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Der Anteil der nicht formal Qualifizierten variiert weiterhin stark mit den Schulabschlüssen. Personen zwischen 20 und 34 Jahren mit einer Studienzugangsberechtigung hatten 2016 mit 5,1% mit Abstand die geringste nfQ-Quote (in ihren Kohorten). Von den 20- bis 34-Jährigen, die über keinen Schulabschluss verfügen, besaßen hingegen 70,1% keinen Berufsabschluss Tabelle A11.2-1. Dies zeigt, dass sich höhere Schulbildung eindeutig positiv auf die Chancen zum Erwerb einer formalen Qualifikation auswirkt.

Während die nfQ-Quote der jungen Erwachsenen ohne allgemeinbildenden Schulabschluss gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant blieb, ist der Anteil der nfQ unter den jungen Erwachsenen über alle Niveaus der allgemeinschulischen Bildung gestiegen. So stieg die Quote junger Erwachsener mit Hochschulzugangsberechtigung und Realschulabschluss um jeweils 0,6 Prozentpunkte und die der Hauptschulabsolventen/-absolventinnen um 1,4 Prozentpunkte. 

Der Frauenanteil unter den jungen nfQ ist im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozentpunkte auf 46,3% gesunken. Somit verfügten Frauen im Durchschnitt etwas häufiger über einen formal qualifizierenden Berufsabschluss, während Männer leicht überdurchschnittlich häufiger keinen beruflichen Abschluss aufwiesen. Insgesamt lag 2016 die nfQ-Quote der 20- bis 34-jährigen Frauen mit 13,7% um 1,1 Prozentpunkte unter der der gleichaltrigen Männer Tabelle A11.2-1. Für beide Geschlechter ist die Quote 2016 gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wobei die Quote der jungen Männer mit 1,1  Prozentpunkten stärker anwuchs als die der gleichaltrigen Frauen (0,6 Prozentpunkte). Die Ergebnisse im Kapitel A11.3 zeigen weiterhin, dass der Anteil an nfQ unter den jungen Männern besonders stark unter den ausländischen Staatsbürgern und Zugewanderten mit eigener Migrationserfahrung anstieg.

Geschlechterunterschiede im Anteil der nfQ ergeben sich ebenfalls in der Differenzierung nach Region. So stieg in Westdeutschland die nfQ-Quote der 20- bis 34-jährigen Männer mit 1,2 Prozentpunkten stärker an als die der Frauen mit nur 0,6 Prozentpunkten. Nachdem die Quoten der jungen Frauen und Männer sich in den alten Bundesländern in den vorangegangenen 2 Jahren angeglichen hatten, bestand 2016 nun ein sichtlicher Unterschied. In den neuen Bundesländern veränderte sich der Anteil der nfQ unter den jungen Frauen hingegen kaum und verweilte 2016 bei 10,4%. Die Quote der jungen Männer stieg jedoch auch in dieser Region um 0,8  Prozentpunkte gegenüber 2015, sodass sich auch hier die Diskrepanz zwischen den Geschlechtern vergrößerte Tabelle A11.2-2.238

Unabhängig des Geschlechts war die nfQ-Quote junger Erwachsener in der Vergangenheit in den neuen Bundesländern niedriger als in den alten Bundesländern. Im Jahr 2016 unterschritt jedoch der Anteil der nfQ bei den 20- bis 34-Jährigen in Ostdeutschland (11,8%) die Quote der gleichaltrigen Westdeutschen (14,8%) um 3 Prozentpunkte Tabelle A11.2-2. Dies bedeutet einen Anstieg in beiden Regionen gegenüber dem Jahr 2015. Jedoch fiel dieser mit nur 0,4 Prozentpunkten in Ostdeutschland deutlich geringer aus als in Westdeutschland, wo die nfQ-Quote der jungen Erwachsenen um 0,9 Prozentpunkte anstieg. Für Westdeutschland markiert dies einen erstmaligen Anstieg seit 2012.

Tabelle A11.2-1: Junge Erwachsene ohne beruflichen Abschluss im Alter von 20 bis 34 Jahren 20161

Tabelle A11.2-2: 20- bis 34-Jährige ohne Berufsabschluss West- und Ostdeutschland 2012 bis 20161

Die geringste nfQ-Quote junger Erwachsener wies 2016 mit einem Wert von 8,6% das Bundesland Sachsen auf Tabelle A11.2-3. Auch die anderen ostdeutschen Bundesländer mit Ausnahme Berlins zeichneten sich durch unterdurchschnittliche Quoten aus. Unter den westdeutschen Bundesländern war der Anteil an nfQ unter den 20- bis 34-Jährigen mit 10,6% in Bayern am niedrigsten. Eine unterdurchschnittliche nfQ-Quote wurde ebenfalls für Baden-Württemberg (12,5%) ermittelt.239 Die höchsten nfQ-Anteile gab es 2016 in Bremen (19,5%),240 Nordrhein-Westfalen (18,0%) und Rheinland-Pfalz (17,3%). Überdurchschnittlich hoch waren die nfQ-Anteile der 20- bis 34-Jährigen weiterhin in Schleswig-Holstein (16,1%), Niedersachsen (16,2 %) und dem Saarland (16,8%).241 

Die Differenz zwischen Männern und Frauen war besonders in Hamburg (Frauen: 12,0%, Männer: 16,4%), Brandenburg (Frauen: 10,6%, Männer: 14,4%), Sachsen (Frauen: 6,8%, Männer: 10,2%) und Berlin (Frauen: 13,4%, Männer: 16,5%) eklatant. Nur im Bremen lag die nfQ-Quote junger Frauen über der der jungen Männer. Dieses Ergebnis ist jedoch aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht belastbar.

Weiterhin lassen sich Unterschiede in den nfQ-Quoten zwischen den 20- bis 34-Jährigen und den 25- bis 34-Jährigen feststellen. In Westdeutschland überstieg 2016 die Quote der 25- bis 34-Jährigen mit 15,5% die der 20- bis 34-Jährigen (14,8%) um 0,7 Prozentpunkte Tabelle A11.2-3. Dies ist damit zu erklären, dass mit steigendem Alter der Entschluss zu einer beruflichen Qualifizierung seltener wird. In Ostdeutschland hingegen fiel 2016 die nfQ-Quote der 25- bis 34-Jährigen mit 11,0% um 0,8  Prozentpunkte geringer aus als die der 20- bis 34-Jährigen (11,8%). Allerdings ist hierbei zu beachten, dass die Differenz zwischen diesen altersspezifischen nfQ-Quoten statistisch insignifikant ist.242 Auf Bundeslandebene lassen sich nur in Nordrhein-Westfalen signifikante Unterschiede nach Alter feststellen. So überstieg der Anteil der nfQ unter den 25- bis 34-Jährigen mit 19,1% die Quote der 20- bis 34-Jährigen (18,0%) um 1,1 Prozentpunkte. 

Tabelle A11.2-3: Junge Menschen ohne Berufsabschluss nach Ländern und Alter im Jahr 20161

Nach Ländern differenzierte Daten für die Jahre 2012 bis 2016 finden sich in Tabelle A11.2-4 Internet. Daten über den Anteil der nfQ unter den 20- bis 29-Jährigen für das Jahr 2016 finden sich in Tabelle A11.2-5 Internet.

  • 238

    Das 95%-Konfidenzintervall der nfQ-Quote liegt für beide Geschlechter in Westdeutschland bei etwa ± 0,3 Prozentpunkten und in Ostdeutschland bei etwa ± 0,6 Prozentpunkten. Damit ist der regionale Unterschied bei beiden Geschlechtern signifikant.

  • 239

    Das 95%-Konfidenzintervall der nfQ-Quote für Hamburg liegt bei etwa ± 1,2  Prozentpunkten. Damit ist die Quote nicht signifikant unterdurchschnittlich.

  • 240

    In relativ kleinen Bundesländern ist die geringe Fallzahl zu berücksichtigen. Das 95%-Konfidenzintervall der nfQ-Quote für Bremen liegt bei etwa ± 2,2 Prozentpunkten. Das heißt der tatsächliche Wert für 2016 liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% im Bereich 17,3% und 21,6%. Auch für das Saarland ist das 95%-Konfidenzintervall mit ca. ± 1,9 Prozentpunkten relativ hoch. In den übrigen Bundesländern variiert dieses Intervall je nach Fallzahl und der Höhe der nfQ-Quote zwischen 0,4 und 1,4 Prozentpunkten.

  • 241

    In Hessen liegt das 95%-Konfidenzintervall der nfQ-Quote bei ± 0,7 Prozentpunkten, in Berlin bei ± 0,9 Prozentpunkten. Daher sind die Quoten beider Länder nicht signifikant überdurchschnittlich.

  • 242

    Das 95%-Konfidenzintervall der 25- bis 34-Jährigen liegt bei ± 0,5 Prozentpunkten, das der 20- bis 34-Jährigen bei 0,4 Prozentpunkten.