Evaluation der Novellierung der Metall- und Elektroberufe 2018
Im Jahre 2018 wurden die wichtigsten Metall- und Elektroberufe sowie der Mechatroniker novelliert. Das BIBB führt dazu aktuell ein Evaluationsprojekt durch.
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Damit sollen Passgenauigkeit, Umsetzung, Akzeptanz und Qualität der eingeführten Änderungen geprüft und Impulse für die Weiterentwicklung der Berufe gesammelt werden. Es geht insbesondere um folgende Themen und Fragen:
- Schwerpunktsetzung: Decken die kodifizierten Zusatzqualifikationen und die integrative Berufsbildposition die durch die Digitalisierung veränderten Qualifikationsanforderungen der betroffenen Berufe ab?
- Umsetzung: Sind bei der Umsetzung der Zusatzqualifikationen typische Organisationsmodelle erkennbar und welche Vor- und Nachteile zeigt ein Vergleich?
- Akzeptanz: Werden bezogen auf die Einzelberufe die Zusatzqualifikationen von den Ausbildungsbetrieben angenommen? Welche Faktoren erschweren und erleichtern möglicherweise die Nutzung der Zusatzqualifikationen?
- Qualität: Sind die Prüfungsregelungen und deren Umsetzung geeignet, um die berufliche Handlungsfähigkeit in den entsprechenden Handlungsfeldern festzustellen (hinsichtlich Aufwand, Vergleichbarkeit, Validität)?
- Perspektiven: Sind Zusatzqualifikationen ein tragfähiges Instrument der Differenzierung?
Hintergrund
Zum 1. August 2018 wurden die industriellen Metallberufe (Anlagenmechaniker/-in, Industriemechaniker/-in, Konstruktionsmechaniker/-in, Wekzeugmechaniker/-in und Zerspanungsmechaniker/-in) und die industriellen Elektroberufe (Elektroniker/-in für Gebäude- und Infrastruktursysteme, Elektroniker/-in für Betriebstechnik, Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik, Elektroniker/-in für Geräte und Systeme und Elektroniker/-in für Informations- und Systemtechnik) sowie der Beruf Mechatroniker/-in durch Änderungsverordnungen fortgeschrieben.
Hierbei wurden eine für alle elf Berufe geltende integrative Berufsbildposition „Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz und Informationssicherheit“ und sieben kodifizierte Zusatzqualifikationen (Systemintegration, Prozessintegration, IT-gestützte Anlagenänderung, Additive Fertigungsverfahren, Digitale Vernetzung, Programmierung und IT-Sicherheit) aufgenommen sowie punktuelle Lernzielanpassungen vorgenommen.
Die Prüfung der Zusatzqualifikationen erfolgt auf Grundlage einer eigenständig im Ausbildungsbetrieb durchgeführten praxisbezogenen Aufgabe mittels des Prüfungsinstrumentes Fallbezogenes Fachgespräch. Dies stellt die Ausbildungs- und Prüfungspraxis vor zusätzliche Herausforderungen. Diese Instrumente, kodifizierte Zusatzqualifikationen und das Fallbezogene Fachgespräch, wurden bisher im Metall- und Elektrobereich nicht angewandt.
Das BIBB-Projekt läuft bis Mitte des Jahres 2022. Erste Ergebnisse sind in einem Zwischenbericht zusammengefasst (Stand April 2021).
Zwischenergebnisse zur Evaluation der „M+E-Berufe 2018“ liegen vor
Flexibilisierung in den industriellen Metall- und Elektroberufen : Impulse für die Ausbildung und die künftige Neuordnungsarbeit
Kaufmann, Axel; Winkler, Florian; Zinke, Gert | 2022
Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis : BWP; 51 (2022), H. 3; Seite 17-21
Flexible Kernberufsstrukturen für die digitalisierte Facharbeit
Becker, Matthias; Spöttl, Georg; Windelband, Lars | 2022
Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis : BWP; 51 (2022), H. 3; Seite 22-26
2.2.322 - Evaluation der Zusatzqualifikationen und der neuen integrativen Berufsbildposition der industriellen Metall- und Elektroberufe sowie des Berufs Mechatroniker / -in
Laufzeit II-19 bis IV-21