BP:

Schlagworte A-Z. Bitte wählen Sie einen Anfangsbuchstaben:

 

Zeitreise – 00er-Jahre: Die Folgen von Personaltausch und Wachstum für das BIBB

Gründung

Gründung

Vom Lehrling zum Auszubildenden – Mit dem Berufsbildungsgesetz wurden einheitliche Ausbildungsstandards und das Bundesinstitut für Berufsbildungsforschung (BBF) geschaffen.

70er-Jahre

70er-Jahre

Berufsbildungsforschung, Programme und Ausbildungsstandards – Die Umwandlung vom BBF zum Bundesinstitut für Berufsbildung brachte neue Aufgaben und Kompetenzen.

80er-Jahre

80er-Jahre

Von der Lehrstellenkrise bis zur Wiedervereinigung - Für das BIBB: zunehmende internationale Anerkennung und Vernetzung bei gleichzeitigem Kampf um seinen Fortbestand.

90er-Jahre

90er-Jahre

Wie vereint man zwei Berufsbildungssysteme und Berufsbildungsinstitute? Darüber hinaus standen die Neuordnung der Forschung sowie der Umzug des BIBB an.

00er-Jahre

00er-Jahre

Mit Aufbruchsstimmung ins neue Jahrtausend – Dank zahlreicher neuer Programme wuchs das BIBB weiter. Wegweisend waren auch die schwierige Ausbildungsplatzsituation und die erneute Evaluation der Forschungsarbeit.

10er-Jahre

10er-Jahre

Digitalisierung prägt die 10er-Jahre wie kein anderes Thema. Die großen bundespolitischen Themen Flucht und Migration und Nachhaltigkeit prägen ebenfalls die Arbeit des BIBB vor allem auch international.

Das BIBB von 2000 bis 2010 – Wachstum und Evaluation

Die ersten Jahre des neuen Jahrtausends waren von Aufbruch und Neuanfang geprägt. Die Folgen des Umzugs nach Bonn und der damit verbundene Personaltausch veränderten das Institut nachhaltig. Und es standen dem BIBB zwei weitere Umzüge bevor: Vom Langen Eugen an die Friedrich-Ebert-Allee und von dort an den Robert-Schuman-Platz, wo das BIBB bis heute seinen Sitz hat.
Eine Reihe neuer Programme und Projekte kamen an das Institut. Die Ausbildungsplatzkrise, die Novellierung des Berufsbildungsgesetzes und nicht zuletzt die zweite große Evaluierung der Forschungsarbeit des BIBB waren wegweisend.

Der Weg des BIBB ins neue Jahrtausend

Zu Beginn des neuen Jahrtausends festigt das BIBB seine Rolle als Politikberater und als Ansprechpartner für die nationalen und internationalen Akteure im Bereich Aus- und Weiterbildung. Prof. Dr. Hermann Schmidt, Präsident des BIBB von 1977 bis 1997, hatte den Grundstein für diese Entwicklung gelegt. Fortgesetzt wurde die Arbeit nun durch Prof. Dr. Helmut Pütz. Die Fachtagung „30 Jahre Berufsbildungs- und Arbeitsförderungsgesetzgebung – 30 Jahre BIBB“ war eine Standortbestimmung und wichtige Wegmarke des BIBB ebenso wie der anschließende BIBB-Fachkongress 2002. Neue Aufgaben und Programme kommen ans BIBB und verändern das Institut nicht nur personell.

Wichtige Themen in den 00er-Jahren

Unter dem Forschungsdirektor Walter Brosi wurden die Forschungsthemen anhand von sieben Forschungskorridoren neu strukturiert und die Forschungsprojekte diesen zugeordnet. Thematisch baute das BIBB seine Arbeiten zu Kosten und Nutzen des Engagements in Ausbildung sowie die Analysen des Ausbildungsstellenmarkts weiter aus. Neu hinzu kam das Forschungsdatenzentrum (FDZ), das die Mikrodaten der BIBB-Forschungsprojekte mit Datendokumentationen und einer Langzeit-Archivierung aufbereitet und sie der nicht-kommerziellen Forschung für eigene Auswertungen zur Verfügung stellt.

Aus Sicht der Ausbildungsstandards ist insbesondere die Neuordnung der Umweltberufe zu Beginn des Jahrtausends hervorzuheben. Diese leisteten einen wichtigen Beitrag zu dem immer wichtiger werdenden Thema Nachhaltigkeit.

Der Umzug von Berlin nach Bonn

Der mit dem Umzug der Bundesregierung erfolgte umgekehrte Umzug des BIBB nach Bonn beinhaltete nicht nur einen Ortswechsel sondern auch einen Personaltausch mit großen Folgen für das BIBB und seine Arbeit. Einige "BIBB'ler" aus Berlin zogen mit um, hinzu kamen aber auch 190 Beschäftigte des Bundespresseamts, die nicht mit ihrer Behörde nach Berlin umgezogen sind. So brachte die Mischung der beiden Organisationen viele fruchtbare neue Ansätze mit sich, aber natürlich auch viele Herausforderungen z.B. im Hinblick auf den dadurch entstandenen Kulturwechsel  und auf die Nachqualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der fachliche Ausbau wurde von einer Reihe weiterer Änderungen begleitet, die vor allem die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen des BIBB betrafen. Dazu gehörte die Durchführung zweier weiterer Umzüge innerhalb Bonns, die 2003 in dem heutigen Dienstsitz am Robert-Schuman-Platz im Gebäude des Bundesumweltministeriums mündeten. 

 

Situation der Berufsbildung in Deutschland zu Beginn des neuen Jahrtausends und Reform des Berufsbildungsgesetzes

Die berufliche Bildung in Deutschland erlebte zu Beginn des neuen Jahrtausends einen massiven Mangel an Ausbildungsplätzen. Die 2003 von der Bundesregierung ins Leben gerufene "Ausbildungsplatzoffensive" versuchte dem mit einer umfangreichen Kampagne zur Gewinnung von Unternehmen für die Ausbildung entgegenzuwirken. Unter anderem wurde die sogenannte Ausbildungseignungsverordnung bereits zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres 2003/2004 für fünf Jahre ausgesetzt.
Die zunehmenden Versorgungsprobleme auf dem Ausbildungsstellenmarkt führten zu einem Anstieg der Anzahl von Jugendlichen, die im sogenannten Übergangsbereich nach dem allgemeinbildenden Schulabschluss, bzw. dem Nichterreichen desselbigen, in einjährige Bildungsangebote, wie beispielsweise das Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr und Berufseinstiegsjahr, mündeten. Den Übergangsbereich gab es bereits seit geraumer Zeit, aber sein Anteil erreichte im Jahr 2003 mit 42,7 % einen Höhepunkt. Seitdem ging seine Bedeutung aufgrund der demographischen Entwicklung und der seit 2009 verbesserten Ausbildungsplatzsituation wieder zurück.
Am 1. April 2005 trat die Reform des Berufsbildungsgesetzes in Kraft. Ziel der Reform war die Sicherung und Verbesserung der Ausbildungschancen sowie eine hohe Qualität der beruflichen Ausbildung für alle jungen Menschen, unabhängig von ihrer sozialen oder regionalen Herkunft. Das neue Berufsbildungsgesetz (BBiG) nahm richtungsweisende Änderungen vor, so wurde die Verbundausbildung gestärkt, was sich positiv für die Ausbildung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die nicht das komplette Spektrum einer Ausbildung abdecken konnten, auswirkte. Ausbildungsanteile im Ausland konnten nun angerechnet werden. Die Lernortkooperation wurde neu aufgenommen. Vorqualifikationen ließen sich auf eine Berufsausbildung anrechnen und es wurde ermöglicht, vollzeitschulische Ausbildungsgänge durch die Kammern anerkennen zu lassen. Eine gestreckte Abschlussprüfung kam als neue Option hinzu, bei der die Zwischenprüfung entsprechend entfiel. Darüber hinaus sicherte das Gesetz die Zuständigkeiten des Bundes und somit des BIBB innerhalb des beruflichen Bildungssystems.

Wechsel der Institutsleitung

Mitte 2005 erfolgte erneut ein Wechsel der Institutsleitung: neuer Präsident wurde Manfred Kremer, vormals für das BIBB zuständiger Unterabteilungsleiter im BMBF, sein Stellvertreter und gleichzeitig Forschungsdirektor wurde Prof. Dr. Reinhold Weiß.

Zweite Evaluierung und erneute Umstrukturierung

In den Jahren 2004/05 wurde das BIBB nach 1985/86 erneut evaluiert. Gegenstand der Evaluation war wieder die im BIBB betriebene Berufsbildungsforschung, die als nicht den wissenschaftlichen Standards angemessen beurteilt wurde. Die BIBB-Leitung, besonders Forschungsdirektor Prof. Dr. Reinhold Weiß, bemängelte, dass die BIBB-Forschung nach den Kriterien der universitären Grundlagenforschung bemessen, und das Spannungsfeld von Wissenschaft, angewandter Forschung und Ressort-Auftragsforschung, in dem sich das BIBB befindet, außer Acht gelassen wurde. Nichtsdestotrotz zog das BIBB aus dem Bericht der Evaluierungskommission wichtige Hinweise für die Weiterentwicklung seiner Forschungsarbeiten. Dies führte in der Folge unter anderem zur Entwicklung eines Leitbildes, der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems sowie einer erneuten Umstrukturierung des Instituts.