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Der Datenbestand der Fachstelle überaus umfasste im Dezember 2020 insgesamt 45 Bundesprogramme.229 Unverändert zum Vorjahr förderten mehr als zwei Drittel der Bundesprogramme im Handlungsfeld „Berufsausbildung“ Schaubild A9.4.2-1. Dagegen haben Programme, die im Handlungsfeld „Übergangsmanagement“ oder „Nachqualifizierung“ ansetzen, gegenüber dem Vorjahr prozentual leicht abgenommen. Die Bundesprogramme wurden hinsichtlich der Anliegen und Ziele betrachtet, die im Fokus der Förderbemühungen stehen Schaubild A9.4.2-2. Übergeordnete Anliegen wie „Netzwerke bilden“, „Strukturen entwickeln“ und „Matchingprozesse stärken“ gehörten nach wie vor zu den meist verfolgten Zielen.

Wie schon im Berichtsjahr 2019 hat der Anteil der Programme zur Förderung geflüchteter Menschen erneut abgenommen. Zum Teil sind gezielte Förderprogramme für Geflüchtete ausgelaufen, zum Teil wurden Förderrichtlinien bestehender Programme aber auch in ihrer Zielgruppenformulierung von Geflüchteten auf Zugewanderte oder Menschen mit Migrationshintergrund verändert.

Ein neues Bundesprogramm, das im Jahr 2020 beschlossen wurde, ist besonders zu betonen. Es verfolgt die Ziele, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und das Ausbildungsplatzangebot zu bewahren: Eine gemeinsame Förderung der Bundesministerien für Bildung und Forschung, für Wirtschaft und Energie sowie für Arbeit und Soziales reagiert mit dem Programm „Ausbildungsplätze sichern“ auf die Coronapandemie und bietet Ausbildungsbetrieben und ausbildenden Einrichtungen in den Gesundheits- und Sozialberufen finanzielle Unterstützung an, damit das Ausbildungsniveau erhalten, Kurzarbeit vermieden, Auszubildende anderer Betriebe übernommen sowie Auftrags- und Verbundausbildung angeboten werden können.

Schaubild A9.4.2-1: Handlungsfelder der Bundesprogramme zur Förderung der Berufsausbildung (Mehrfachzuweisungen, in %)

Schaubild A9.4.2-2: Anliegen der Bundesprogramme zur Förderung der Berufsausbildung (Mehrfachzuweisungen, in %)

Betrachtet man die konkreten Angebote und Maßnahmen, die im Rahmen der Förderprogramme umgesetzt wurden Schaubild A9.4.2-3, zeigt sich, dass ein Schwerpunkt nach wie vor auf Angeboten lag, die der Individualität möglicher Vermittlungshemmnisse Rechnung tragen, denn die meisten Bundesprogramme förderten wie im Vorjahr Maßnahmen, die Beratung und Begleitung oder Coaching anboten. Auch die regionale oder landesweite Strukturentwicklung sowie die Förderung der praktischen Unterweisung hatten nach wie vor sehr hohen Stellenwert, letztere konnte sich im Vergleich zum Vorjahr sogar prozentual noch einmal steigern. Auch die Fort- und Weiterbildung von Fach- und Lehrpersonal hatte im Vergleich zum Vorjahr noch einmal an Bedeutung gewonnen.

Knapp die Hälfte der Angebote aus den Förderprogrammen setzte direkt bei den Auszubildenden an Schaubild A9.4.2-4. Die sinkende Bedeutung von Programmen für Geflüchtete macht sich auch in der Statistik der Adressaten bemerkbar. Der prozentuale Anteil der Betriebe im Allgemeinen hat sich als Zielgruppe noch einmal im Vergleich zum Vorjahr erhöht, während branchenspezifische Betriebe weniger häufig angesprochen wurden.

Schaubild A9.4.2-3: Im Rahmen der Bundesprogramme geplante/realisierte Angebote zur Förderung der Berufsausbildung (Mehrfachzuweisungen, in %)

Schaubild A9.4.2-4: Adressaten der Angebote aus Bundesprogrammen zur Förderung der Berufsausbildung (Mehrfachzuweisungen, in %)