BP:

Schlagworte A-Z. Bitte wählen Sie einen Anfangsbuchstaben:

 

EBZ Dresden: Autarker Energie-Parkplatz als praxisnaher Lernort

14.11.2018

Die Energiewende spielt eine immer größere Rolle in der Ausbildung. Doch wie kann der Umgang damit Auszubildenden am besten vermittelt werden? Am Elektrobildungs- und Technologiezentrum e.V. (EBZ) in Dresden geschieht dies neuerdings unter anderem mit der praxisnahen Lehr- und Lernanlage "Autarker Plus-Energie-Parkplatz".

Elektroauto beim Ladevorgang am neuen autarken Plus-Energie-Parkplatz

Technische Innovationen

Das EBZ eröffnete am 14. Juni 2018 feierlich einen innovativen Energie-Parkplatz mit Photovoltaik-Carport, Speichersystem, Parkplatzbeleuchtung mit lichtemittierende Dioden (LED) und mehreren Ladesäulen für Elektrofahrzeuge.

Der Parkplatz ist im Idealfall in der Lage, seinen Strombedarf komplett selbst zu decken. Mit kombinierten elektrischen Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen, die mit dem örtlichen Stromnetz und Speichereinheiten verbunden sind sowie mit digitaler Überwachung und Steuerung der Energie wird dafür gesorgt, dass über den Jahresverlauf mehr Energie erzeugt werden kann, als aus dem öffentlichen Netz hinzugekauft werden muss.

Ein wichtiger Bestandteil des Parkplatzes sind Bifaciale Photovoltaik-Module, die auf einem Teil des Carport-Systems angebracht wurden. Diese Module können das Licht von beiden Seiten aufnehmen und so die Energieausbeute steigern. Gefördert wurde die Anschaffung dieser Module im Rahmen des Pilotprojekts Innovation4E-Handwerk des Sonderprogramms ÜBS-Digitalisierung.

Seit der Eröffnung der Anlage stehen 42 zusätzliche Parkplätze für Lehrgangsteilnehmer, Kunden und Mitarbeiter am EBZ zur Verfügung. Zusätzlich können Elektrofahrzeuge auf sechs Stellflächen den selbst erzeugten Strom der Anlage "tanken".

Einbindung in den Ausbildungsalltag

Der Parkplatz wird seit seiner Eröffnung als praxisnahe Lehr- und Demonstrationsanlage für die Aus- und Weiterbildung genutzt. Auf diese Weise können die dort verbauten Technologien realitätsnah vermittelt werden. An extra installierten Messstellen können Strom, Spannung oder elektrische Leistung normgerecht geprüft werden. Wird beispielsweise in den Kursen ein Elektroauto angeschlossen, so kann der Ladevorgang bei der Messung nachverfolgt werden.

Für die Darstellung der Energieflüsse werden Simulationen und Energie-Monitoring-Systeme genutzt. Diese erlauben es den Kursteilnehmenden während der Besichtigung der Anlage zu sehen, welchen Weg der Strom von der Photovoltaikanlage über Wechselrichter und Speicher bis hin zu den Ladesäulen zurücklegt. Auch von den Lehrräumen des EBZ kann per Internet auf diese Verlaufsdaten und Messwerte zugegriffen werden. So können beispielsweise Ertragsberechnungen oder auch andere in den Kursen notwendige Berechnungen mit realen Messwerten erfolgen.

Im Rahmen des Sonderprogramms ÜBS-Digitalisierung wurden im Pilotprojekt Innovation4E-Handwerk die mit dem Parkplatz verbundenen technischen und didaktischen Neuerungen am EBZ bereits bei der Neugestaltung und Adaption des Kurses "Errichten, Prüfen und Inbetriebnahme von Energiewandlungssystemen und deren Leiteinrichtungen", der zur überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) gehört, berücksichtigt.

Rückmeldungen der Teilnehmenden

Das Feedback der Teilnehmenden dieser ÜLU ist durchweg positiv. Die Erfahrungen am EBZ zeigen, dass der praxisnahe Lernort das Interesse und die Motivation der Teilnehmenden erhöht, wenn sie mit echten Werten rechnen, anstatt auf fiktive Werte aus Lehrbüchern oder Tabellenbüchern zurückzugreifen. Die Vermittlung der Funktionsweise von moderner Technik an realen Anlagen gepaart mit theoretischen Übungsmodellen hat sich als ein guter Weg für die Aus- und Weiterbildung erwiesen.

Kontakt und weitere Informationen:

Projekt Innovation4E-Handwerk am
Elektrobildungs- und Technologiezentrum (EBZ) e. V. Dresden
Herr Peter Schöning
Scharfenberger Straße 66
01139 Dresden
+49 351 8506-365
E-Mail: p.schoening@ebz.de
www.ebz.de

Fotogalerie

Eröffnung durch den Amtsleiter des Amtes für Wirtschaftsförderung Dresden Herrn Dr. Robert Franke
Der erste feierliche Ladevorgang
Ladesäule für Elektrofahrzeuge