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Der Adult Education Survey (AES) ist ein europäisches Instrument zum Monitoring Lebenslangen Lernens (Bilger/Behringer/Kuper 2013, S. 14; Europäische Kommission 2001, S. 9) in der erwerbsfähigen Bevölkerung . Am ersten europäisch verpflichtenden AES 2011 (Europäische Union 2008) beteiligten sich 30 Länder, darunter auch Deutschland mit dem deutschen AES 2012. Letzterer passt sich in die Trendbeobachtung Weiterbildungsverhalten in Deutschland ein, die seit dem Jahr 1979 alle 2 bis 3 Jahre im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bzw. seinem Vorgänger durchgeführt wurde.229 Die europäische Pflichtstatistik sieht einen Erhebungsturnus von 5 Jahren vor.230 Die Abstände in Deutschland sind bisher kürzer. Bereits mit dem deutschen AES 2010 wurde eine rein deutsche Erhebung durchgeführt. Dies gilt nun auch für den AES 2014.231

Adult Education Survey (AES): Methoden, erfasste Lernformen und Weiterbildungssegmente

Im AES 2014 wurden 3.100 computergestützte mündlich-persönliche Interviews in deutscher Sprache (CAPI: Computer Assisted Personal Interview) durchgeführt.232 Die Befragungspersonen wurden per Zufallsverfahren233 aus der erwerbsfähigen Wohnbevölkerung Deutschlands im Alter von 18 bis 64 Jahren ausgewählt. Beobachtungszeitraum des AES sind die letzten 12 Monate gerechnet ab dem Zeitpunkt des Interviews.234

In Anlehnung an die Classification of Learning Activities (CLA; European Commission/Eurostat 2006) werden im AES 3 Lernformen erfasst: a) formal education/reguläre Bildungsgänge, b) non-formal education/Weiterbildung und c) informal learning/informelles Lernen. Sie werden vor allem nach Grad der Organisiertheit unterschieden. Reguläre Bildungsgänge sind durch den höchsten Organisationsgrad gekennzeichnet. Sie müssen in einem Zeitraum von wenigstens 6 Monaten im Rahmen einer „Lehrende-Lernende-Beziehung“ so gestaltet sein, dass sie zu einem Abschluss führen, der im jeweiligen nationalen Qualifikationsrahmen verankert ist. In Deutschland ist das der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR). Lernaktivitäten, die keine regulären Bildungsgänge sind, sind dann Weiterbildungsaktivitäten, wenn sie ebenfalls durch eine Lehrperson inhaltlich und didaktisch vorstrukturiert sind. Informelle Lernaktivitäten werden dann im AES erfasst, wenn sie intentional erfolgen. Zufälliges, nicht intentionales Lernen wird im AES, der im Wesentlichen für ein Monitoring per Teilnahmequoten erhoben wird, nicht erfasst.235

Erfragt werden im AES nicht nur, ob sich eine Person an den o. g. Lernaktivitäten beteiligt, sondern auch Informationen über die wahrgenommenen Lernaktivitäten. Dies ermöglicht einerseits eine Darstellung des Bildungsverhaltens in Form von Teilnahmequoten insgesamt und getrennt nach verschiedenen Personengruppen und andererseits einen Überblick über die Strukturen der Lernformen bzw. verschiedener Segmente der Lernformen auf Ebene der Aktivitäten.

Der AES fokussiert auf Weiterbildungsaktivitäten, welche hier ausschließlicher Berichtsgegenstand sind. Die Frage zur Erfassung der Weiterbildungsbeteiligung ist gestützt236 konzipiert (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2015, Kapitel 2). Sie werden im Nachhinein in 3  Weiterbildungssegmente untergliedert: a) betriebliches, b)  individuelles berufsbezogenes und c) nicht berufsbezogenes Segment. Eine Weiterbildungsaktivität wird dann dem betrieblichen Segment zugeordnet, wenn sie a) zumindest überwiegend während der bezahlten Arbeitszeit oder b)  während einer bezahlten Freistellung für Bildungszwecke erfolgte oder c) die direkten Kosten zumindest teilweise durch den Arbeitgeber finanziert wurden. Die verbleibenden Weiterbildungsaktivitäten werden nach dem Grund der Weiterbildung klassifiziert. Individuelle berufsbezogene Weiterbildungsaktivitäten erfolgen aus beruflichen und nicht berufsbezogene aus privaten Gründen. Eurostat änderte die zur Definition der Segmente herangezogenen Instrumente so, dass zwischen den AES-Erhebungen der Jahre 2010 und 2012 ein Trendbruch vorliegt (vgl. Bilger/Kuper 2013).

Beteiligung an Weiterbildung

Die Teilnahme an Weiterbildung insgesamt kann nach dem Konzept des AES seit dem Jahr 2007 im Trend dargestellt werden (Tabelle B1.1-1, Spalten 2 bis 5), diejenige an den 3 Weiterbildungssegmenten aufgrund des oben beschriebenen Trendbruchs seit dem Jahr 2012 Tabelle B1.1-1 (Spalten 6 bis 11). Eine Person geht dann in die Teilnahmequote von Weiterbildung insgesamt ein, wenn sie zumindest eine Weiterbildungsaktivität, in den letzten 12 Monaten wahrgenommen hat. Analog wird bei den Teilnahmequoten der Weiterbildungssegmente vorgegangen: Eine Person muss mindestens eine Aktivität aus dem jeweiligen Bereich in den letzten 12 Monaten durchgeführt haben.

Die Teilnahme an Weiterbildung ist zwischen den Jahren 2010 (42 %) und 2012 (49 %) deutlich angestiegen. Im Jahr 2014 liegt die Weiterbildungsbeteiligung der 18- bis 64-Jährigen bei 51 %; der beobachtete starke Anstieg der Teilnahmequote zwischen 2010 und 2012 war demnach keine Ausnahmeerscheinung, sondern wird durch das Ergebnis des AES 2014 bestätigt. Der seit 2010 vorliegende Trend ist sowohl in West- als auch Ostdeutschland ersichtlich, wenngleich der Anstieg zwischen den Jahren 2010 und 2012 in Ostdeutschland deutlicher stärker ausfiel als in Westdeutschland (12 vs. 5 Prozentpunkte). Dennoch sind die ostdeutsche (54 %) und die westdeutsche (50 %) Teilnahmequote im Jahr 2014 als statistisch nicht verschieden zu bewerten.
Getrennt nach den Weiterbildungssegmenten ist im Jahr 2014 die Teilnahmequote an betrieblicher Weiterbildung am höchsten (37 %), gefolgt von der nicht berufsbezogenen (12 %) und der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung (9 %). Diese Quoten haben sich seit dem Jahr 2012 nicht nennenswert verändert. Wenngleich der Ost-West-Vergleich auf Ebene der Teilnahmequoten an Weiterbildung insgesamt keine nennenswerten Unterschiede zeigt, ist bei der betrieblichen Weiterbildung ein Niveauunterschied im Jahr 2014 zu erkennen: Personen aus Ostdeutschland (42 %) beteiligen sich häufiger an betrieblicher Weiterbildung als Personen aus Westdeutschland (36 %). Ein ähnliches Bild hatte sich bereits im Jahr 2012 gezeigt.

Getrennt nach Erwerbsstatusgruppen variieren die Teilnahmequoten an Weiterbildung auch im Jahr 2014 stark. Erwerbstätige (58 %) beteiligen sich am häufigsten an Weiterbildung, gefolgt von Personen in einer schulischen oder beruflichen Bildungsphase (54 %) sowie Arbeitslosen (32 %) und sonstigen Nichterwerbstätigen (25 %). Die starken Teilnahmeunterschiede sind vor allem geprägt von den Zugangsmöglichkeiten zum betrieblichen Weiterbildungssegment (s. u.). Erwerbstätige beteiligen sich etwa zur Hälfte (49 %) an betrieblicher Weiterbildung. Die verbleibenden 3 Gruppen der Personen in einer Bildungsphase (17 %), der Arbeitslosen (11 %) und der sonstigen Nichterwerbstätigen (5 %) sind dagegen hiervon nahezu ausgeschlossen (vgl. Fußnote 4 in Tabelle B1.1-1). Individuelle berufsbezogene Weiterbildung wird im Jahr 2014 dagegen am häufigsten von Arbeitslosen (17 %) und von Personen in einer schulischen oder beruflichen Bildungsphase wahrgenommen (14 %).

Getrennt nach Stellung im Beruf beteiligen sich unter den Erwerbstätigen Angestellte/Beamte (64 %) am häufigsten an Weiterbildung, gefolgt von Selbstständigen (53 %) und Arbeitern (44 %). Im Vergleich zu 2012 zeigt sich einzig in der Gruppe der Arbeiter ein nennenswerter Beteiligungszuwachs von 6 Prozentpunkten. Dieser Anstieg ist vor allem auf die betriebliche Weiterbildung zurückzuführen (2012: 32 %; 2014: 39 %). Dennoch liegt im Jahr 2014 die Teilnahmequote an betrieblicher Weiterbildung unter den Beamten/Angestellten (57 %) deutlich über der der Arbeiter. Auffällig ist die sehr niedrige Teilnahmequote an betrieblicher Weiterbildung unter Selbstständigen (28 %). Die Teilnahmequote der Selbstständigen liegt dagegen im Segment der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung mit Abstand am höchsten (20 %). Dies dürfte zugleich auch eine (Teil-)Erklärung für ihre niedrige Quote an betrieblicher Weiterbildung sein. Möglicherweise haben die Selbstständigen bei den Fragen Zuordnungsprobleme, die in die Definition betrieblicher Weiterbildung einbezogen werden (s. o.), nämlich ob eine Weiterbildungsaktivität während der Arbeitszeit erfolgte oder ob die hierzu anfallenden direkten Weiterbildungskosten vom eigenen Arbeitgeber finanziert wurden.

Für erwerbstätige Arbeiter und Angestellte ist mit dem AES zudem eine Zuordnung nach beruflicher Position möglich. Mit zunehmender beruflicher Position steigt die Beteiligung an Weiterbildung (Un-/Angelernte: 44 %, Fachkräfte: 64 %, Führungsebene: 75 %). Dies ist vor allem auf die betriebliche Weiterbildung zurückzuführen (37 %, 58 %, 69 %). Seit dem Jahr 2012 ist unter den Un- und Angelernten eine deutliche Zunahme in der Teilnahmequote (plus 7 Prozentpunkte) und unter den Fachkräften eine leichte (plus 4 Prozentpunkte) zu erkennen. Dabei ist der Anstieg unter den Fachkräften vor allem auf diejenigen aus Ostdeutschland zurückzuführen (nicht tabelliert) und der unter den Un- und Angelernten vor allem auf diejenigen aus Westdeutschland (nicht tabelliert, vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2015, Kapitel 4).

Auch im Jahr 2014 beteiligen sich Personen mit zunehmendem Bildungsniveau zunehmend an Weiterbildung. Dieses Muster zeigt sich auch getrennt nach den 3 Weiterbildungssegmenten.

Männer und Frauen nehmen im Jahr 2014 wieder etwa gleich häufig an Weiterbildung teil (52 % vs. 50 %). Dieses Bild hatte sich bereits im Jahr 2010 gezeigt. Im Jahr 2012 lag die Teilnahmequote der Männer etwas höher als die der Frauen. Im Jahr 2014 haben die Frauen wieder aufgeholt.

Getrennt nach 5 Altersgruppen weichen die Ergebnisse im Jahr 2014 erstmals von den bisher bekannten Weiterbildungsquoten im Muster etwas ab. Bislang zeigte sich eine Gipfelkurve. Die niedrigsten Quoten fanden sich jeweils in der jüngsten und der ältesten Gruppe. Dieses Phänomen liegt auch im Jahr 2014 vor und ist auf die schlechteren Zugangsmöglichkeiten zu betrieblicher Weiterbildung vor/zu Beginn bzw. nach/am Ende der beruflichen Karriere zu erklären. Das Muster wird im Jahr 2014 durch den deutlichen Anstieg der Teilnahmequote unter den 25- bis 34-Jährigen gebrochen (2012: 51 %, 2014: 58 %). Dies wird – zumindest teilweise – durch den Anstieg an individueller berufsbezogener Weiterbildung erklärt (2012: 10 %, 2014: 14 %).237

Tabelle B 1.1-1: Teilnahmequoten an Weiterbildung insgesamt und getrennt nach Weiterbildungssegmenten für ausgewählte Personengruppen

Zahl der wahrgenommenen Weiterbildungsaktivitäten und darin investierte Zeit

Wenn es um ein Monitoring lebenslangen Lernens geht, in der eine Überprüfung des Lernzuwachses im Rahmen unterschiedlicher Lernformen bzw. -aktivitäten in der breiten Bevölkerung aufgrund der starken Heterogenität von Lernaktivitäten nicht möglich ist, ist die Teilnahmequote, also die Tatsache, ob sich eine erwerbsfähige Person im Verlauf von 12 Monaten überhaupt an einer Weiterbildungsaktivität beteiligte, nicht die einzige „Maßeinheit“, die betrachtet werden kann. Hinzuzuziehen sind Informationen über die Intensität, mit der eine Person Weiterbildung betreibt: Wie viele Aktivitäten nimmt eine Person im Verlauf von 12 Monaten wahr und wie viel Zeit investiert sie darin?

51 % der 18- bis 64-Jährigen haben nach dem AES 2014 wenigstens eine Weiterbildungsaktivität wahrgenommen Tabelle B1.1-2. Die Teilnehmer/ -innen an Weiterbildung haben durchschnittlich 2,0 Weiterbildungsaktivitäten besucht, in die sie durchschnittlich 70 Stunden investiert haben (wahrgenommene Unterrichtsstunden, umgerechnet in Zeitstunden). Der Median zeigt, dass der Mittelwert deutlich von wenigen sehr zeitintensiven Weiterbildungsaktivitäten beeinflusst wird. Pro Kopf in der erwerbsfähigen Bevölkerung wurden in durchschnittlich 1,0 Weiterbildungsaktivitäten durchschnittlich 36 Stunden investiert, also rund 90 % einer Vollzeitarbeitswoche.

Getrennt nach Weiterbildungssegmenten zeigen sich unterschiedliche Strukturen:

  • 37 % der 18- bis 64-Jährigen haben sich im Jahr 2014 an betrieblicher Weiterbildung beteiligt. Durchschnittlich haben die Teilnehmenden 1,8 Aktivitäten wahrgenommen und dafür 48 Stunden aufgewendet. Betrachtet man ausschließlich erwerbstätige Teilnehmende, zeigt sich ein Besuch von durchschnittlich 1,9 betrieblichen Weiterbildungsaktivitäten mit einer dafür durchschnittlich aufgewendeten Zeit von 47 Stunden. Grob geschätzt finanzieren die Arbeitgeber pro Jahr eine von 46 Arbeitswochen eines Arbeitnehmers (mit) für betriebliche Weiterbildung.
  • Unter den AES-Befragten im Alter von 18 bis 64  Jahren unternahmen 9 % Aktivitäten im individuellen berufsbezogenen Weiterbildungssegment. Die Teilnehmenden nahmen durchschnittlich 1,4  Aktivitäten in diesem Segment wahr und wendeten durchschnittlich 104 Stunden dafür auf. Die Aktivitäten individueller berufsbezogener Weiterbildung scheinen in 2 Bereichen besonders stark genutzt zu werden: a) als Positivsanktion für Erwerbstätige bzw. zur Fortbildung Selbstständiger und b) als Maßnahme zur (Wieder-)Eingliederung in das Berufsleben (vgl. Bilger/Gnahs 2011, S. 141 f.; Kuper/Unger/Gnahs 2013, S. 165 f.). Insofern ist auch hier die Unterscheidung der Teilnehmenden nach Erwerbstätigen und Nichterwerbstätigen  interessant. Beide Teilnehmergruppen nehmen durchschnittlich 1,4 Aktivitäten im Bereich der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung wahr. Die Durchschnittswerte der darin investierten Zeit unterscheiden sich enorm: Erwerbstätige wenden durchschnittlich für 1,4 individuelle berufsbezogene Weiterbildungsaktivitäten 80 Stunden auf, Nichterwerbstätige investieren mit durchschnittlich 151 Stunden knapp die doppelte Zeit. Ob dahinter die vergleichsweise zeitintensiven Maßnahmen des Arbeitsamts oder Integrationskurse stehen, kann anhand der Daten nicht geklärt werden.
  • 12 % aller Befragungspersonen befassten sich mit nicht berufsbezogener Weiterbildung. Die Teilnehmenden besuchten durchschnittlich ebenfalls 1,4  Aktivitäten nicht berufsbezogener Weiterbildung und brachten dafür durchschnittlich 68 Stunden auf.

Das Segment der betrieblichen Weiterbildung ist gerechnet in Weiterbildungsaktivitäten am größten (70 %). Pro betriebliche Weiterbildungsaktivität werden durchschnittlich 26 Stunden aufgewendet. Den Gegenpol bildet das kleinste Segment. 13 % aller Weiterbildungsaktivitäten entfallen auf die individuelle berufsbezogene Weiterbildung. Allerdings wird pro individuelle berufsbezogene Weiterbildungsaktivität mit durchschnittlich 75  Stunden die meiste Zeit aufgewendet.

Noch deutlicher wird dieses Bild, wenn zusätzlich zur Weiterbildungsaktivität die Verteilung des Weiterbildungsvolumens (Summe aller für Weiterbildung aufgewendeten Stunden) auf die 3 Weiterbildungssegmente betrachtet wird. Dieser Vergleich zeigt für das Jahr 2014, dass zwar 70 % der Weiterbildungsaktivitäten auf das Segment der betrieblichen Weiterbildung entfallen, aber nur 49 % des Weiterbildungsvolumens diesem Segment zugeordnet werden können. Bei der individuellen berufsbezogenen Weiterbildung ist hingegen ein umgekehrtes Muster zu erkennen: Wenngleich nur ein Achtel (13 %) aller Weiterbildungsaktivitäten auf dieses Segment entfällt, nimmt es beim Weiterbildungsvolumen einen Anteil von gut einem Viertel (27 %) ein.

(Frauke Bilger, Alexandra Strauß, TNS Infratest Sozialforschung)

Tabelle B 1.1-2: Weiterbildung insgesamt und Weiterbildungssegmente nach Teilnahmequoten, Weiterbildungsvolumen und Zahl der wahrgenommenen Weiterbildungsaktivitäten im Jahr 2014

  • 229

    Deutschland beteiligte sich mit dem deutschen AES 2007 bereits an der freiwilligen europäischen Erhebung. Die Erhebungen davor erfolgten nach dem Konzept des Berichtssystems Weiterbildung (BSW), das Weiterbildung nach Verständnis des deutschen Bildungsrates (1970) als vierter Bildungssäule nach Abschluss einer Erstausbildung erhob. 

  • 230

    Damit erfolgt mit dem europäischen AES 2016 die nächste Erhebung (European Commission 2014). 

  • 231

    Seine Ergebnisse sind im AES 2014 Trendbericht (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2015), der vom BMBF herausgegeben und beauftragt und von den beiden Autorinnen erstellt wurde, näher beschrieben. 

  • 232

    In den deutschen Erhebungen davor lag die Fallzahl mit jeweils rund 7.000 Interviews deutlich darüber. 

  • 233

    Angewendet wurde das Random-Route-Verfahren nach ADM-Standard (ADM: Arbeitskreis deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e. V.). Zu den methodischen Einzelheiten vgl. Materialband 1 des AES 2014, der nach Projektschluss (ca. Mai 2015) im Datenarchiv von gesis gemeinsam mit den AES-Daten für die interessierte Fachöffentlichkeit erhältlich sein wird. 

  • 234

    Weil der AES in einem Zeitraum von 2 Monaten erhoben wurde (Mitte Mai bis Mitte Juli 2014), kann der Beobachtungszeitraum von 12 Monaten in einem Zeitraum von 14 Monaten verortet sein. Wenngleich damit nur 5 bis 7 Monate des Beobachtungszeitraums von 12 Monaten tatsächlich im Kalenderjahr 2014 liegen, wird der Einfachheit halber im AES 2014 auch vom Jahr 2014 gesprochen. 

  • 235

    Es ist davon auszugehen, dass jeder Mensch im Verlauf von 12 Monaten zufällig etwas lernt. Gemessen in Teilnahmequoten würde dies wegen des anzunehmenden Deckeneffekts zu keinen sinnvollen Maßzahlen für ein Monitoring führen. 

  • 236

    Die gestützte Frageform hilft einerseits, ggf. Erinnerungsprobleme aufseiten der Befragten zu reduzieren, und umreißt andererseits das Spektrum dessen, was im AES unter Weiterbildungsaktivitäten zu verstehen ist. Eingeschlossen sind demnach verkürzt formuliert a) Kurse oder Lehrgänge in der Arbeits- oder Freizeit, b) kurzzeitige Bildungs- oder Weiterbildungsveranstaltungen, c) Schulungen am Arbeitsplatz und d) Privatunterricht in der Freizeit. 

  • 237

    Ob dieser Effekt durch das Förderinstrument der Bildungsprämie (vgl. Kapitel B3.7) hervorgerufen wurde, kann mit dem AES nicht beantwortet werden. 

  • 238

    Eine getrennte Betrachtung der Nichterwerbstätigen nach Personen in einer Bildungsphase, Arbeitslosen und sonstigen Nichterwerbstätigen ist fallzahlbedingt nicht sinnvoll.