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Für das Jahr 2014 wurde von PROSIMA ein Angebot von 567.100 Ausbildungsplätzen vorhergesagt (vgl. BIBB-Datenreport 2014, Kapitel A2). Gleichzeitig wurde jedoch auch davor gewarnt, dass das Angebot an Ausbildungsplätzen geringer ausfallen könnte, „sollten Betriebe aufgrund vorheriger erfolgloser Rekrutierungsversuche ihr Interesse an einer Fachkräfterekrutierung mittels dualer Ausbildung zurückfahren“ (BIBB-Datenreport 2014, Kapitel A2, Druckversion S. 67). In diesem Fall würde die Entwicklung der Neuverträge dem demografischen Rückgang folgen. Dieser Rückgang der angebotenen Ausbildungsplätze scheint eingetreten zu sein, sodass der tatsächliche Wert des Ausbildungsplatzangebots von 559.300 durch die Prognose um rund 8.000 Plätze überschätzt wurde. Dies trifft sowohl auf die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen (geschätzter Anstieg von 33.500 Plätzen im Jahr 2013 auf 40.500 Plätze im Jahr 2014, tatsächlicher Anstieg auf 37.100 Stellen im Jahr 2014) als auch auf die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge (geschätzt auf 526.600, tatsächlicher Wert: 522.200) zu. Insgesamt kann allerdings festgehalten werden, dass die Prognosen für das Jahr 2014 relativ genau waren. So lagen alle tatsächlichen Werte innerhalb des Vertrauensintervalls und konnten auch in ihrer Richtung richtig vorhergesagt werden. Die Ausbildungsplatznachfrage konnte sowohl in der erweiterten (geschätzt: 603.300 Ausbildungsplatznachfragende, tatsächlich: 603.400) als auch in der alten Definition (geschätzt: 541.900 Ausbildungsplatznachfragende, tatsächlich: 543.100) nahezu exakt abgebildet werden.

Die Unsicherheiten in der Prognose dürften sich nach Überwindung der Wirtschaftskrise und Umstellung auf G8 in den Bundesländern verringert haben. Die Ergebnisse für 2014 stimmen deshalb zuversichtlich, dass PROSIMA auch für 2015 zuverlässige Werte liefern kann. Wie jedoch in den Prognosejahren zuvor bereits deutlich wurde, werden vor allem die beiden latenten Größen des Angebots- und Nachfragepotenzials die Zahl der zukünftig neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge, der unbesetzten Stellen und der unvermittelten Bewerber/ -innen bestimmen. Während die Entwicklung des Nachfragepotenzials durch den demografiebedingten Rückgang der Schulabgänger/ -innen vorbestimmt erscheint (vgl. BIBB-Datenreport 2014, Kapitel A2), wird für die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge vor allem die Bereitschaft der Betriebe, weiterhin Ausbildungsplätze anzubieten, eine bedeutende Rolle spielen. 

Angebotspotenzial und Nachfragepotenzial

Zum Nachfragepotenzial werden alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen gerechnet, die sich zwischen dem 1. Oktober des Vorjahres und dem 30. September für eine duale Berufsausbildung interessierten. Im Unterschied zur Ausbildungsplatznachfrage zählen hierzu auch jene Personen, die ihr Ausbildungsinteresse noch vor dem 30. September wieder aufgeben oder auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.

Das Angebotspotenzial entspricht der latenten Gesamtzahl der dualen Ausbildungsplätze, welche die Betriebe, Praxen und Verwaltungen zu Beginn der Planungsperiode als mögliches Ausbildungsangebot in Betracht ziehen, neu einzurichten oder wieder zu besetzen gedenken – unabhängig davon, ob sie die Arbeitsverwaltung über ihre Absichten und Stellen informieren, wie intensiv sie suchen und wie erfolgreich sie bei der Akquisition von Auszubildenden sind.