Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) führt gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Weisung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Abstand von 2 Jahren eine repräsentative Befragung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch, die bei der BA als Ausbildungsstellenbewerber/ -innen registriert waren. Die BA/BIBB-Bewerberbefragungen finden jeweils nach Abschluss des aktuellen Vermittlungs- bzw. Berichtsjahres statt und verfolgen das Ziel, die Daten der Ausbildungsmarktstatistik der BA (vgl. Kapitel A1.3) durch wichtige zusätzliche Informationen zu ergänzen. Durch die Erhebung können detaillierte Angaben zu den Such- und Bewerbungsprozessen der Ausbildungsstellenbewerber/ -innen, zu ihren schulischen Voraussetzungen und ihrem Verbleib gewonnen werden. Vor allem können auch bestimmte bildungspolitisch besonders relevante Bewerbergruppen wie z. B. unbekannt verbliebene Bewerber/-innen (vgl. Kapitel A3.1.1) und Altbewerber/ -innen (vgl. Kapitel A3.1.2) genauer untersucht und Veränderungen im Zeitverlauf festgestellt werden.
BA/BIBB-Bewerberbefragungen 2006 bis 2014
Bei den BA/BIBB-Bewerberbefragungen handelt es sich um schriftlich-postalische Repräsentativbefragungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bei den Arbeitsagenturen und den Jobcentern in gemeinsamer Einrichtung mit der Arbeitsagentur (JC gE) als Ausbildungsstellenbewerber/-innen gemeldet waren. Die in einem zweijährigen Turnus durchgeführten Erhebungen finden immer am Jahresende statt, wobei ausschließlich Bewerber/-innen des vorangegangenen Vermittlungsjahres (1. Oktober des Vorjahres bis 30. September des aktuellen Jahres) einbezogen werden. Die BA zieht für die Erhebungen jeweils eine Stichprobe aus der Grundgesamtheit der registrierten Bewerber/-innen mit Wohnsitz in Deutschland. Bewerber/-innen aus dem Zuständigkeitsbereich von Jobcentern in kommunaler Trägerschaft (JC zkT) können dabei allerdings nicht berücksichtigt werden. Lediglich in der Befragung 2010 ist dies einmalig möglich gewesen, die betreffenden Erhebungsfälle wurden bei den hier dargestellten Analysen aus Vergleichsgründen jedoch ausgeschlossen.
In der BA/BIBB-Bewerberbefragung 2006 wurden bei einer Rücklaufquote von 49 % knapp 4.500 auswertbare Fälle erzielt. 2008 lag die Zahl der auswertbaren Fälle bei rund 5.100 (Rücklaufquote: 40 %). 2010 betrug die Rücklaufquote 36 % und die Nettofallzahl knapp 4.500 (ohne Bewerber/-innen aus den JC zkT). 2012 wurden rund 4.100 auswertbare Fälle erreicht (Rücklaufquote: 32 %) und 2014 rund 3.300 Fälle (Rücklaufquote: 28 %). Die Erhebungsdaten wurden jeweils über eine Soll-Ist-Anpassung nach wichtigen Merkmalen (insbesondere Wohnregion und offizieller Verbleib der Bewerber/-innen) gewichtet. Weitere Informationen zu den BA/BIBB-Bewerberbefragungen sind abrufbar unter www.bibb.de/de/4730.php.