2010 bieten im europäischen Durchschnitt 93 % der Großunternehmen, 81 % der mittleren und 63 % der kleinen Unternehmen ihren Beschäftigten Weiterbildungsmaßnahmen an. Dabei gibt es bei den Großunternehmen vergleichsweise geringe nationale Unterschiede im Anteil weiterbildender Unternehmen; mit Ausnahme von Rumänien (64 %) und Polen (75 %) liegt er zwischen 80 % und 100 %. In Deutschland beteiligen sich 96 % der Großunternehmen an Weiterbildung. Auch bei den mittleren Unternehmen werden noch hohe Quoten weiterbildungsaktiver Unternehmen erreicht. Mit Ausnahme von 6 Ländern finanzieren mindestens 70 % der mittleren Unternehmen Weiterbildung für ihre Beschäftigten, in Deutschland sind es 82 %. In Dänemark beteiligen sich mit einem Anteil von 98 % nahezu alle mittleren Unternehmen an Weiterbildung, den niedrigsten Anteil hat Rumänien mit 36 %.
Bei den kleinen Unternehmen sind die Unterschiede wesentlich größer: die Werte variieren zwischen 16 % in Polen und 89 % in Dänemark. In Deutschland liegt der Anteil der weiterbildungsaktiven Kleinunternehmen mit 69 % um 6 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt.
Auch die Teilnahmequote der Beschäftigten an betrieblicher Weiterbildung hängt mit der Unternehmensgröße zusammen. In allen Ländern mit Ausnahme Dänemarks sind 2010 die Teilnahmequoten der Beschäftigten in Großunternehmen am höchsten und in Kleinunternehmen mit Ausnahme Finnlands und Kroatiens am niedrigsten. In den beiden letztgenannten Ländern ist die Teilnahmequote in kleinen und mittleren Unternehmen gleich hoch, in Dänemark haben die mittleren Unternehmen die höchste Teilnahmequote. Im EU-Durchschnitt nehmen 25 % der Beschäftigten in Kleinunternehmen an mindestens einem betrieblich finanzierten Weiterbildungskurs teil, aber 34 % der Beschäftigten in mittleren Unternehmen und 46 % der Beschäftigten in Großunternehmen. In Deutschland liegt in Kleinunternehmen die Teilnahmequote bei 28 % und damit über dem EU-Durchschnitt, bei den mittleren Unternehmen entspricht sie mit 35 % in etwa dem Durchschnitt, bei den Großunternehmen ist sie mit 44 % leicht unterdurchschnittlich.
Relative Teilnahmequoten mit den mittleren Unternehmen als Referenzgruppe zeigen, dass in der EU die Chance der Teilnahme an betrieblichen Weiterbildungskursen für Beschäftigte in Kleinunternehmen 26 % geringer ist als für Beschäftigte in mittleren Unternehmen, dagegen ist sie für Beschäftigte in Großunternehmen 35 % höher Tabelle C4.1-1. Dabei zeigen sich markante Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten: In den skandinavischen Staaten, im Vereinigten Königreich, in Kroatien, den Niederlanden und Deutschland unterscheiden sich die Teilnahmequoten der Beschäftigten in Kleinunternehmen nur wenig von denen der Beschäftigten in mittleren Unternehmen (relative Teilnahmequoten 80 % oder höher), in Finnland und Kroatien gibt es gar keinen Unterschied. Die Teilnahmechancen der Beschäftigten in Kleinunternehmen in Bulgarien, Malta und Polen bleiben dagegen deutlich unter jenen der Beschäftigten in mittleren Unternehmen (relative Teilnahmequoten 50 % oder niedriger). Auch die generell besseren Teilnahmechancen der Beschäftigten aus Großunternehmen sind in den einzelnen Staaten sehr unterschiedlich ausgeprägt: In Schweden, dem Vereinigten Königreich, Österreich, Tschechien und Belgien sind die Teilnahmequoten der Beschäftigten in Großunternehmen maximal 20 % höher als jene der Beschäftigten in mittleren Unternehmen. In Polen, Rumänien, Griechenland und Bulgarien sind die Teilnahmechancen der Beschäftigten in Großunternehmen sogar mehr als doppelt so hoch als die der Beschäftigten in mittleren Unternehmen. In Deutschland sind die Unterschiede der Beteiligung der Beschäftigten an betrieblicher Weiterbildung nach Unternehmensgröße relativ gering. Im Vergleich zum Jahr 2005 haben sich diese Unterschiede allerdings erhöht, da in kleinen Unternehmen die Teilnahmequote nur leicht (in absoluten Werten von 25 % auf 28 %), in mittleren (von 27 % auf 35 %) und großen Unternehmen (von 33 % auf 44 %) aber deutlich stärker gestiegen ist.