Projektbeschreibung des BIBB-Qualifizierungspanels
Das Betriebspanel zu Qualifizierung und Kompetenzentwicklung des Bundesinstituts für Berufsbildung (kurz: BIBB-Qualifizierungspanel) ist eine repräsentative Wiederholungsbefragung von mind. 3.500 Betrieben in Deutschland, die seit 2011 jährlich durchgeführt wird.
Das BIBB-Qualifizierungspanel hat zum Ziel, detaillierte Informationen über die Strukturen, Entwicklungen und Zusammenhänge betrieblicher Qualifizierungsmaßnahmen und betrieblicher Qualifikationsnachfrage zu liefern. Es hat sich als eine wichtige Informations- und Datenquelle zur Beschreibung der Situation von Betrieben in Deutschland etabliert und dient als Grundlage für das Monitoring des betrieblichen Qualifizierungsgeschehens sowie für die wissenschaftliche Forschung.
Betriebe nehmen eine zentrale Stellung bei der Vermittlung beruflicher Qualifikationen ein. In den letzten Jahren haben demographische und sozio-ökonomische Entwicklungen die Rahmenbedingungen für das betriebliche Qualifizierungs- und Rekrutierungshandeln grundlegend verändert. Trends wie die sinkende Anzahl von SchulabgängerInnen, die Bildungsexpansion, die Digitalisierung und der branchenspezifische Fachkräftemangel wirken sich auf die Einstellung von Nachwuchskräften, die betriebliche Ausbildungsbeteiligung und die Weiterbildung von Beschäftigten aus.
Für die wissenschaftliche Forschung und die Berufsbildungs- und Arbeitsmarktpolitik ist es von besonderem Interesse, wie Betriebe mit den Veränderungen umgehen und wie sie ihren Bedarf an Fachkräften langfristig decken. Das BIBB-Qualifizierungspanel hat zum Ziel, die Folgen dieser Entwicklung auf das Qualifizierungs- und Rekrutierungsgeschehen in Betrieben über einen längeren Zeitraum zu untersuchen und wird seit dem Jahr 2011 als Wiederholungsbefragung durchgeführt.
Die Befragung wird jährlich von Frühjahr bis zum Herbst durch das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft durchgeführt. Insgesamt nehmen mindestens 3.500 Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis teil. Die Befragung richtet sich an privatwirtschaftliche und öffentliche Betriebe in Deutschland und erfolgt mittels computergestützter persönlicher oder telefonischer Interviews.
Im Fokus des BIBB-Qualifizierungspanels stehen Untersuchungen zu zentralen Handlungsfeldern des betrieblichen Human Resource Managements. Dazu zählen die eigene Aus- und Weiterbildung, Kompetenzmanagement, die Rekrutierung von Fachkräften, innerbetriebliche Karrierewege sowie die betriebliche Arbeitsorganisation und Gestaltung von Arbeitsprozessen.
Darüber hinaus werden berufsbildungspolitische Fragestellungen aufgegriffen, die aktuell von den an der Berufsbildung beteiligten Akteuren diskutiert werden. Dabei geht es u. a. um die Folgen der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt und Wirtschaft, die berufliche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und um die zunehmenden Passungsprobleme zwischen der Angebots- und der Nachfrageseite des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes. Die Auswahl der Themen und Fragestellungen wird in enger Abstimmung mit Experten aus Wissenschaft und Politik vorgenommen.
Die Fragen lassen sich zwei Kategorien zuordnen: Fragen, die jedes Jahr gestellt werden, um Veränderungen abzubilden, und Fragen, die einmalig oder in größeren Zeitabständen als Themenmodule gestellt werden. Die Modularisierung ermöglicht wechselnde Befragungsschwerpunkte, mit denen sich einzelne Themen vertiefen oder aktuelle Ereignisse und Entwicklungen nach Bedarf aufgreifen lassen.