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Personen ohne Berufsabschluss tragen ein sehr hohes Arbeitsmarktrisiko. Die „Allianz für Aus- und Weiterbildung 2015 bis 2018“, in der sich Institutionen des Bundes, der Wirtschaft und der Gewerkschaften zusammengeschlossen haben, hat sich zum Ziel gesetzt, in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen den Anteil nicht formal Qualifizierter zu senken. „Bund und Länder halten an ihrem Versprechen des Dresdner Bildungsgipfels fest und wollen die Quote der jungen Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung von jetzt rund 13 % auf 8 % (2018) senken“ (Allianz für Aus- und Weiterbildung 2014).

Der Rückgang der Ungelerntenquote junger Erwachsener im Alter von 20 bis 34 Jahren hat sich weiter fortgesetzt. Im Jahr 2011 lag der Anteil der Menschen dieser Altersgruppe ohne formale Qualifikation (nicht formal Qualifizierte, nfQ) noch bei 13,8 %. In den darauffolgenden Jahren ging der Anteil kontinuierlich von 13,7 % (2012) auf 13,4 % (2013) und 13,3 % (2014) zurück Schaubild A8.2-1. Das entspricht im Jahr 2014 1,93 Mio. nicht formal Qualifizierten in diesen Kohorten und liegt damit in absoluten Zahlen trotz des prozentualen Rückgangs etwas über 2013 (1,92 Mio.).255 Ende der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre lag die Ungelerntenquote zwischen 14 % und 15 %. Eine Ausnahme war das Jahr 2000 mit 13,9 %. Seit 2005 werden die Werte auf Basis einer veränderten Erhebungsmethode ermittelt. Danach betrug der Anteil der Ungelernten 17,3 %; für 2006 wurden 17,4 % ermittelt. Seitdem ist die Quote kontinuierlich gesunken. In den Jahren 2011 bis 2014, die auf Basis des Zensus aus dem Jahre 2011 berechnet wurden, lagen die Werte zwischen 13 % und 14 %.

Nicht formal Qualifizierte (nfQ)

Unter nfQ bzw. „Ungelernte“ werden alle (erwerbsfähigen) Personen zusammengefasst, die keine erfolgreiche, zertifizierte Teilnahme an formalen (standardisierten, staatlich geregelten oder anerkannten) Bildungsgängen (Gottsleben 1987, S. 1) vorweisen können, also keinen Abschluss einer dualen oder rein schulischen Berufsausbildung oder eines Fachhochschul- oder Hochschulstudiums (oder gleichwertigen Abschlusses) haben. Personen mit Anlernausbildung bzw. mit einem Praktikum gelten als nicht formal qualifiziert. Da sich unter den nfQ vor allem in den untersuchten Altersjahrgängen eine erhebliche Anzahl an Personen befindet, die ihre berufliche Ausbildung noch nicht beendet haben oder ihren freiwilligen Wehrdienst, Bundesfreiwilligendienste oder ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr leisten, wurden bei der Auswertung der Mikrozensusdaten folgende Personen nicht zu denjenigen ohne abgeschlossene Berufsausbildung gezählt: Schüler/ -innen256, Studierende, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende. Der Anteil der nfQ bezieht sich auf die Anzahl aller Personen in der entsprechenden Alterskohorte.

Mikrozensus

Der Mikrozensus (MZ) ist die amtliche Repräsentativstatistik des Statistischen Bundesamts über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt, an der jährlich 1 % aller Haushalte in Deutschland beteiligt ist (laufende Haushaltsstichprobe). Er dient der Bereitstellung statistischer Informationen über die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung sowie über die Erwerbstätigkeit, den Arbeitsmarkt und die Ausbildung. Der MZ schreibt die Ergebnisse der Volkszählung fort. Es nehmen rund 683.500 Personen teil, darunter 675.400 Personen in 337.700 privaten Haushalten.

Das Frageprogramm besteht aus einem festen Grundprogramm mit jährlich wiederkehrenden Tatbeständen, die überwiegend mit Auskunftspflicht belegt sind. Darüber hinaus gibt es in vierjährigem Rhythmus Zusatzprogramme, die teilweise von der Auskunftspflicht befreit sind. Das jährliche Grundprogramm umfasst u. a. Merkmale zur Person (z. B. Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit), den Familien- und Haushaltszusammenhang sowie darüber hinaus die Merkmale Haupt- und Nebenwohnung, Erwerbstätigkeit, Arbeitssuche, Arbeitslosigkeit, Nichterwerbstätigkeit, Schüler/-in, Student/ -in, allgemeiner und beruflicher Ausbildungsabschluss.

Aufgrund einer veränderten Erhebungsmethode sind die Ergebnisse des MZ ab 2005 nur unter Vorbehalt mit denen der Vorjahre vergleichbar (vgl. BIBB-Datenreport 2011, Kapitel A8). Die Ergebnisse ab 2011 basieren auf den Daten des Zensus 2011 und sind ebenfalls nur unter Vorbehalt mit den Vorjahresdaten zu vergleichen. Im BIBB-Daten­report 2015, Kapitel A8.3 wurden die Werte nur für das Jahr 2013 auf Basis des Zensus 2011 ausgewiesen.

Betrachtet man nur die jüngste Teilkohorte (20 bis 24  Jahre), so lag der Anteil nfQ seit 2005 unter der der 25- bis 34-Jährigen Tabelle A8.2-1. Ein besonders starker Rückgang war in der jüngsten Altersgruppe 2013 zu verzeichnen (2012: 12,6 % und 2013: 11,7 %). Dafür stieg dieser Wert 2014 erstmals seit 2005 wieder an (auf 12,0 %). Davor war in dieser Altersgruppe ein kontinuierlicher Rückgang der Ungelerntenquote zu beobachten.

Bei der Kohorte junger Erwachsener von 25 bis 34 Jahren ist der Anteil nfQ seit 2005 etwas höher, geht aber auch hier seit 2006 kontinuierlich zurück. Von 2013 auf 2014 betrug dieser Rückgang 0,3 Prozentpunkte (2013: 14,1 %, 2014: 13,8 %), dafür war er von 2012 auf 2013 mit 0,1 Prozentpunkten gering. 2012 lag der Anteil nfQ bei 14,2 %, 2011 bei 14,3 %.

Der höhere Anteil nfQ bei älteren Altersgruppen zeigt sich noch deutlicher bei einem Vergleich der 3 Teilkohorten, die jeweils 5 Jahre umfassen Tabelle A8.2-2. Der Anteil Ungelernter betrug 2014 bei den 20- bis 24-Jährigen 12,0 %, bei den 25- bis 29-Jährigen 13,3 % und bei den 30- bis 34-Jährigen 14,3 %. Betrachtet man zum Vergleich die Ungelerntenquote älterer Kohorten (35 bis 64), so liegt diese nochmals höher, 2014 bei 15,0 %.

Insgesamt bleibt die Tendenz positiv, die Quote junger Menschen ohne berufliche Qualifikation sinkt weiterhin. Ob der Anstieg dieser Quote in der jüngsten Kohorte Anzeichen einer Trendumkehr ist oder auf einen späteren beruflichen Abschluss durch einen steigenden Anteil an Hochschulabsolventen/-absolventinnen bedingt ist, wird sich erst in den nächsten Jahren erweisen. Für die weitere Entwicklung wird auch die Qualifikationsstruktur der zumeist jungen zugewanderten Flüchtlinge, deren Zahl 2015 stark angestiegen ist, einen Einfluss haben. Von Bedeutung wird hierbei sein, über welche beruflichen Abschlüsse die Flüchtlinge bereits verfügen und inwieweit in den Herkunftsländern erworbene berufliche Ausbildungen in Deutschland anerkannt werden (vgl. Kapitel E4).

Schaubild A8.2-1: Entwicklung der Zahl und des Anteils der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 34 Jahren ohne Berufsausbildung von 1996 bis 20141

Tabelle A8.2-1: Junge Erwachsene ohne Berufsausbildung von 1996 bis 2014

Unterschiede nach Geschlecht, Schulabschlüssen und Region

Bis 2010 waren junge Frauen häufiger von Ausbildungslosigkeit betroffen als gleichaltrige Männer. Nachdem sich die Anteile in den letzten Jahren immer weiter angenähert hatten, lag die Quote bei den jungen Männern und Frauen 2012 jeweils bei 13,7 %. Dieser Trend setzte sich 2014 fort, sodass der Anteil nfQ mittlerweile bei den Frauen geringer ist. Die Ungelerntenquote betrug 2014 bei den jungen Männern 13,4 %, bei den jungen Frauen nur 13,1 % Tabelle A8.2-3.

Der Anteil nfQ variiert stark mit den Schulabschlüssen. Dieser Zusammenhang hat sich 2014 sogar verstärkt. Von den Personen, die über keinen Schulabschluss verfügen257, sind 68,7 % ohne einen Berufsabschluss Tabelle A8.2-2. In den Jahren 2012 und 2013 waren es noch 63,6 % bzw. 65,3 %. Bei denjenigen mit Hauptschulabschluss sind es 31,2 %, und bei denjenigen mit Realschulabschluss sind es 9,0 %. Von den Personen mit Hochschulzugangsberechtigung sind nur 4,4 % ohne Berufsabschluss. Höhere Schulbildung wirkt sich eindeutig positiv auf die Chancen einer formalen Qualifikation aus.

Der Rückgang des Anteils nfQ zeigt sich sowohl in Ost- als auch Westdeutschland. Im Westen ist diese Tendenz aber etwas ausgeprägter, allerdings auf insgesamt höherem Niveau. Die Unqualifiziertenquote in Ostdeutschland lag 2012 bei 11 % und 2013 und 2014 bei 10,7 %. Im Westen ging sie von 14,4 % (2012) auf 14,0 % (2013) und 13,9 % (2014) zurück.

Hierbei ist zu beachten, dass vor allem bei ostdeutschen Frauen der Anteil nfQ unter dem der Männer liegt Ta­belle A8.2-3. In Ostdeutschland liegt der Anteil nfQ bei den jungen Frauen 2,4 Prozentpunkte unter dem der jungen Männer (Frauen: 9,5 %, Männer: 11,9 %). Dagegen liegt dieser Anteil in Westdeutschland bei den jungen Frauen 0,2 Prozentpunkte höher als bei den Männern (Frauen: 14,0 %, Männer: 13,8 %). Dabei fiel sowohl in West- als auch Ostdeutschland der Rückgang des Anteils Unqualifizierter in den Jahren 2012 bis 2014 bei den jungen Frauen etwas stärker aus. Im Osten ging er von 10,0 % im Jahr 2012 auf 9,5 % in den Jahren 2013 und 2014 zurück. Im Westen sank er von 14,6 % (2012) auf 14,2 % (2013) und 14,0 % (2014). Bei den jungen Männern zeigte sich ein Rückgang von 14,1 % (2012) auf 13,8 % (2013 und 2014), in Ostdeutschland waren die Werte beinahe konstant (11,9 % in den Jahren 2012 und 2014 und 11,8 % im Jahr 2013).

Unterschiede nach Staatsangehörigkeit/Migrationshintergrund

Bei der Nationalität zeigen sich deutliche Unterschiede beim Anteil nfQ. Sind es bei den Deutschen 2014 insgesamt 10,0 %, beträgt dieser Anteil bei Personen ausländischer Nationalität 31,2 % und bei türkischer Staatsangehörigkeit 46,6 %. Während diese Quoten bei Deutschen für die jungen Frauen (9,5 %) geringer ausfallen als für die jungen Männer (10,4 %), zeigt sich beim Vergleich der Ausländer (30,0 %) und Ausländerinnen (32,4 %) die gegenteilige Tendenz. Besonders deutlich ist diese Differenz bei jungen türkischen Männern (43,9 %) und jungen türkischen Frauen (49,6 %).

Das Konzept des Migrationshintergrundes ist gegenüber der Staatsangehörigkeit aussagekräftiger, weil es erlaubt, zwischen Personen mit eigener und ohne eigene Migra­tionserfahrung zu unterscheiden und weil es die Zuwanderung von Eingebürgerten sichtbar macht. Hinter dieser Differenzierung steht die Annahme, dass Personen ohne eigenen Migrationshintergrund bzw. Eingebürgerte stärker in das deutsche Bildungs- und Ausbildungssystem inte­griert sind und daher geringere Quoten an nfQ aufweisen.

Die Ergebnisse stützen diese Annahme: 20- bis 34-jährige Deutsche ohne Migrationserfahrung bleiben zu 8,9 % ohne Berufsabschluss, zugewanderte Migranten und Migrantinnen mit 28,7 % mehr als dreimal so häufig. In Deutschland Geborene mit Migrationshintergrund, aber ohne eigene Migrationserfahrung liegen mit 21,1 % dazwischen Tabelle A8.2-4.

Betrachtet man nur die türkischstämmige Bevölkerung, liegt deren Unqualifiziertenquote allgemein über der des Durchschnitts der Personen mit Migrationshintergrund. 26,7 % der in Deutschland geborenen türkischstämmigen Personen bleiben ohne Berufsabschluss, bei den türkischstämmigen Migranten und Migrantinnen mit eigener Migrationserfahrung sind es gar 59,2 %. Interessant ist, dass der Vergleich dieser Quoten zwischen jungen Männern und Frauen bei eigener Migrationserfahrung deutlich zuungunsten der Frauen ausfällt, sowohl insgesamt (Männer 27,1 %, Frauen: 30,3 %) als auch besonders für Türkischstämmige (Männer 53,2 %, Frauen: 64,4 %). Anders ist das bei den jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund ohne eigene Migrationserfahrung: In dieser Gruppe sind insgesamt 23,2 % der jungen Männer, aber nur 18,5 % der jungen Frauen nicht formal qualifiziert. Dieser Unterschied zeigt sich auch bei den türkischstämmigen Migranten und Migrantinnen ohne eigene Migrationserfahrung (junge Männer: 29,0 %, junge Frauen: 24,1 %).

Tabelle A8.2-2: Junge Erwachsene ohne beruflichen Abschluss im Alter von 20 bis 34 Jahren 2014

Tabelle A8.2-3: 20- bis 34-Jährige ohne Berufsabschluss in West- und Ostdeutschland 2012 bis 2014 (in %)1

Tabelle A8.2-4: 20- bis 34-Jährige ohne Berufsabschluss nach Migrationsstatus 2014 (in %)1

Unterschiede nach Bundesländern

Beim Ländervergleich müssen die geringeren Fallzahlen in den kleineren Bundesländern beachtet werden. Differenzen von wenigen Prozentpunkten sollten beim Vergleich der Anteile nfQ innerhalb eines kleinen Bundeslands oder mit einem kleinen Bundesland mit Vorsicht interpretiert werden.258 Dennoch können mit entsprechenden Einschränkungen auch für Bremen und das Saarland Aussagen getroffen werden.

Die unterdurchschnittlichen Quoten nfQ zeigen sich in allen östlichen Bundesländern mit Ausnahme Berlins. In Süddeutschland sind diese Quoten geringer als in den nördlichen Bundesländern Westdeutschlands Tabelle A8.2-5.

Die niedrigsten Unqualifiziertenquoten hatten 2014 Thüringen (6,9 %) und Sachsen (7,5 %). Relativ gering sind diese Anteile außerdem in Bayern (9,8 %), Mecklenburg-Vorpommern (9,9 %) und Sachsen-Anhalt (10,3 %). Unterhalb des deutschen Durchschnitts liegen die Ungelerntenquoten außerdem in Baden-Württemberg (11,2 %) und Brandenburg (11,6 %). Überdurchschnittlich sind diese Anteile in Niedersachsen (14,2 %), Rheinland-Pfalz (14,3 %), Hamburg (14,5 %)259, Schleswig-Holstein (14,9 %), Hessen (15,0 %) und Berlin (15,6 %). Die höchsten Anteile nfQ finden sich in Nordrhein-Westfalen (17,4 %), im Saarland (18,1 %) und in Bremen (18,3 %).

Da sich 2012 bis 2014 im Saarland und Bremen jeweils relativ hohe Quoten finden, kann man für diese Bundesländer tatsächlich von einem hohen Anteil nfQ ausgehen. Insgesamt zeigen sich im Jahresvergleich meist nur geringe Veränderungen in den Bundesländern: Ein relativ starker Anstieg der Unqualifiziertenquote um 2,4 Prozentpunkte tritt im Saarland (2012: 15,7 %, 2013: 16,3 %, 2014: 18,1 %) auf. Ein weiterer Anstieg um 1,2 Prozentpunkte zeigt sich in Hessen (2012: 13,8 %, 2013: 13,9 %, 2014: 15,0 %). Ein etwas größerer Rückgang des Anteils an nfQ kann in Hamburg beobachtet werden (2012: 16,0 %, 2013: 15,6 %, 2014: 14,5 %).

Werden junge Frauen und Männer verglichen, so zeigt sich in den westlichen Bundesländern zumeist eine leicht geringere Unqualifiziertenquote bei jungen Männern. Eine deutliche Ausnahme ist Hamburg, wo der Anteil nfQ bei jungen Frauen (12,5 %) deutlich geringer ist als bei jungen Männern (16,6 %).260 Damit fällt diese Differenz zugunsten der 20- bis 34-jährigen Frauen dort größer aus als in den östlichen Bundesländern.261 Im Osten ist die Unqualifiziertenquote bei den jungen Frauen durchweg geringer; 2014 besonders in Berlin (Frauen: 13,9 %, Männer: 17,5 %) und Sachsen-Anhalt (Frauen: 8,5 %, Männer: 11,9 %).

Vergleicht man die Ergebnisse bei den 20- bis 34-Jährigen mit denen der 25- bis 34-Jährigen Tabelle A8.2-6, so ist, wie schon festgestellt, bei den 25- bis 34-Jährigen die Unqualifiziertenquote etwas höher, da in den jüngeren Kohorten der Anteil nfQ geringer ist. Diese Aussage trifft aber nur auf die westlichen Bundesländer zu, denn dort ist in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen der Anteil nfQ höher (14,6 %) als in der Gruppe der 20- bis 34-Jährigen (13,9 %).262 Im Osten können zwischen diesen beiden Gruppen keine Unterschiede festgestellt werden (beide Altersgruppen: 10,8 %). Zu den sonstigen Ergebnissen zeigen sich im Bundesländervergleich keine auffälligen Differenzen zwischen den beiden Altersgruppen.

(Ralf Dorau, Robert Herter-Eschweiler, Uta Braun)

Tabelle A8.2-5: 20- bis 34-Jährige ohne Berufsabschluss nach Ländern 2012 bis 20141

Tabelle A8.2-6: 25- bis 34-Jährige ohne Berufsabschluss nach Ländern 2012 bis 20141

  • 255

    In den Jahren zuvor lag diese Zahl immer deutlich über 2 Mio. Gerade die absoluten Zahlen sind aber besonders schwer zu vergleichen, da die insgesamt berechnete Bevölkerungszahl nach den Ergebnissen des Zensus 2011 stark gesunken ist.

  • 256

    Dabei wurden alle Personen als Schüler/-innen definiert, die innerhalb der letzten 12 Monate eine Schule besucht haben. Diese Frage wurde auch für die letzten 4 Wochen gestellt, aber in früheren Mikrozensen nicht nach Schulferien oder anderen Übergangsereignissen differenziert. Diese Möglichkeit besteht für die neueren Daten auf Grundlage des Zensus 2011, jedoch sind hier keine Zeitreihen verfügbar und damit keine Vergleichbarkeit mit früheren Erhebungen gegeben. Bei Anwendung dieser akkurateren Variante lag 2014 der Anteil nfQ für die 20- bis 34-Jährigen bei 13,8 % (statt 13,3 %). Für die jüngste Teilkohorte der 20- bis 24-Jährigen waren es 13,3 % statt 12,0 %.

  • 257

    Werden nur Personen berücksichtigt, die trotz fehlenden Schulabschlusses seit einem Jahr an keiner schulischen Ausbildung teilgenommen haben, liegt die Ungelerntenquote bei 88,2 %.

  • 258

    Das 95 %-Konfidenzintervall der Unqualifiziertenquote für Bremen liegt bei etwa ±2,4 Prozentpunkten. Das heißt, der tatsächliche Wert für 2014 liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im Bereich 15,9 % und 20,7 %. Auch für das Saarland ist das 95 %-Konfidenzintervall mit ca. ±2,1 Prozentpunkten relativ hoch. In den übrigen Bundesländern variiert dieses Intervall je nach Fallzahl und der Höhe der Unqualifiziertenquote zwischen 0,4 und 1,3 Prozentpunkten. Größer sind die 95 %-Konfidenzintervalle bei einer getrennten Betrachtung der Geschlechter. In Bremen und im Saarland variieren die Werte zwischen 3 und 3,5 Prozentpunkten, ansonsten zwischen 0,6 und 1,9 Prozentpunkten.

  • 259

    In Hamburg liegt das 95 %-Konfidenzintervall der Unqualifiziertenquote bei 1,3 Prozentpunkten. Der tatsächliche Wert befindet sich mit dieser Wahrscheinlichkeit zwischen 13,2 % und 15,8 %. Daher ist die Quote nicht signifikant überdurchschnittlich.

  • 260

    Berücksichtigt man die Konfidenzintervalle, so gilt diese Aussage zumindest für einen Teil der östlichen Bundesländer.

  • 261

    Berücksichtigt man die Konfidenzintervalle, so gilt diese Aussage zumindest für einen Teil der östlichen Bundesländer.

  • 262

    Die Differenzen bei den beiden sehr kleinen Bundesländern können wegen der geringen Fallzahl nicht interpretiert werden.