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Ausbildung aus Sicht der Jugendlichen

Betriebe haben bei der Gestaltung der Ausbildung große Spielräume. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) und die Ausbildungsordnungen geben zwar bundeseinheitlich verbindliche Rahmenbedingungen und Inhalte für den betrieblichen Teil der Ausbildung vor. Da diese jedoch nur Mindeststandards darstellen, existieren beträchtliche Unterschiede im konkreten Ausbildungsgeschehen und in der Ausbildungsqualität.

Vor diesem Hintergrund beinhaltet das Forschungsprojekt zwei Forschungsziele: 

Forschungshintergrund und Ziele

Das zentrale Forschungsziel besteht darin zu klären, wie duale Ausbildungen unter den aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Betrieben und Berufsschulen durchgeführt werden, inwiefern hierbei aus der Perspektive der Auszubildenden bestimmte Qualitätskriterien erfüllt werden und welche Relevanz diese Kriterien für die Auszubildenden selber besitzen.
Die Ausbildungsqualität hängt auch davon ab, wie im betrieblichen Ausbildungsalltag mit möglichen Problemen und Konflikten umgegangen wird. In einem ergänzenden Forschungsziel wird daher geklärt, mit welchen Problem- und Konfliktfeldern sich Auszubildende in ihrer Ausbildung konfrontiert sehen, wie sie darauf reagieren und inwiefern sie dabei auf die Hilfe von privaten Bezugspersonen und formalen Unterstützungsinstanzen zurückgreifen.

Das Projekt soll dazu beitragen, die Perspektive der Auszubildenden stärker in die berufsbildungspolitische Diskussion einzubringen, und aufzuzeigen, wo sie besondere Stärken und Schwächen des dualen Systems sehen. Damit werden z.B. wichtige Hinweise für Betriebe gewonnen, welche Qualitätsverbesserungen in ihrer Ausbildung notwendig sind, um sich angesichts des demografischen Wandels künftig im Wettbewerb um die Schulabsolventen besser positionieren zu können. Es sind aber auch Erkenntnisse darüber zu erwarten, wie Schwierigkeiten in der Ausbildung besser gelöst und Ausbildungsabbrüche vermieden werden könnten.

Das Projekt versteht sich zudem als Beitrag zur Jugendforschung. Es soll herausgearbeitet werden, durch welche spezifischen Werteorientierungen und Ansprüche an die Ausbildung sich die aktuelle Auszubildendengeneration auszeichnet und inwiefern ihnen vor diesem Hintergrund die Integration in die moderne Arbeitswelt gelingt.

Das Projekt wird im Verbund mit dem BIBB-Forschungsprojekt "Qualitätssicherung in der betrieblichen Berufsausbildung" durchgeführt, das die Perspektive der Betriebe auf die Ausbildungsqualität untersucht. 

Methodisches Vorgehen

In der ersten Jahreshälfte 2008 erfolgte eine Klassenzimmerbefragung von rund 6.000 Teilzeitberufsschülern und -schülerinnen, die sich im zweiten Ausbildungsjahr befanden. Einbezogen wurden 15 stark besetzte Ausbildungsberufe, die ein breites Berufsspektrum und somit die Vielfalt der Ausbildungsbedingungen im dualen System repräsentieren (s.u.). Die Umfrage vor Ort wurde vom Institut für angewandte Sozialforschung (infas) im Aufrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) durchgeführt.

Die Erhebung fand in vier west- und zwei ostdeutschen Bundesländern statt (Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen). Diese wurden nach wirtschaftlichen und sozialstrukturellen Kriterien ausgewählt und spiegeln damit die regionale Vielfalt Deutschlands wider.

Die gewichteten Daten sind repräsentativ für die Auszubildenden im zweiten Ausbildungsjahr der 15 untersuchten Ausbildungsberufe in den sechs beteiligten Bundesländern.

2.2.202 - Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden

Laufzeit IV-06 bis IV-09

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2.2.201 - Qualitätssicherung in der betrieblichen Berufsausbildung

Laufzeit IV-06 bis IV-09

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