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Online-Workshop zum Thema „Hochschulische Praxisanleitung“ des Bundesinstituts für Berufsbildung sorgt für einen regen Austausch zwischen zahlreichen Akteuren in der Pflegebildung

Der Fachworkshop „Hochschulische Praxisanleitung“ fand am 07. Dezember 2020 aufgrund der Corona-Pandemie virtuell statt. Die Online-Veranstaltung stieß auf ein sehr großes Interesse und fand ganztägig mit 4 Workshop-Gruppen und in der Spitze mit rund 130 Teilnehmenden statt.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hatte im Vorfeld Expertinnen und Experten aus der hochschulischen praktischen Ausbildung sowie aus der Pflegepolitik zum Workshop eingeladen. Das erstmalige virtuelle Format des Fachworkshops war auch ein Novum für den Arbeitsbereich 2.6 Pflegeberufe. Die Durchführung des Fachworkshops diente neben der Vermittlung von theoretischem Wissen und Pflegeforschung zur hochschulischen Praxisanleitung vor allem dem Austausch und der Vernetzung der verschiedenen Akteure der hochschulischen praktischen Pflegebildung gemäß Ausbildungsoffensive Pflege (AOP).

Am Workshop nahmen bis zu 130 Personen teil, davon 30 Professorinnen und Professoren von Hochschulen und Universitäten in der Fachrichtung Pflege. Die Ergebnisse des Workshops dienen unter anderem als Grundlage für zwei Handreichungen, welche die Umsetzung der hochschulischen praktischen Ausbildung und Lernortkooperation unterstützen.

Eröffnung und Einführung in die Veranstaltung

Frau Dr. Lena Dorin, Arbeitsbereichsleiterin AB 2.6 Pflegeberufe, begrüßte die Teilnehmenden und stellte in der Einführung in die Veranstaltung zunächst ihren Arbeitsbereich vor. Neben der Ordnungsarbeit werden im AB 2.6 Aufgaben im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, der Forschung, der Wissenschaft und der Dauerbeobachtung zu den Pflegeberufen wahrgenommen. Sie bedankte sich bei den Teilnehmenden:

Wir freuen uns über das außerordentlich große Interesse an diesem virtuellen Workshop in der hochschulischen Pflegelandschaft mit so zahlreich teilnehmenden Professorinnen und Professoren.

Frau Dr. Lena Dorin, Arbeitsbereichsleiterin AB 2.6

Frau Bettina Dauer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am BIBB und unter anderem verantwortlich für die hochschulische praktische Ausbildung, und Frau Miriam Peters, Leiterin des extramuralen Forschungsprogramms im Kontext der Pflegeberufe, beschrieben in der Begrüßung die wichtigsten Aspekte des neue Pflegeberufegesetz, in dem es erstmals möglich ist auch außerhalb von Modellstudiengängen eine Berufszulassung in der Pflege über ein primärqualifizierendes Hochschulstudium zu erwerben. Für die hochschulische praktische Pflegeausbildung haben sich im Zuge dieser Reform Verantwortlichkeiten verändert, wodurch vorhandene Arbeitsprozesse neu zu gestalten sind. Hochschulen sowie auch Praxispartner/innen sind dazu angehalten, sowohl die primärqualifizierenden Pflegestudiengänge als auch die Lernortkooperation entsprechend auszurichten. CHE Consult führte im Rahmen unseres Forschungsauftrags zwei Analysen durch: Erstens, ein Review auf Basis des internationalen Forschungsstands der letzten 10 Jahre. Zweitens, eine Synopse zu den nationalen Erfahrungen seit Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes (PflBG) zu Beginn 2020. Grundlage der Synopse waren Interviews mit Hochschulen und Praxiseinrichtungen sowie eine nationale Literaturrecherche. Die Ergebnisse dieser beiden Forschungsarbeiten wurden durch CHE Consult im Rahmen des Workshops präsentiert.

Bedarfe und Herausforderungen an die hochschulische Pflegeausbildung

Um den verschiedenen Blickwinkeln auf das Thema gerecht zu werden, nahmen die Präsentierenden Frau Wallor, Frau Himbert, Herr Klöver, Herr Dr. Hill, Frau Prof. Weber in einem Rollenspiel die Positionen der Beteiligten ein und stellten die Bedarfe und Herausforderungen an die hochschulische Pflegeausbildung dar. So berichteten die Vortragenden als Vertretung einer Hochschule von der Herausforderung, Kooperationspartner zu gewinnen. Als Praxispartner der ambulanten und stationären Pflege wird die Koexistenz von beruflicher und hochschulischer Pflegeausbildung sowie die Finanzierung der Praxisanleitung thematisiert. Als Studierende und auch als Praxisanleitende werden die Erfahrungen zu Praxisvorbildern beschrieben. Die Präsentation von CHE Consult ist im Downloadbereich zu finden.

Im Anschluss wurden in 4 Gruppen verschiedene Fragestellungen zur hochschulischen Praxisanleitung beleuchtet. Die Schwerpunkte des Austauschs in den Gruppenarbeiten lagen auf den Themenbereichen „Lernortkooperation und Organisation“, „Kommunikation und Rolle“, „Umsetzung der hochschulischen Praxisanleitung“ und „Kriterien zur Bewertung des Lernfortschritts“.

Zusammenfassung der wichtigsten Fragestellungen in den vier Themenfeldern in der hochschulischen praktischen Ausbildung

Die Ergebnisse zu den Fragestellungen aus den einzelnen Gruppenarbeiten in den Themenfeldern Lernortkooperation, Kommunikation und Rolle, Umsetzung der hochschulischen Praxisanleitung und Kriterien zur Bewertung des Lernfortschritts befinden sich in der BIBB-Präsentation Fachworkshop Hochschulische Praxisanleitung. Sie können diese unter "Informationen" im Downloadbereich herunterladen. 

Berufliche und Hochschulische Pflegeausbildung – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Im Anschluss an die Gruppendiskussionen begrüßte Frau Dr. Monika Hackel, Abteilungsleiterin Abteilung 2 im BIBB die Teilnehmenden und betonte in Ihrem Input-Vortrag „Berufliche und Hochschulische Pflegeausbildung – Gemeinsamkeiten und Unterschiede“:

Die hochschulische Pflegeausbildung läuft nicht in Konkurrenz zur beruflichen Pflegeausbildung. Sie eröffnet vielmehr einen weiteren, wissenschaftlichen Zugang zu einem sinnstiftenden Beruf, der attraktiver wird. Wichtig bleibt ein angemessener Qualifikationsmix und die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams. Durchlässige Bildungswege durch Studium, Master- und Promotionsstudiengänge, sowie Aufstiegsfort- und Weiterbildungen sind wichtige Säulen. Eine gelungene Praxisanleitung, ob in der beruflichen oder der hochschulischen Pflegeausbildung, ist der Garant für den Erfolg und festigt die Rollen der ausbildenden Akteure.

Dr. Monika Hackel, Abteilungsleiterin A2

Der textlich ausgearbeitete Vortrag zum Thema "Berufliche und Hochschulische Pflegeausbildung – Gemeinsamkeiten und Unterschiede" steht Ihnen unter "Informationen" im Downloadbereich zur Verfügung. 

Anschließend stellten die jeweiligen Moderatoren Frau Zoé Klein, Frau Bettina Dauer, Frau Miriam Peters und Frau Anke Jürgensen die Ergebnisse der Gruppenarbeiten vor.

Wichtige Akteure der Pflegebildung wie z. B. Frau Prof. Dr. Knigge-Demal (FH Bielefeld), Herr Wagner (DPR), Herr Prof. Dr. Korporal und Frau Prof. Dr. Bienstein stellten die Ergebnisse der Arbeitsgruppen in einen Kontext.

Prof. Dr. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) e.V. äußerte sich wie folgt:

Studierende der Pflege wählen einen Beruf, in dem sie sich weiterentwickeln wollen. Die Ausbildung von hochschulischen Praxisanleitenden ist wichtig, auch für Tutorien oder die Lehre von problemorientiertem Lernen. Studierende benötigen ausbildende Einrichtungen, die den Wert der unterschiedlichen Qualifikationen in der Pflege kennen und schätzen. Hilfreich für die neue Generation der akademisch ausgebildeten Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern, die Hochschulen und ausbildenden Einrichtungen ist die Schaffung von Transparenz. Das bedeutet, dass Studieninhalte und Lehr- und Lernaufgaben allen Beteiligten bekannt sind. Nur so kann eine Theorie-Praxis-Verzahnung erfolgreich sein. Eine klare Zielsetzung der Studierenden und allgemeingültige Evaluationsmethoden für die Hochschulen unterstützen die hochschulische Pflegeausbildung.

Prof. Dr. Christel Bienstein, Präsidentin DBfK e.V.

Abschluss

Zum Ende der Veranstaltung wurden noch einige Fragestellungen im Chat diskutiert. Um allen Teilnehmenden und Interessierten die Informationen auch im Nachhinein zugänglich zu machen, werden unter "Informationen" im Downloadbereich sämtliche Präsentationen bereitgestellt. 

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