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Web Based Training

Im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojektes wird vom Auftragnehmer ein Konzept für ein wissenschaftsbasiertes Web Based Training (WBT) mit Trainerinnen und Trainern entwickelt. Das WBT dient Personalverantwortlichen zur Gewinnung von Auszubildenden in den Pflegeberufen und beinhaltet u. a. eine Multiplikatorenschulung zum nachhaltigen Ergebnis-Transfer der Arbeiten in die Praxis.

Laufzeit 02/2021-01/2023
Kurzbeschreibung Im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojekts wird ein Konzept für ein wissenschaftsbasiertes Web-Based Training (WBT) mit Trainerinnen und Trainern entwickelt. Das WBT dient Personalverantwortlichen zur Gewinnung von Auszubildenden in den Pflegeberufen und beinhaltet u. a. eine Multiplikatorenschulung zum nachhaltigen Ergebnistransfer der Arbeiten in die Praxis.
Auftragnehmer Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Ansprechpersonen

Pflegeforschung, AB 2.6 BIBB

(Pflegeforschung@bibb.de)

Prof. Ulrike Weyland, WWU

(ulrike.weyland@uni-muenster.de)

 

Hintergrund

Das Statistische Bundesamt geht aktuell davon aus, dass ca. vier Millionen Menschen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI) pflegebedürftig sind. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Pflegefachkräfte reicht hingegen bereits heute nicht mehr aus (Ergebnis der Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit). Zudem kann dem Ländermonitor „Berufliche Bildung“ entnommen werden, dass sich der Fachkräftemangel in Zukunft noch verschärfen wird. Neben den bundesweit angelegten Kampagnen zur Gewinnung von Auszubildenden für den Pflegeberuf sollten auch personalverantwortliche Personen im Kontext des Pflegeberufs dahingehend befähigt werden, zielgruppenspezifische Rekrutierungsstrategien unter Berücksichtigung digitaler Medien (insb. Homepages) zu entwickeln. Dabei sollte nicht nur die eigene Arbeitgeberattraktivität in den Vordergrund gerückt, sondern vor allem in die Darstellung der Berufsattraktivität investiert werden. Die authentische Darstellung der settingspezifischen Vielfalt des Pflegeberufs könnte sich gerade vor dem Hintergrund der Generalistik positiv auf die Rekrutierung auswirken. 

 

Ziel

Im Rahmen des Forschungsprojekts wird ein Konzept für ein wissenschaftsbasiertes Web-Based-Training (WBT) erstellt. Zielgruppe sind personalverantwortliche Personen in Pflegeeinrichtungen und -schulen bzw. Verantwortliche in Kooperationen der Pflegeausbildungen. Das WBT versetzt die ausbildenden Akteure in die Lage, Personen aller Geschlechter (m/w/d) über verschiedene Medien wie Homepages oder soziale Medien anzusprechen. Für dieses Vorhaben wird auf den pflegewissenschaftlichen, berufspädagogischen und kommunikationswissenschaftlichen Kontext rekurriert.

 

Die Pflegeausbildung umfasst zwei Hauptbereiche: den berufspädagogischen und fachlichen Kontext, der sich auf die Charakterisierung von Pflegesettings und die Berufsorientierung konzentriert, sowie den kommunikationswissenschaftlichen Kontext, der die Nutzung sozialer Medien und die Gestaltung von Homepages thematisiert.

Methode und Schulungsangebot

Die Inhalte des WBTs beziehen sich auf die Charakterisierung der Pflegesettings, auf ausgewählte Themenfelder der Berufsorientierung und auf kommunikationswissenschaftliche Erkenntnisse zur Planung und Durchführung digital gestützter Rekrutierungsstrategien. Die Fokussierung der Pflegesettings ist für die authentische Darstellung des Pflegeberufs und die Förderung der Berufsattraktivität hilfreich. Die authentische und realistische Darstellung des Berufs kann dazu beitragen, dass die Erwartungen und die späteren Erfahrungen während der Ausbildung nicht zu stark divergieren. Der Rekurs auf die Berufsorientierung ist obligatorisch, da Kenntnisse der personalverantwortlichen Personen über die Berufswahlkompetenz ihrer Zielgruppe entscheidend für die Ansprache der Ausbildungsinteressierten sein können. Des Weiteren ist für die Gestaltung von Homepages nicht nur die Platzierung der Berufs- und Bewerbungsinformationen auf der Homepage wichtig, sondern auch die Darstellungsform der aufgefundenen Inhalte. Die Forschungsbefunde hierzu werden ebenfalls in das WBT eingebunden.

Zu Projektbeginn wurde zunächst ein systematisches Literaturreview auf diesen drei Feldern entlang der PRISMA Kriterien durchgeführt. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere für die Charakterisierung der unterschiedlichen Pflegesettings kaum empirische Befunde vorliegen. Vor diesem Hintergrund wurde ein flankierender Forschungsansatz entwickelt. In einer bundesweit angelegten Befragung werden mehrere Tausend Pflegekräfte mit Blick auf ihr pflegerisches Entscheiden und Handeln befragt.

Das webbasierte Training für die personalverantwortlichen Personen besteht aus fünf Webinaren (jeweils 90 Min.) und weiteren digitalen Tools für die Distanzphasen. Zudem wird zusätzliches Material für die eigenständige Vertiefung der Inhalte entwickelt und über ein Lernmanagementsystem angeboten. Im ersten Webinar erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, das eigene berufliche Setting vor dem Hintergrund der empirischen Forschungsergebnisse zu spezifizieren. In den Webinaren zwei und drei stehen die Themen der beruflichen Entwicklung und der Berufswahl unter Berücksichtigung bedeutsamer Einflussgrößen wie Bildungsaspirationen, sozialer Herkunft und Geschlecht im Vordergrund. Die Webinare vier und fünf richten sich auf die Gestaltung digitaler Rekrutierungsansätze vor dem Hintergrund kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisse.

 

Die Ergebnisse aus dem systematischen Literaturreview liegen bereits vor. Unter Berücksichtigung aller Ein- und Ausschlusskriterien konnten 17 Quellen für den Themenbereich „Pflegesettings“ indirekt verwertet werden. Für den Themenbereich „Berufsorientierung“ wurden 52 Literaturquellen identifiziert. Der größte Verwertungsanteil wurde im Kontext der „Kommunikationswissenschaft“ sichtbar. Hier wurden 112 relevante Quellen recherchiert. Die Ergebnisse der bundesweiten Erhebung zur Spezifizierung der Pflegesettings als ein möglicher Orientierungsrahmen für die Beschreibung der Berufsattraktivität werden für die zweite Jahreshälfte 2022 erwartet.

 

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