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Betriebliche Qualifizierung vor dem Hintergrund wachsender Beschäftigtenzahlen und Fachkräfteengpässe

01.04.2020

Auswertungen des BIBB-Betriebspanels zu Qualifizierung und Kompetenzentwicklung 2019 zeigen, dass der steigende Bedarf an Arbeitskräften in immer mehr Branchen zu Engpässen führt. Dabei sind Stellen für Fachkräfte mit qualifizierten Tätigkeiten am stärksten betroffen.

In den vergangenen Jahren hat der Bedarf an Arbeitskräften in Deutschland zugenommen. Dies hat zu einem Anstieg der Beschäftigtenzahlen geführt. Allerdings kommt es in immer mehr Branchen auch zu Engpässen bei der Deckung dieses Bedarfes. Dabei sind Stellen für Fachkräfte mit qualifizierten Tätigkeiten am stärksten betroffen. Als Reaktion auf Stellenbesetzungsprobleme investieren betroffene Betriebe mehr in Qualifizierungsmaßnahmen, um den Qualifikationsbedarf intern zu decken.

Dies zeigen Auswertungen der Erhebungswelle 2019 des BIBB-Betriebspanels zu Qualifizierung und Kompetenzentwicklung. Weitere ausgewählte Ergebnisse zu Stellenangeboten und Stellenbesetzungsproblemen sowie betrieblichen Qualifizierungsmaßnahmen sind:

  • In den letzten drei Jahren ist nicht nur der Anteil der Betriebe mit Stellenangeboten gewachsen, sondern auch der Anteil der Betriebe mit unbesetzten Stellen.
  • Betriebe der Bauwirtschaft und der medizinischen/pflegerischen Dienstleistungen sind besonders von Stellenbesetzungsproblemen betroffen.
  • Die Nichtbesetzungsquote hat sich in den letzten drei Jahren von 17 auf 22 Prozent erhöht. Am höchsten ist der Anteil der unbesetzten Stellen an allen angebotenen Stellen bei Beschäftigten mit qualifizierten Tätigkeiten.
  • Betriebe mit Stellenbesetzungsproblemen setzen eher auf betriebliche Qualifizierungsmaßnahmen als Betriebe ohne unbesetzte Stellen. Beschäftigte mit qualifizierten und Beschäftigte mit einfachen Tätigkeiten erhalten insbesondere beim Erwerb von Fortbildungsabschlüssen und bei der Teilnahme an betrieblicher Nachqualifizierung Unterstützung von Seiten des Betriebes.
  • Ausbildungsbetriebe und Betriebe, die Weiterbildungsmaßnahmen ihrer Beschäftigten fördern, haben geringere Nichtbesetzungsquoten als Betriebe ohne Qualifizierungsmaßnahmen.