BP:

Schlagworte A-Z. Bitte wählen Sie einen Anfangsbuchstaben:

 

BIBB-Workshop Gesundheitsberufe 2019

Im Fokus des Workshops für Vertreterinnen und Vertreter aus Anerkennungspraxis und Verwaltung am 5. und 6. November 2019 in Kassel standen die wichtigsten gesetzlichen Neuerungen für Anerkennungsverfahren im Gesundheitsbereich 2020.

Wie ändern sich Prozesse im Anerkennungsverfahren? Welche neuen Schnittstellen wird es geben? Und wie könnte die Zusammenarbeit bisheriger und neuer Akteure in Zukunft aussehen? Der Austauschworkshop Gesundheitsberufe bot 60 Vertreterinnen und Vertretern aus Anerkennungspraxis und Verwaltung die Möglichkeit zur Erörterung dieser Fragen. Das Anerkennungsmonitoring des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) organisierte den Workshop in Kooperation mit der Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe (GfG) bereits zum vierten Mal.

Neuerungen ab 2020 – Fachkräfteeinwanderungsgesetz, generalisierte Pflegeausbildung und neue Akteure

Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Bundesministerien und der Bundesagentur für Arbeit (BA) informierten über die Neuerungen, die 2020 in Kraft treten werden.

Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz werden neue Akteure im Anerkennungsgeschehen hinzukommen. So soll die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung (ZSBA) ab 1. Februar 2020 Antragstellende aus dem Ausland durch das Anerkennungsverfahren begleiten. Ziel ist es, Verfahren aus dem Ausland effizienter zu gestalten und eine Entlastung der zuständigen Stellen zu erreichen. Über neue zentrale Ausländerbehörden in den Bundesländern soll künftig ein beschleunigtes Fachkräfteverfahren mit verkürzten Fristen und einer beschleunigten Visums-Erteilung möglich sein. Die Konzertierte Aktion Pflege setzt unter anderem auf die verstärkte Einwanderung von Pflegepersonal aus Drittstaaten. Die Arbeit von Personalvermittlungsagenturen wird dadurch mehr in den Fokus rücken.

Vonseiten der zuständigen Stellen wurden vor allem die Regelungen zur Beschleunigung der Verfahren kritisch gesehen.

Über die neuen Bewertungsgrundlagen für die Anerkennung durch die generalisierte Pflegeausbildung informierte Anke Jürgensen von der „Geschäftsstelle der Fachkommission nach dem Pflegeberufegesetz“ im BIBB. Über eine neue Kooperation mit dem BMG im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege berichtete Carola Dörfler von der GfG.

Weitere Themen

Weiteres Thema des Workshops waren die Ergebnisse des Digitalisierungslabors im Juli. Hier war am Beispiel der Approbationserteilung das Modell eines Online-Anerkennungsverfahrens für Ärzte entwickelt worden. Bis Ende 2022 soll die Anerkennung gemäß Onlinezugangsgesetz (OZG) möglich sein.

In Fachsitzungen wurden Fragen zur Anerkennungsstatistik und zur Kenntnisprüfung in Pflegeberufen und akademischen Heilberufen besprochen.

Diskutiert wurden weiterhin Kooperationen zwischen zuständigen Stellen, Qualifizierungsanbietern und dem Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“. Für einen erleichterten Zugang zu Kenntnisprüfungen oder Anpassungslehrgängen wurde eine bundesländerübergreifende Zusammenarbeit vorgeschlagen. Auch ganz konkrete Fragen zur Arbeit der GfG und Praxisfragen, z.B. zur Bewertung der Berufserfahrung oder zur Echtheitsprüfung von Dokumenten, konnten erörtert werden.

Sinnvolle Vernetzung

Der Workshop brachte alle relevanten Akteure für die Anerkennung in Gesundheitsberufen zusammen. Gemeinsam konnten die Neuerungen ab 2020 diskutiert und Lösungsansätze besprochen werden. Die an der Umsetzung beteiligten Institutionen erhielten wertvolle Hinweise aus der Anerkennungspraxis.

Das Anerkennungsmonitoring des BIBB wird die Entwicklungen auf dem Gebiet der Gesundheitsberufe weiter beobachten. Beim nächsten Austauschworkshop 2020 werden die ersten Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit den neuen Akteuren im Mittelpunkt stehen.