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Das Wichtigste in Kürze

Zusammenfassend ist vor allem auf die folgenden Ergebnisse hinzuweisen:

  • Das Ausbildungsplatzangebot hat sich 2015 gegenüber dem Vorjahr mit 563.100 leicht erhöht (+0,5 %); die Ausbildungsplatznachfrage lag in etwa auf dem Vorjahresniveau (-0,2 %).
  • Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum 30. September 2015 betrug rund 522.000 und erreichte damit ein ähnliches Niveau wie im vorangegangenen Jahr (-0,2 %). Allerdings haben die Passungsprobleme im Vergleich zum Vorjahr weiter zugenommen.
  • Die Bundesagentur für Arbeit registrierte zum 30. September 2015 noch rund 80.800 erfolglose Ausbildungsplatznachfrager/-innen. Dies waren rund 400 weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig hatten viele Betriebe Probleme, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. So stieg die Zahl der zum 30. September 2015 noch unbesetzten Plätze auf rund 41.000.
  • Nach den Projektionen des BIBB werden das Aus­bildungsplatzangebot sowie die Ausbildungsplatznachfrage 2016 – ohne Berücksichtigung von Sondereffekten – voraussichtlich erneut leicht sinken. Damit würde auch die Zahl der Neuabschlüsse sinken. Nicht absehbar sind die Auswirkungen von Geflüchteten auf den Ausbildungsmarkt. Hierzu wurden drei unterschiedliche Szenarien gerechnet. Demnach würde durch eine Erhöhung der Bewerberzahlen der im Standardmodell prognostizierte leichte Rückgang 2016 aufgefangen werden. Ob diese Szenarien realisierbar sind, hängt in erster Linie davon ab, in welchem Umfang es gelingt, junge Geflüchtete für die Aufnahme einer Berufsausbildung zu befähigen.
  • Analysen zu den Wohn- und Arbeitsorten von Auszubildenden zeigen, dass die länderübergreifende Mobilität von Auszubildenden insbesondere in Stadtstaaten dazu führt, dass höhere Anteile der verfügbaren Ausbildungsplätze nicht von eigenen Landesbewohnern besetzt werden. Dabei spielt der Standort, der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2014 folgend, für viele junge Menschen eine nicht so große Rolle bei der Berufswahl. Diejenigen, die eher in ihrer Heimatregion bleiben wollen, sind dagegen bei ihrer Berufswahl flexibler.
  • Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass insbesondere nichtstudienberechtigte Jugendliche mit Migra­tionshintergrund weiterhin Schwierigkeiten beim Übergang in Ausbildung haben und in besonderem Maße auf Unterstützungsangebote beim Übergang von der Schule in die Ausbildung angewiesen sind.
  • Die Anzahl der anerkannten Ausbildungsberufe lag 2015 bei 327. Im Jahr 2015 traten 17 modernisierte Berufe in Kraft.
  • Im Jahr 2014 standen nach den Ergebnissen der Berufsbildungsstatistik 1.358.500 Jugendliche in einer dualen Berufsausbildung; 1.170.900 in Westdeutschland und 187.600 in Ostdeutschland. Der Bestand ist gegenüber dem Vorjahr insgesamt um -2,4 % gesunken.
  • Von den Auszubildenden mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag zum Stichtag 31. Dezember 2014 hatten 42,8% einen Realschul- und 28,1 % einen Hauptschulabschluss. Der Anteil der Studien­berechtigten betrug 26,2%.
  • Im Jahr 2014 wurden bundesweit 143.100 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Die Lösungsquote betrug 24,6 %. Zu beachten ist, dass Lösungsquoten keine Abbruchquoten sind. Ein großer Teil dieser Jugendlichen setzt anschließend die Ausbildung im dualen System fort.
  • Die betriebliche Ausbildungsbeteiligung war auch 2014 erneut rückläufig. Zum Ende des Berichtsjahres beteiligten sich 431.100 Betriebe an der Ausbildung, die Ausbildungsbetriebsquote verringerte sich auf 20,3%. Ergebnisse des BIBB-Qualifizierungspanels zeigen, dass Betriebe zunehmend Schwierigkeiten haben, ihre angebotenen Plätze zu besetzen.
  • Nach Angaben der integrierten Ausbildungsberichterstattung (iABE) ist nach kontinuierlichen Rückgängen in den vergangenen Jahren die Zahl der Anfänger/-innen im Übergangsbereich 2015 erstmals wieder angestiegen. Mit 270.000 Anfängern und Anfängerinnen lag sie um 7,2 % höher als im Vorjahr, was vor allem auf Programme zum Erlernen der deutschen Sprache für Geflüchtete zurückgeführt wird.
  • Auswertungen des BIBB auf der Grundlage des Mikro­zensus kommen zu dem Ergebnis, dass die Ungelerntenquote in den letzten Jahren rückläufig ist. In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen lag der Anteil der formal nicht Qualifizierten im Jahr 2014 bei 12,7 %.

(Elisabeth M. Krekel)