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Tor zur Berufswelt

Als Ausbildungsbetrieb bietet das BIBB ein breites Portfolio

12.02.2021 | Thomas Petersdorff

Bekannt ist das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) als Modernisierer, der Berufsbilder heutigen Anforderungen gemäß anpasst und fortentwickelt. Doch das Institut will auch in der praktischen Ausbildung seinen Beitrag leisten. Seit dem Umzug aus der Bundeshauptstadt Berlin in die Bundesstadt Bonn im Jahr 1999 haben bislang 162 junge Menschen ihre Ausbildung im Institut erfolgreich abgeschlossen, 80 von ihnen sind heute noch im BIBB tätig.

Eine gute duale Ausbildung ist für junge Menschen das Tor in die Berufswelt.

Konzeption und Anpassung von Berufsbildern ist ein facettenreiches Unternehmen, das Kompetenz und Expertise der Beschäftigten in verschiedenen Bereichen und Disziplinen verlangt. Da verwundert es kaum, dass auch das Ausbildungsportfolio des BIBB entsprechend breit aufgestellt ist. Ausgebildet wird in fünf Ausbildungsberufen, angefangen mit Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung über Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Kaufleute für Büromanagement und Veranstaltungskaufleute bis zu Fachinformatikern und Fachinformatikerinnen.

Aktuell stehen 26 Azubis in einem Vertragsverhältnis, wobei das BIBB grundsätzlich über Bedarf ausbildet. Für erste Praxiserfahrungen nach der dreijährigen Ausbildung sorgt ein befristetes Übernahmeangebot, das sich im Regelfall auf ein Jahr, bei Vorzieherinnen und Vorziehern auf eineinhalb Jahre beläuft. Voraussetzung ist ein Abschluss mit einer Note im Bereich sehr gut bis befriedigend. Aber nicht nur eigenen Azubis gibt das BIBB die Möglichkeit zur praktischen Selbsterprobung, auch Bewerberinnen und Bewerber, die nach Schulende keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, können durch ein Einstiegsqualifizierungspraktikum ihre Chancen im Berufsleben verbessern. Finanziert durch die Bundesagentur für Arbeit, findet das Praktikum im Rahmen eines Ausbildungsberufes statt und umfasst damit – anders als bei Praktika üblich – auch den Besuch der Berufsschule.

Um auch nach innen umzusetzen, was es nach außen hin kommuniziert, bietet das BIBB seinen Auszubildenden zahlreiche Zusatzqualifizierungen an. Das Angebot umfasst neben ausbildungsergänzenden Maßnahmen wie beispielsweise dem Unternehmensplanspiel “TopSim”, das betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermitteln soll, auch spezielle Sprachund IT-Fortbildungen bis hin zum “Internationalen Computerführerschein”. Doch sind handfeste Qualifikationen, sogenannte Hard Skills, nur die eine Seite. Abgerundet wird das Paket durch einen Pool an Möglichkeiten, auswärts Erfahrungen zu sammeln. Angeboten werden Praktika in der heimischen Wirtschaft, aber auch im Ausland. Ferner ermöglicht das BIBB seinen Azubis regelmäßig die Teilnahme an einer Fahrt in die Bundeshauptstadt, wo sie mit der deutschen Geschichte wie auch staats- und verfassungsrechtlichen Organen in Berührung kommen.

Vor dem Hintergrund zunehmender Technifizierung der Berufswelt nimmt nicht zuletzt auch die Digitalisierung einen prominenten Platz in der Ausbildung im BIBB ein. Einmal in begleitender Funktion: Seit seiner Einführung 2015 dient etwa das “Online-Berichtsheft” (BloK) der Dokumentation des Ausbildungsverlaufes sowie des Erwerbs der damit verbundenen fachlichen Qualifikationen. Inwieweit die Anwendung neuer Technologien bereits im Alltag des BIBB aufgegangen ist, zeigte sich aber zuletzt noch zu Beginn der Corona-Pandemie, als im März 2020 schlagartig auf Telearbeit bzw. Homeoffice umgestellt werden musste. Dank schnell verfügbarer IT-Ausstattung gestaltete sich der Übergang zu Online-Lernformaten für die Auszubildenden im Haus weitgehend problemlos. Nach der ersten Hochphase im Frühjahr konnte bis September sukzessive wieder auf Präsenzformate zurückgewechselt werden – alles im Rahmen der geltenden Kontaktbeschränkungen.

Zum Schutz aller Beteiligten ist Ausbildung im BIBB noch heute hybrid gestaltet. Während ein Teil über Videokonferenz und BIBB-Cloud am regulären Betrieb teilhat, arbeitet der andere in Präsenzform vor Ort. So war es während des Sommers möglich, eine hybride Einführungswoche für die neu eingestellten Azubis durchzuführen. Bei größeren Präsenzveranstaltungen wie der Ausbildungsmesse der Stadt Rheinbach ging das freilich nicht, doch konnte hier erfolgreich auf eine komplett virtuelle Version ausgewichen werden: Über einen digitalen Messestand konnten Ausbildungsflyer heruntergeladen und eine Verlinkung zu Stellenausschreibungen für Azubis abgerufen werden. Für die persönliche Kontaktaufnahme stand die Ausbildungsleitung via Chatfunktion bereit. Dabei ist die Ausbildungsmesse nur ein Beispiel: Eine weitere Online-Informationsveranstaltung fand im Oktober mit der Kooperationsschule Nell-Breuning-Berufskolleg in Frechen statt. Überhaupt ist die enge Zusammenarbeit mit den Kooperationsschulen eine tragende Säule der Ausbildung im BIBB. Das gilt zumal für die Gewinnung neuer Interessenten für Praktika oder Ausbildungsplätze. Die aktive Zusammenarbeit – beispielsweise im Rahmen des Berufsorientierungsprogramms (BOP) – beginnt in der Regel ab der achten Klasse, sodass die Schülerinnen und Schüler frühzeitig eine Bindung zum BIBB als Ausbildungsstätte aufbauen. Unter dem Motto “KAoA – kein Abschluss ohne Anschluss” werden ferner Betriebserkundungen, praxisnahe Trainingssessions für angehende Bewerberinnen und Bewerber sowie Praktikumsplätze vermittelt. Aktionstage wie der jährlich stattfindende Girls‘ oder Boys‘ Day geben Einblick in die Welt der Ausbildungsberufe und räumen mit gängigen Rollen-Klischees und Vorurteilen des Arbeitsmarktes auf. Eine gute duale Ausbildung ist für junge Menschen das Tor in die Berufswelt. Diesem wichtigen gesellschaftlichen Thema widmet sich das BIBB auch als Ausbildungsbetrieb und kommt seiner Verantwortung unter anderem mit einem breiten Ausbildungsportfolio, mit digitalen Lernformaten und zahlreichen Zusatzqualifikationen nach.