalen Schulabgängerdaten verzichtet werden, weil diese von den Bundesländern nicht einheitlich nach dem aktuellen Gebietsstand gemeldet wurden. Indikatoren, die auf regionalen Schulabsolventenzahlen basieren, können daher vorläufig nicht verwendet werden. Dies betrifft namentlich das Verhältnis des betrieblichen Ausbildungsstellenangebotes, der Ausbildungsplatznachfrage sowie des Bestands unversorgter Bewerber/-innen zu den Absolventen allgemeinbildender Schulen.

Regionale Differenzierung nach Arbeitsagenturbezirken

Zum 1. Januar 2013 hat die Bundesagentur für Arbeit die schrittweise vorgenommene Änderung ihrer Gebietsstruktur abgeschlossen. Mit dieser Restrukturierung ist der Zuschnitt der Arbeitsagenturbezirke an bestehenden Kreisgrenzen ausgerichtet und die Anzahl der Agenturbezirke von 176 auf 154 reduziert worden. Infolgedessen sind die für das Berichtsjahr 2013 vorliegenden Regionaldaten nicht mehr vollständig mit denen früherer Ausgaben des Datenreports vergleichbar. Weil für die neuen Arbeitsagenturbezirke keine Vorjahresdaten existieren, lässt sich auf der regionalen Ebene lediglich die Ausbildungsmarktsituation im Berichtsjahr, nicht aber die Veränderung zum Vorjahr abbilden.

Betriebliche Angebots-Nachfrage-Relation in der erweiterten Fassung

Anders als die allgemeine Angebots-Nachfrage-Relation (vgl. Kapitel A1.1) bezieht sich die betriebliche Angebots-Nachfrage-Relation beim Ausbildungsangebot ausschließlich auf betriebliche Ausbildungsstellen und lässt überwiegend öffentlich finanzierte Ausbildungsplätze unberücksichtigt. In der erweiterten Fassung berücksichtigt sie bei der Ausbildungsplatznachfrage zudem auch Jugendliche, die zwar in eine Alternative zur gewünschten Ausbildung gemündet sind, sich aber weiterhin an einem betrieblichen Ausbildungsplatz interessiert zeigen. Sofern nicht anders ausgewiesen, legen die nachfolgenden Angaben zur betrieblichen Angebots-Nachfrage-Relation die erweiterte Fassung zugrunde.

Ausbildungsmarkt

Im Berichtsjahr 2013 entfielen bundesweit durchschnittlich 88,3 betriebliche Ausbildungsstellenangebote auf 100 Nachfragende nach erweiterter Definition. Mit einem Minus von 0,7 Punkten ist die betriebliche Angebots-Nachfrage-Relation im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht zurückgegangen und hat sich von einem ausgeglichenen Verhältnis weiter entfernt Tabelle A1.4-1. Über alle Arbeitsagenturbezirke variierte die betriebliche Angebots-Nachfrage-Relation deutlich Schaubild A1.4-1. Bei einer Standardabweichung von 8,1 streute sie zwischen 72,4 und 124,0. Die niedrigsten Quotienten entfielen auf die Agenturbezirke Recklinghausen, Hameln und Gießen, die höchsten auf die Bezirke Stralsund, Passau und Weilheim Tabelle A1.4-2 Internet

Standardabweichung

Die Standardabweichung gehört zu den Streumaßen und gibt an, um welchen durchschnittlichen Betrag die Beobachtungswerte einer Stichprobe oder Grundgesamtheit von ihrem Mittelwert differieren. Als Zentralmaß dient üblicherweise das arithmetische Mittel der Beobachtungswerte. Bei den regionalen Angebots-Nachfrage-Relationen wäre dies allerdings wenig sinnvoll, weil Regionen mit unterschiedlich großen Ausbildungsmärkten dadurch gleich gewichtet und die Ergebnisse entsprechend verzerrt würden. Als Referenzgröße für die Standardabweichung wird deshalb nicht das arithmetische Mittel aller regionalen betrieblichen Angebots-Nachfrage-Relationen herangezogen, sondern die betriebliche Angebots-Nachfrage-Relation für Gesamtdeutschland. Auf diese Weise lassen sich nicht nur Verzerrungen aufgrund inkommensurabler regionaler Ausbildungsmärkte vermeiden, sondern auch regional nicht zuordenbare Fälle in die Mittelwertberechnung einbeziehen, die anderenfalls unberücksichtigt blieben.

Insgesamt 110 Agenturbezirke (71,4 %) hatten eine betriebliche Angebots-Nachfrage-Relation, die um maximal eine Standardabweichung von der betrieblichen Angebots-Nachfrage-Relation Gesamtdeutschlands abwich. Mit Quotienten im Intervall von 80,3 bis 96,4 bildeten diese Bezirke das Mittelfeld.

Deutlich überdurchschnittlich war die Ausbildungsmarktsituation in 24 Agenturbezirken (15,6  %), deren betriebliche Angebots-Nachfrage-Relation den gesamtdeutschen Wert um mehr als eine Standardabweichung überschritt (ANRe > 96,4). Mit 16 Bezirken entfielen die meisten auf Bayern, die übrigen zu je 2 Fällen auf Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen.

Bei weniger als 80,3 Ausbildungsstellenangeboten je 100 Nachfragende präsentierte sich die Situation in 20 Agenturbezirken (13,0 %) stark unterdurchschnittlich. Die Mehrzahl davon lag in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit 8 und 5 Bezirken. Jeweils 2 Bezirke befanden sich in Brandenburg und Hessen und je einer in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.

Tabelle A1.4-1: Ausgewählte Indikatoren zur regionalen Ausbildungsmarktsituation 2013

Schaubild A1.4-1: Betriebliche Ausbildungsstellenangebote je 100 Nachfragende nach erweiterter Definition in den Arbeitsagenturbezirken im Jahr 2013

Ausbildungsplatzangebot

Mit rund 564.200 Ausbildungsstellen war das gesamte Ausbildungsplatzangebot in Deutschland um 3,5 % geringer als im Vorjahr. Die betrieblich angebotenen Ausbildungsstellen gingen um 2,9 % zurück und machten im Berichtsjahr 96,2 % des gesamten Ausbildungsplatzangebotes aus. Die Zahl der überwiegend öffentlich finanzierten Ausbildungsstellen verringerte sich um 16,3 % auf 21.678, was einem Anteil von 3,8 % am Gesamtangebot entspricht. Bei Werten von 0,5 % (Freiburg) bis 14,8 % (Sangershausen) variierte der Anteil der überwiegend öffentlich finanzierten Ausbildungsstellen zwischen den einzelnen Regionen erheblich. Ein Vergleich zwischen dem obersten und dem untersten Dezil zeigt, dass mit Ausnahme von Gießen, Wiesbaden und Waiblingen die Bezirke mit den höchsten Anteilswerten in Ostdeutschland lagen, wohingegen die Bezirke mit den niedrigsten Anteilswerten vorwiegend im Süden und Westen Deutschlands anzutreffen waren.

Trotz des gesunkenen Ausbildungsplatzangebotes nahm die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen bundesweit um 0,8 % auf 33.534 zu. Von allen betrieblich angebotenen Ausbildungsstellen blieben zuletzt 6,2 % unbesetzt, wobei sich erhebliche Unterschiede auf regionaler Ebene zeigten. Während in den Agenturbezirken Kassel (0,9 %), Herford (1,0 %) und Magdeburg (2,0 %) höchstens jeder 50. betrieblich angebotene Ausbildungsplatz nicht besetzt wurde, blieb in den Bezirken Stralsund (27,7 %), Greifswald (24,6 %) und Nordhausen (21,0 %) mehr als ein Fünftel des Ausbildungsstellenangebotes offen.

Ausbildungsplatznachfrage

Weniger stark als das Angebot ging die Nachfrage nach betrieblichen Ausbildungsplätzen zurück. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Gesamtnachfrage nach erweiterter Definition um 2,1 % auf 614.277 Nachfragende. Dieser Rückgang und die gestiegene Ausbildungsplatzvakanz konnten jedoch nicht verhindern, dass die Zahl der unversorgten Bewerber/-innen nach erweiterter Definition bundesweit kräftig wuchs und um 34,5 % auf 83.565 zulegte. Ihr Anteil an der erweiterten Ausbildungsplatznachfrage betrug zuletzt 13,6 %. Große Unterschiede zeigen sich wiederum auf der Ebene der Agenturbezirke, wo der Anteil unversorgter Bewerber/-innen um 22,8 Prozentpunkte streute. Die niedrigsten Anteile fanden sich in den im Südosten Deutschlands liegenden Bezirken Dresden (4,2 %), Schwandorf (4,5 %) und Annaberg-Buchholz (4,8 %). Die höchsten Anteilswerte entfielen auf die Bezirke Recklinghausen (27,0 %), Solingen-Wuppertal (26,2 %) und Hameln (25,6 %).

Im Bundesdurchschnitt entfielen 40,1 unbesetzte Ausbildungsstellen auf 100 unversorgte Bewerber/-innen. Die Gesamtzahl der unversorgten Bewerber/-innen überstieg dabei die der unbesetzten Ausbildungsstellen um mehr als 50.000. Betrachtet man die Situation auf regionaler Ebene, zeigt sich in 125 der 154 Agenturbezirke (81,2 %) ein Überhang an unversorgten Bewerbern/Bewerberinnen gegenüber den unbesetzten Ausbildungsplätzen. Die mit Abstand größten Überhänge fanden sich in Hamburg und Berlin, wo die Zahl der unversorgten Bewerber/-innen die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze jeweils um mehr als 1.700 überschritt. Den Gegenpol bildete der Agenturbezirk München, der mit knapp 580 Stellen den größten Überhang an unbesetzten Ausbildungsplätzen gegenüber den unversorgten Bewerbern/Bewerberinnen aufwies.

Hohe Anteile an unversorgten Bewerbern/Bewerberinnen oder an unbesetzten Ausbildungsstellen resultieren häufig aus quantitativ unausgeglichenen Ausbildungsmärkten. Erhöhte Umfänge an unbesetzten Ausbildungsstellen und unversorgten Bewerbern/Bewerberinnen sind allerdings nicht in jedem Fall mit rechnerisch unausgeglichenen Ausbildungsmärkten zu erklären, sondern teilweise auf andere Faktoren zurückzuführen. Dies gilt vor allem dort, wo sich Angebot und Nachfrage zahlenmäßig die Waage halten. Gründe, weshalb Angebot und Nachfrage selbst bei quantitativ ausgeglichenen Ausbildungsmarktverhältnissen nicht vollständig zueinanderfinden, können berufliche oder regionale Mismatches, aber auch Inkompatibilitäten zwischen den Ansprüchen, Anforderungen und Eigenschaften der Betriebe und der Jugendlichen sein.

Derartige Passungsprobleme liegen vor, wenn ein erhöhter Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen mit einem erhöhten Anteil unversorgter Bewerber/-innen einhergeht (vgl. Matthes/Ulrich 2014). Dies war bei 15 Agenturbezirken der Fall, in denen beide Anteilswerte überdurchschnittlich hoch ausfielen. 3 Bezirke traten dabei besonders hervor: In Riesa und Lübeck lagen beide Anteilswerte um mehr als eine halbe Standardabweichung über dem Bundesdurchschnitt, in Bautzen sogar um mehr als eine ganze Standardabweichung.14

Regionen mit überdurchschnittlicher Angebots-Nachfrage-Relation

Ausbildungsmarkt
In den 24 Agenturbezirken mit überdurchschnittlicher Angebots-Nachfrage-Relation kamen 101,3 betriebliche Ausbildungsstellenangebote auf 100 Nachfragende nach erweiterter Definition. Rechnerisch bestand damit ein leichter Angebotsüberhang, der faktisch allerdings nur die Hälfte der genannten Bezirke betraf. Die übrigen 12 kamen auf Quotienten von unter 100, wiesen also weniger Ausbildungsplatzangebote als Nachfragende auf. Damit war die Ausbildungsmarktsituation selbst in Regionen mit klar überdurchschnittlicher Angebots-Nachfrage-Relation für Jugendliche zum Teil angespannt. Insgesamt wurden hier 79.929 neue Ausbildungsverträge geschlossen, was einem Anteil von 15,1 % aller bundesweiten Neuabschlüsse entspricht.

Ausbildungsangebot
89.295 Ausbildungsplätze sind in den Bezirken mit überdurchschnittlicher Angebots-Nachfrage-Relation angeboten worden; das waren 15,8 % des gesamten Ausbildungsplatzangebotes in Deutschland. Darunter befanden sich 2.338 überwiegend öffentlich finanzierte Ausbildungsstellen, deren Anteil mit 2,6 % klar unter dem Bundesdurchschnitt lag.

Die aus betrieblicher Sicht ungünstige Angebots-Nachfrage-Relation spiegelte sich in einer verhältnismäßig hohen Anzahl an unbesetzten Ausbildungsstellen wider, die zuletzt bei 9.366 lag und 10,8 % des regionalen betrieblichen Ausbildungsplatzangebotes ausmachte. Die 24 Bezirke vereinigten damit allein 27,9 % aller unbesetzten Ausbildungsstellen in Deutschland auf sich.

Ausbildungsnachfrage
Nach erweiterter Definition hatten 85.882 Personen in den Agenturbezirken mit überdurchschnittlicher Angebots-Nachfrage-Relation einen Ausbildungsplatz nachgefragt; das entsprach einem Anteil von rund 14,0 % der gesamtdeutschen Nachfrage. Die Zahl der unversorgten Bewerber/-innen betrug 5.953, womit durchschnittlich 6,9 unversorgte Bewerber/-innen auf 100 Nachfragende nach erweiterter Definition kamen.

Regionen mit unterdurchschnittlicher Angebots-Nachfrage-Relation

Ausbildungsmarkt
In den Regionen mit unterdurchschnittlicher Angebots-Nachfrage-Relation entfielen lediglich 77,3 betriebliche Ausbildungsplatzangebote auf 100 Nachfragende nach erweiterter Definition. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge lag bei 56.700, das waren 10,7 % aller Neuabschlüsse in Deutschland.

Ausbildungsangebot
Das Ausbildungsangebot in den Bezirken mit überdurchschnittlicher Angebots-Nachfrage-Relation umfasste 59.180 Ausbildungsstellen, die 10,5 % des deutschen Gesamtangebotes ausmachten. Von diesen Stellen waren 2.852 überwiegend öffentlich finanziert, was einer Quote von 4,8 % entspricht.

Der starke Nachfrageüberhang ging mit einem unterdurchschnittlich niedrigen Anteil an unbesetzten Ausbildungsstellen einher. Von 100 betrieblich angebotenen Stellen blieben im Schnitt 4,4 unbesetzt, womit die Lehrstellenvakanz klar unter dem Niveau der Vergleichsregionen lag. Insgesamt waren zum 30. September 2.475 Ausbildungsstellen noch nicht besetzt.

Ausbildungsnachfrage
Nach der erweiterten Nachfragedefinition gab es in den 20 Bezirken 72.906 Ausbildungsstellenbewerber/-innen. Mit insgesamt 16.200 unversorgten Bewerbern/Bewerberinnen hatte dort mehr als jede/-r fünfte Nachfragende (22,2 %) zum 30. September noch keine Ausbildungsstelle gefunden.

Betriebliche Ausbildungsbeteiligung in den Regionen

Erhebliche Unterschiede zwischen den Agenturbezirken zeigten sich auch beim Anteil der Ausbildungsbetriebe an allen Betrieben (Ausbildungsbetriebsquote) und dem Anteil der Auszubildenden an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Ausbildungsquote) (vgl. Kapitel A4.10.1).

Über die 150 zum Stichtag 31. Dezember 2012 existierenden Agenturbezirke15 variierte die Ausbildungsbetriebsquote zwischen 12,9 % (Annaberg-Buchholz) und 31,9 % (Coesfeld) bei einer Standardabweichung von 4,6 Prozentpunkten16 Tabelle A1.4-3 Internet. In 93 Fällen wich der Anteil der ausbildenden Betriebe an allen Betrieben um maximal eine Standardabweichung von der gesamtdeutschen Ausbildungsbetriebsquote ab, womit 62 % der Agenturbezirke bei der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung im Mittelfeld lagen. In 22 Agenturbezirken (14,7 %) fiel die Ausbildungsbetriebsquote höher und in 35 Bezirken (23,3 %) niedriger aus. Während die Regionen mit stark überdurchschnittlichen Quoten größtenteils auf Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen entfielen, befanden sich die Regionen mit auffällig niedrigen Quoten vorwiegend in Ostdeutschland. Ausnahmen waren die Agenturbezirke Frankfurt/Main und München, die ebenfalls weit unterdurchschnittliche Ausbildungsbetriebsquoten aufwiesen.

Die Ausbildungsquote streute über die Agenturbezirke zwischen 3,8 % (München) und 8,7 % (Heide) bei einer Standardabweichung von 1,1 Prozentpunkten. Von den 150 Bezirken wichen 95 (63,3 %) bei der Ausbildungsquote um nicht mehr als eine Standardabweichung von der gesamtdeutschen Quote ab und markierten hier den mittleren Bereich. Demgegenüber kamen 30 Bezirke (20 %) auf deutlich überdurchschnittliche und 25 Bezirke (16,7 %) auf stark unterdurchschnittliche Quoten. Ähnlich wie beim Anteil der ausbildenden Betriebe an allen Betrieben fanden sich die überdurchschnittlichen Ausbildungsquoten ausnahmslos in Bezirken westdeutscher Flächenländer und die unterdurchschnittlichen Quoten primär in ostdeutschen Regionen. Ausnahmen bildeten hier wiederum die Regionen München und Frankfurt/Main, die gemeinsam mit Düsseldorf die westdeutschen Agenturbezirke mit den niedrigsten Ausbildungsquoten waren.

(Tobias Hucker)

  • 14

    Beim Anteil der unbesetzten an den betrieblich angebotenen Ausbildungsstellen betrug die Standardabweichung 3,9 Prozentpunkte, beim Anteil der unversorgten Bewerber/-innen an der erweiterten Ausbildungsplatznachfrage 5,4 Prozentpunkte.

  • 15

    Im Zuge der schrittweisen Änderung der Gebietsstruktur lag die Zahl der Agenturbezirke zum 31. Dezember 2012 unter den entsprechenden Bestandszahlen vor und nach der Neustrukturierung. Unabhängig von den verschiedenen Stichtagen lassen sich die regionalen Ausbildungs- und Ausbildungsbetriebsquoten daher nur eingeschränkt zu den anderen Regionalindikatoren in Beziehung setzen, denen bereits die neue Gebietsstruktur zugrunde liegt. 

  • 16

     Referenzwerte für die ausgewiesenen Standardabweichungen sind die Ausbildungsbetriebsquote bzw. die Ausbildungsquote für Gesamtdeutschland, die bei 21,3 % resp. 5,6 % lagen.