Treffen der Generaldirektorinnen und Generaldirektoren für Berufsbildung im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft
Auf Einladung der Generaldirektorin für Berufsbildung, Kornelia Haugg vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), und der Europäischen Kommission nahmen Vertreter/-innen aus allen EU-Mitgliedstaaten am Treffen der Generaldirektorinnen und Generaldirektoren für Berufsbildung am 10. und 11. November 2020 teil. Auch Vertreter/-innen der Sozialpartner waren anwesend.
Schwerpunkt des Treffens im Rahmen der Europäischen Woche der Berufsbildung 2020 waren die strategischen Leitlinien der europäischen Berufsbildungspolitik der nächsten Dekade, die von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft mit der erfolgreichen Verhandlung der Empfehlung des Rates zur beruflichen Aus- und Weiterbildung und der von Bundesbildungsministerin Karliczek initiierten Osnabrück-Erklärung in der Berufsbildung festgelegt wurden. Von deutscher Seite wurden die Bedeutung exzellenter Berufsbildung als Rückgrat der wirtschaftlichen Stabilität auch in der COVID19-Pandemie und die Fortentwicklung des europäischen Bildungsraums über die vom BMBF initiierte Osnabrücker Erklärung betont.
Das Treffen wurde eröffnet durch EU-Kommissar Nicolas Schmit, den parlamentarischen Staatssekretär Thomas Rachel (BMBF) sowie die Berliner Staatssekretärin Beate Stoffers.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) beteiligte sich mit einem Vortrag des Forschungsdirektors Prof. Dr. Hubert Ertl. Schwerpunkt des Beitrags war die Stärkung und Vernetzung der Berufsbildungsforschung in Europa. Der Vortrag baute auf den Ergebnissen der virtuellen Tagung „The Contribution of Research to Innovation in Vocational Education and Training (VET) – The role of institutionalized VET Research in Europe“ aus der letzten Woche auf.
In parallel stattfindenden Arbeitsgruppen wurden die vier Schwerpunktthemen der Osnabrücker Erklärung diskutiert:
- Resilienz und Exzellenz durch eine hochwertige, inklusive and flexible Berufsbildung
- Aufbau einer Weiterbildungskultur – Bedeutung von Weiterbildung und Digitalisierung
- Nachhaltigkeit in der Berufsbildung
- Europäischer Bildungsraum und internationale Berufsbildung
Dr. Monika Hackel, Leiterin der Abteilung "Struktur und Ordnung der Berufsbildung" im BIBB stellte in einer Arbeitsgruppe das Projekt „Internationale Handlungskompetenz - Entwicklung eines Kompetenzbaukastens als Konstruktionshilfe für die Ordnungsarbeit“ vor. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Entwicklung und Stärkung internationaler Kompetenz in der Berufsbildung im Hinblick auf die Entwicklung neuer Ausbildungsordnungen bzw. die Anpassung bestehender Ausbildungsvorschriften in Deutschland gefördert werden kann.
Abgerundet wurde der erste Tag des Treffens durch die Auftaktveranstaltung des Paktes für Kompetenzen (engl. Pact for Skills). Als zentraler Bestandteil der europäischen Agenda für Kompetenzen zielt der Pakt für Kompetenzen darauf ab, alle relevanten Akteure zu mobilisieren und zu ermutigen, konkrete Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für Menschen im erwerbsfähigen Alter zu ergreifen.