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Zusammenfassend wird hier erläutert, was die Teilnahmequoten in den 3 europäischen Erhebungen jeweils messen. Die CLA wurde speziell für den AES entwickelt und wird auch für den LFS herangezogen. Allerdings bedeutet die Bezugnahme auf die CLA nicht, dass beide Erhebungen in gleicher Breite zu allen Bereichen des Lernens Erwachsener Informationen erheben:

  • Der Indikator zum lebenslangen Lernen auf der Grundlage des LFS (Benchmark-Indikator) umfasst den Anteil der Personen, die in den letzten 4 Wochen vor der Erhebung an einem regulären Bildungsgang (als Schüler/-in, Student/-in oder Auszubildende/-r) und/oder an Lehrgängen, Seminaren oder Konferenzen außerhalb des regulären Bildungssystems teilgenommen oder Privatunterricht erhalten haben. Nicht einbezogen werden die informellen Lernaktivitäten sowie das Lernen am Arbeitsplatz. Diese Angaben werden auf die Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen bezogen (Eurostat 2013e).
  • Im AES werden formale, non-formale und informelle Lernaktivitäten in den letzten 12 Monaten vor der Befragung erhoben. Die von Eurostat ausgewiesene Teilnahmequote bezieht jedoch nur die formalen und non-formalen Bildungsaktivitäten ein, informelles Lernen wird zumindest derzeit für die Teilnahmequote nicht berücksichtigt.279 Das Lernen am Arbeitsplatz ist im AES dem non-formalen Lernen zugeordnet.280 Eurostat weist die Teilnahmequote für die Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen für 2007 und für 2011/2012 aggregiert und differenziert nach formalen vs. non-formalen Lernaktivitäten aus. Wegen der veränderten Abgrenzung zwischen formalen und non-formalen Lernaktivitäten im Manual für den AES 2011/2012 werden in diesem Kapitel stets die Teilnahmequoten für formale und non-formale Aktivitäten zusammengefasst ausgewiesen.281
  • CVTS bezieht sich nicht auf die CLA, sondern unterscheidet Kurse und „andere“ Formen betrieblicher Weiterbildung. Die Teilnahmequote bezieht nur betrieblich finanzierte Weiterbildungskurse während eines Kalenderjahres ein; die Beteiligung an nicht-kursförmigen Weiterbildungsformen wird in gesonderten Teilnahmequoten ausgewiesen, eine Aggregation ist nicht möglich. Die Angaben zu den Teilnehmenden an Weiterbildung werden bezogen auf die Beschäftigten in den befragten Unternehmen (ohne Altersgrenze). Leiharbeitskräfte und Auszubildende sind dabei nicht zu berücksichtigen. Weil Unternehmen (und nicht die Beschäftigten selbst) befragt werden, gehen nur kursförmige Weiterbildungsaktivitäten in die Teilnahmequote ein, die der Arbeitgeber ganz oder teilweise (durch Arbeitszeit oder Übernahme direkter Kosten) finanziert. Aufgrund der Stichprobe des CVTS sind Beschäftigte in Mikrounternehmen (mit höchstens 9 Beschäftigten) und in bestimmten Branchen nicht berücksichtigt.
  • 279

    Ergebnisse zum informellen Lernen werden derzeit von Eurostat nur für den AES 2007 veröffentlicht. Die methodischen Leitlinien im EU-Manual wurden für den AES 2011/2012 verändert, aber nicht in allen Ländern einheitlich umgesetzt; die Vergleichbarkeit zwischen den Staaten und im Zeitverlauf ist dadurch beeinträchtigt. 

  • 280

    Kritisch zu dieser Zuordnung Kuwan/Seidel (2013), S. 265. 

  • 281

    Diese Abgrenzung weicht von der Definition für die Beteiligung an Weiterbildung im nationalen Kontext ab, die sich nur auf die Beteiligung an non-formalen Lernaktivitäten bezieht (vgl. Kapitel B1.1).