Der Datenbestand der Fachstelle überaus umfasste 281 Landesprogramme im Dezember 2016. Schaubild A9.4.3-1 zeigt die Häufigkeitsverteilung auf die verschiedenen Bundesländer. Wie bei den Bundesprogrammen ist auch bei den Landesprogrammen das Handlungsfeld Berufsausbildung vorherrschend, und die Nachqualifizierung spielt eine eher geringe Rolle Schaubild A9.4.3-2.
Ähnlich wie bei den Bundesprogrammen hat die Feststellung und Vermittlung von Kompetenzen auch bei den Landesprogrammen Vorrang vor dem Anliegen, neue Ausbildungsstrukturen zu etablieren Schaubild 9.4.3-3. Allgemeine Ziele wie das Begleiten von Berufswahlprozessen oder die Vorbereitung von Ausbildung werden in mehr Programmen erwähnt als konkretere Anliegen. Die meisten Landesprogramme zielen auf die Vermittlung von Basisqualifikationen (25 % der Landesprogramme) und die Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen (23 %). Auch auf Landesebene gibt es förderpolitische Reaktionen auf die Flüchtlingssituation (vgl. Kapitel C): 27 Landesprogramme wurden speziell für die Unterstützung von Geflüchteten bei ihren Ausbildungsbemühungen konzipiert, damit rund 10 % aller Landesprogramme.
Schaubild A9.4.3-1: Verteilung der Landesprogramme auf die Bundesländer (Angabe in absoluten Zahlen)
Schaubild A9.4.3-2: Handlungsfelder der Landesprogramme zur Förderung der Berufsausbildung in % der Fälle
Schaubild A9.4.3-3: Anliegen der Landesprogramme zur Förderung der Berufsausbildung in % der Fälle
Bei der Betrachtung der konkreten Angebote zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Bundesprogrammen: Etwa jedes zweite Landesprogramm fördert Angebote zur Beratung und/oder Begleitung, jedes dritte konkrete Qualifizierungsmaßnahmen Schaubild A9.4.3-4.
Schaubild A9.4.3-4: Im Rahmen der Landesprogramme geplante/realisierte Angebote zur Förderung der Berufsausbildung in % der Fälle
Bei den Adressaten der Maßnahmen zeigt sich ein leicht abweichendes Bild zu den Bundesprogrammen Schaubild A9.4.3-5. Es gehören zwar auch die Auszubildenden allgemein zu einer der meistadressierten Gruppe der Fördermaßnahmen; stärker als bei den Bundesprogrammen werden Angebote aber fokussierter auf junge Menschen mit besonderen Merkmalen ausgerichtet: Knapp jedes 4. Programm fördert Maßnahmen für sozial benachteiligte Jugendliche, knapp jedes 5. enthält Angebote für Menschen mit einer Lernbeeinträchtigung. Eher vereinzelt – aber dennoch explizit erwähnt – gibt es auf Landesebene Angebote unter anderem für Altbewerber bzw. An- und Ungelernte (13 % der Landesprogramme), Alleinerziehende (7 %) oder Menschen im Strafvollzug (4 %). Der meistgenannte Adressatenkreis ist der der jungen Menschen mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund (39 % der Landesprogramme).
(Frank Neises, Heike Zinnen)