Laufende Projekte
Kompetenzzentren unterstützen mit ihrer Expertise die Weiterentwicklung der überbetrieblichen Berufsbildung. Sie entwickeln innovative Lernkonzepte, bieten Qualifizierungsmaßnahmen zu neuen Technologien an und fördern den Austausch von Forschungsergebnissen in die Praxis. Ziel ist die Steigerung der Qualität überbetrieblicher Aus- und Weiterbildung.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat bisher mehr als 35 ÜBS in der Weiterentwicklung zum Kompetenzzentrum aus unterschiedlichen Ausbildungsbereichen aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgreich gefördert, die in weiteren Förderphasen Leit- und Folgeprojekte umsetzen.
Die Wege der Weiterentwicklung einer ÜBS zum Kompetenzzentrum sind innovativ und vielseitig. Genauso vielfältig sind die hierfür umgesetzten Projektideen.
Aktuell laufende Projekte
Unter den aktuellen Projekten zielen einige darauf ab, zukunftsweisende Technologien in die ÜBA zu implementieren. In einer Bildungsstätte werden z. B. angehende Fachkräfte im Bereich Kfz-Mechatronik zeitgemäß qualifiziert, indem die Aus- und Weiterbildung an die Erfordernisse der Digitalisierung und Vernetzung in Fahrzeugen angepasst wird.
Ein weiteres Projekt greift die veränderten Anforderungen an die Ausbildung der Land- und Baumaschinenmechatroniker/-innen auf. Das Projektteam begegnet den veränderten Bedarfen an die Wartung und Instandsetzung der Arbeitsmaschinen, welche sich inzwischen zu hochkomplexen Systemen entwickelt haben, mit neuen Konzepten und Lehrmaterialien für die ÜBA.
Auch die Qualifizierung für nachhaltiges Bauen wird durch eine Bildungsstätte vorangetrieben. Dabei werden die Themen Klimaschutz sowie mehrgeschossiges Bauen in die ÜBA der Zimmererinnen und Zimmerer integriert und ein entsprechender Kompetenzerwerb fokussiert.
Ein anderes Projekt verändert mit einem neuen digitalen Assistenzsystem (welches sich auch in andere Ausbildungsbereiche transferieren lässt) die Lernprozessbegleitung der Auszubildenden in der ÜBA. Praxisnahes und projektbezogenes Lernen anhand von konkreten Arbeitsaufträgen wird hierdurch gefördert. Das digitale System trägt zudem zur Entlastung des Ausbildungspersonals bei.
Förderung von Kompetenzzentren
Mit der Förderung von Kompetenzzentren durch das BIBB gibt es verschiedene Antragskonzepte, die aufeinander aufbauen:
- Stufe 1: Kompetenzzentrums-Entwicklungsprojekt (Aufbau)
Beinhaltet die erste Entwicklung zum berufspädagogischen Leitzentrum für die ÜBA
Projektlaufzeit: max. 4 Jahre
- Stufe 2: Leitprojekt
Besteht im Laufe oder im Anschluss an das Entwicklungsprojekt (nach erfolgreicher Evaluation) Bedarf zur Weiterentwicklung einzelner Aspekte aus der Entwicklungsphase, können nach den geltenden Bestimmungen weitere Fördermittel zur Durchführung eines Leitprojektes beantragt werden. Mit dem Leitprojekt können weitere Fragestellungen, Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie Bedarf an ergänzenden Qualifizierungsangeboten (unter Bezug auf den fachlichen Schwerpunkt des Komzets) entwickelt werden.
Projektlaufzeit: max. 3 Jahre
- Stufe 3: Folgeprojekt
Um den Wissenstransfer und die Qualifizierung von Fachkräften oder Bildungspersonal weiter zu befördern und ihre beruflichen Qualifikationen an den technologischen Fortschritt anzupassen, kann ein Folgeprojekt (im Anschluss an ein Leitprojekt) beantragt werden.
Projektlaufzeit: max. 2 Jahre
Leitprojekt: DIGITAMA – Digitales Assistenzsystem für die Metall- und Elektro-Ausbildung
Mit dem Leitprojekt „DIGITAMA“ möchte die Gemeinschaftslehrwerkstatt (GLW) Arnsberg das „digitale Assistenzsystem“ (DAS), welches zuvor mit weiteren Kooperationspartnern umgesetzt wurde, weiterentwickeln. Dazu wird das System inhaltlich um Anforderungen anderer Ausbildungsbereiche erweitert und technologisch weiterentwickelt, hin zu einer Cloud-basierten Plattform.
Leitprojekt: Zukunft Holzbau 2030 – Qualifizierungswege für nachhaltiges Bauen
Die Qualifizierung für nachhaltiges Bauen vorantreiben: Darauf zielt das Leitprojekt des Zimmerer-Bildungszentrums in Biberach an der Riß. Mit dem aktuellen Vorhaben möchte das Kompetenzzentrum dem stetigen Wandel, u. a. durch Veränderungen aufgrund des Klimaschutzes, des nachhaltigen Bauens, mehrgeschossigen Gebäuden sowie Nachverdichtungen in der Stadt begegnen.
Kompetenzzentrum für Steuerungs-, Regelungs- und Messtechnik in Land- und Baumaschinen
Das Projekt „Kompetenzzentrum für Steuerungs-, Regelungs- und Messtechnik in Land- und Baumaschinen“ des Berufsbildungs- und TechnologieZentrums (BTZ) zielt u. a. darauf, die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) der Land- und Baumaschinenmechatronik durch neue didaktische Konzepte und fortschrittliche Lehrwerkstätten zu modernisieren.
Kompetenzzentrum Kfz – Digitalisierung und Vernetzung im Fahrzeug
Der Strukturwandel durch digitale Technologien in der Fahrzeugbranche erfordert eine zeitgemäße Qualifizierung von Auszubildenden und Beschäftigten. Die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) plant daher, ein „Kompetenzzentrum Kfz“ aufzubauen, um die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) und Weiterbildung der Fachkräfte im Kfz-Bereich an die Erfordernisse der Digitalisierung anzupassen.