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Der Datenbestand der Fachstelle überaus umfasste im Dezember 2017 294 Landesprogramme. Schaubild A9.4.3-1 zeigt die Häufigkeitsverteilung für die Bundesländer. Vergleicht man die Berichtsjahre 2016 und 2017 miteinander, lassen sich auch bei den Länderprogrammen nur geringfügige Veränderungen in den Rangreihen der Handlungsfelder, Anliegen, Angebote und Adressaten erkennen224

Wie bei den Bundesprogrammen war auch bei den Landesprogrammen das Handlungsfeld Berufsausbildung vorherrschend Schaubild A9.4.3-2 und die Nachqualifizierung spielte eine eher geringe Rolle. 

Ähnlich wie bei den Bundesprogrammen hatte die Feststellung und Vermittlung von Kompetenzen auch bei den Landesprogrammen Vorrang vor dem Anliegen, neue Ausbildungsstrukturen zu etablieren Schaubild A9.4.3-3. Allgemeine Ziele wie das Begleiten von Berufswahlprozessen oder die Vorbereitung von Ausbildung werden in mehr Programmen erwähnt als konkretere Anliegen. Die meist verfolgten konkreten Anliegen auf Landesebene waren Kompetenz- und Potenzialfeststellung (33% der Landesprogramme), das Einüben von Berufspraxis (25%) und die Vermittlung von Basisqualifikationen (24%).

11% der Landesprogramme förderten gezielt Angebote zur beruflichen Integration von Geflüchteten.

Schaubild A9.4.3-1: Verteilung der Landesprogramme auf die Bundesländer, absolut

Schaubild A9.4.3-2: Handlungsfelder der Landesprogramme zur Förderung der Berufsausbildung (Mehrfachnennungen in %)

Schaubild A9.4.3-3: Anliegen der Landesprogramme zur Förderung der Berufsausbildung (Mehrfachnennungen in %)

Bei der Betrachtung der konkreten Angebote zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Bundesprogrammen: Knapp jedes zweite Landesprogramm förderte Angebote zur Beratung und/oder Begleitung, jedes dritte konkrete Qualifizierungsmaßnahmen Schaubild A9.4.3-4.

Bei den Adressaten der Maßnahmen zeigt sich auch im Berichtsjahr 2017 ein leicht abweichendes Bild zu den Bundesprogrammen Schaubild A9.4.3-5. Es gehörten zwar auch die Auszubildenden allgemein zu einer der meist adressierten Gruppe der Fördermaßnahmen; stärker als bei den Bundesprogrammen wurden Angebote aber fokussierter auf junge Menschen mit besonderen Merkmalen ausgerichtet: Gut jedes fünfte Programm förderte Maßnahmen für sozial benachteiligte Jugendliche, knapp jedes fünfte enthielt Angebote für Menschen mit einer Lernbeeinträchtigung. Eher vereinzelt – aber dennoch explizit in Förderrichtlinien oder Programmbeschreibungen erwähnt – gab es auf Landesebene Angebote unter anderem für Altbewerber/-innen bzw. An- und Ungelernte (11% der Landesprogramme), Alleinerziehende (7%) oder Menschen im Strafvollzug (4%). Der meist genannte Adressatenkreis war auch auf Landesebene nach wie vor der der jungen Menschen mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund (38% der Landesprogramme).

(Frank Neises, Heike Zinnen)


Schaubild A9.4.3-4: Im Rahmen der Landesprogramme geplante/realisierte Angebote zur Förderung der Berufsausbildung (Mehrfachnennungen in %)

Schaubild A9.4.3-5: Adressaten der Angebote zur Förderung der Berufsausbildung der Landesprogramme (Mehrfachnennungen in %)

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    Dass die Werte 2017 insgesamt tendenziell geringer sind als 2016 ist einem Methodenwechsel der Fachstelle überaus geschuldet: Neu in den Datenbestand aufgenommene Programme wurden hinsichtlich Handlungsfeldern, Anliegen, Angeboten und Adressaten von den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen der Fachstelle bewertet, während die Beschreibungen älterer Programme noch ausschließlich auf Selbstauskünften der befragten Ministerien beruhen und dabei die Möglichkeit zu Mehrfachantworten tendenziell stärker ausgeschöpft wurde.