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Der Einfluss von Geschlecht auf Prestigebewertungen von Berufen

Sabine Krüger

Das Dissertationsvorhaben beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Geschlecht und Berufsprestige. Die Aufteilung des Arbeitsmarkts in typisch „männliche“ und „weibliche“ Berufe ist in Deutschland besonders ausgeprägt und gilt als wichtiger Faktor zur Erklärung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten, wie dem Gender Wage Gap. Bisherige Studien dazu untersuchen vor allem die materielle Dimension und haben gezeigt, dass Berufe mit einem hohen Frauenanteil schlechter bezahlt werden. Wie sich das berufliche Prestige von Frauen und Männern unterscheidet wurde dagegen bisher wenig betrachtet. Auch weiß man bisher wenig darüber, ob Männer und Frauen Prestige unterschiedlich bewerten.

Im Rahmen der Promotion untersucht werden soll daher erstens, wie sich die berufliche Geschlechterkomposition auf das objektive Prestige von Berufen auswirkt, zweitens, ob Frauen und Männer das Prestige von Berufen unterschiedlich einschätzen, und drittens, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Einschätzung des Prestiges des eigenen Berufes gibt. Dabei soll besonderes Augenmerk auf Ausbildungsberufe gelegt werden, da die Geschlechtersegregation im Bereich der beruflichen Ausbildung besonders ausgeprägt ist. Interpersonale und insbesondere geschlechtsbasierte Unterschiede in Prestigebewertungen sind bisher wenig untersucht, da im Sinne von Treimans Konstante davon ausgegangen wurde, dass diese sich kaum zwischen gesellschaftlichen Gruppen und Individuen unterscheiden. Basierend auf theoretischen Ansätzen aus der Soziologie des Wertens und Bewertens gehe ich jedoch von geschlechtsabhängigen Unterschieden in der Bewertung des Ansehens von Berufen aus.

Die Datengrundlage für die Untersuchung bildet eine Zusatzbefragung zur aktuellen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 zum Ansehen von Berufen mit Daten zu 9.011 Personen aus der Wohnbevölkerung (über 15 Jahre alt) in Deutschland und 45.050 Ansehensmessungen. Der Zusammenhang zwischen Geschlecht und beruflichen Prestigebewertungen wird unter Einbeziehung und Kontrolle relevanter berufsstruktureller und individueller Eigenschaften analysiert, etwa anhand von Mehrebenenmodellen.

Poster zum Promotionsvorhaben