BILT Workshop zur Nachhaltigkeit in der Berufsbildung
Der BILT-Workshop zum Thema "Initiativen für eine nachhaltige Berufsbildung" fand vom 23. bis 24. Oktober 2019 in Paola/Malta statt und wurde vom Malta College of Arts, Science and Technology (MCAST) ausgerichtet. Die Teilnehmenden befassten sich dabei mit der steigenden Nachfrage nach „Green skills“ von Gesellschaft und Arbeitsmarkt sowie der Integration solcher Kompetenzen in Curricula und Lehrpläne.
Die offensichtliche Notwendigkeit von neuen Ansätzen angesichts negativer Auswirkungen des Klimawandels machen eine Beschäftigung mit diesem Thema auch aus der Perspektive der Berufsbildung hochaktuell. Die berufliche Bildung spielt bei der Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten für den Übergang zu nachhaltigen Wirtschaftssystemen und Gesellschaften eine zentrale Rolle. Im Rahmen des BILT-Workshops zum Thema „Nachhaltigkeit in der Berufsbildung“ präsentierten neun Institutionen aus acht europäischen Ländern innovative Praktiken und Initiativen im Kontext von zwei Schlüsselthemen. Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten finden sich im Workshopbericht (s. Downloads).
Thema 1: Institutionelle Ansätze für Nachhaltigkeit
- Städte als lokale Antriebskräfte für Nachhaltigkeit, OMNIA, Finnland
- Eco-labelling, BKAL, Deutschland
- Gemeinden nachhaltig gestalten, Kommune SORØ, Dänemark
- Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung, Koning Willem I College, Niederlande
Thema 2: Identifizierung und Integration von nachhaltigen Kompetenzen in Lehrplan, Ausbildung und berufliche Standards
- Erasmus+ Projekt zur Anpassung von Lehrplänen an Nachhaltigkeit und die SDGs, MCAST, Malta
- Pro-DEENLA Lernmodule, BIBB, Deutschland
- Green Wheels Projekt, Zentrum für moderne Bildung HU, Ungarn
- GoGreen Programm zum Schutz der Umwelt, DPDHL Shared Value, Deutschland
- Neue Qualifikationen und Kompetenzen in der Nachhaltigkeit, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Österreich
- Coop – Poctefa Projekt, TKNIKA, Spanien
Wichtige Ergebnisse
Die Teilnehmenden waren sich darüber einig, dass die Einbeziehung eines breiten Spektrums an Interessengruppen in die Entwicklung einer „nachhaltigen“ Berufsbildung von zentraler Bedeutung ist. Im Rahmen von schulischen Aktivitäten ist die gemeinsame Entwicklung von Strategien mit Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrkräften und dem Schulmanagement wichtig, um die Langlebigkeit solcher Aktivitäten zu gewährleisten; gleichermaßen ist eine enge Kooperation zwischen Institutionen der beruflichen Bildung sowie dem Privatsektor erforderlich, um aktuelle Qualifikationen und Kompetenzen im Bereich der Nachhaltigkeit abzustimmen.
Ebenso einig waren sich die Teilnehmenden, dass die Integration „nachhaltiger“ Kompetenzen in Unterrichtsinhalte die Entwicklung neuer pädagogischer Ansätze erfordert, die auf die Interessen von jungen Menschen ausgerichtet sind. Solche Ansätze können jedoch nur dann umgesetzt werden, wenn Lehrkräfte und Ausbildungspersonal motiviert und in der Lage sind, solche Inhalte zu vermitteln.
Die Teilnehmenden diskutierten weiterhin den Zusammenhang zwischen Digitalisierung und ökologischen Prozessen. Auf der einen Seite beschleunigen technologische Entwicklungen das Wachstum bestimmter Sektoren, etwa der erneuerbaren Technologien. Andererseits kann die Entwicklung von Apps, MOOCs, offener Bildungsressourcen und anderen technologischen Methoden die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung noch besser zugänglich machen.
Über das Projekt
Der Workshop zum Thema Nachhaltigkeit in der Berufsbildung war der zweite von fünf thematischen Workshops im Rahmen des BILT-Projekts, das sich daneben auf die Themenbereiche Digitalisierung/Industrie 4.0, Entrepreneurship, Migration sowie Neue Qualifikationen/Kompetenzen fokussiert.