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Weiterbildung Geringqualifizierter – Partizipation und Erträge von Weiterbildung in Deutschland

Marion Thiele

Die fortschreitende Digitalisierung und der damit einhergehenden Wandel der Arbeitswelt führen langfristig zur Reduzierung bis hin zum Wegfall der bis dato vor allem von Angelernten und formal Geringqualifizierten ausgeübten Tätigkeiten. Zugleich herrscht weiterhin ein Fachkräfteengpass, dem u.a. durch Qualifizierungsmaßnahmen entgegengewirkt werden kann. Ein Schlüssel zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit und zur Qualifizierung im Erwachsenenalter stellen (non-formale und formale) Weiterbildungen dar.

Aus der bisherigen Forschung ist jedoch bekannt, dass Geringqualifizierte seltener als Personen mit formaler Berufsqualifikation an beruflicher Weiterbildung teilnehmen („Matthäus-Effekt“). Zu den Erträgen non-formaler Weiterbildung gibt es wenige, teils widersprüchliche Ergebnisse. Zudem werden Geringqualifizierte häufig als homogene Gruppe betrachtet, obwohl sie das Spektrum vom Schul- bis zum Studienabbrecher ohne berufsqualifizierenden Abschluss abdecken. Hier wird Geringqualifikation als das Fehlen eines berufsqualifizierenden Abschlusses nach Abschluss der ersten Bildungsphase definiert.

Diese Promotion beschäftigt sich aus einer bildungssoziologischen bzw. bildungsökonomischen Perspektive mit der Teilnahme an unterschiedlichen Formen beruflicher Weiterbildung (formale und non-formale) und deren Erträgen für Geringqualifizierte. Es stützt sich dabei auf die Längsschnittdaten der Erwachsenenbefragen des Nationalen Bildungspanels (NEPS). Im Fokus stehen dabei drei Themenblöcke.

  1. Einflussfaktoren auf die Teilnahmewahrscheinlichkeit an unterschiedlichen Formen beruflicher Weiterbildung. Welche Faktoren wirken hemmend bzw. förderlich auf die Weiterbildungsteilnahme? Welche Personengruppen sind besonders betroffen bzw. haben eine höhere Weiterbildungswahrscheinlichkeit?
  2. Charakteristika non-formaler Weiterbildung. Für welche Weiterbildungen (in Bezug auf Typ, Form, Finanzierungsart, institutionelle Anbindung, Inhalt etc.) besteht eine höhere Weiterbildungswahrscheinlichkeit? Unterscheiden sich die teilgenommenen Weiterbildungen nach Personengruppen, bspw. nehmen Frauen an anderen Weiterbildungen teil als Männer? Gibt es Unterschiede im Teilnahmeverhalten von Jüngeren und Älteren oder Personen Hauptschulabschluss und Personen mit Abitur?
  3. Erträge formaler und non-formaler Weiterbildung. Besteht ein Zusammenhang zwischen der Teilnahme an formaler bzw. non-formaler Weiterbildung und dem Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit respektive dem (Wieder-)Einstieg in Erwerbstätigkeit? Wie entwickeln sich Lohn/Gehalt infolge der Weiterbildungsteilnahme?

Ergebnisse des Promotionsprojektes liefern einen Beitrag, das Weiterbildungsverhalten Geringqualifizierter besser zu verstehen und damit Hinweise für zur (Weiter-) Entwicklung zielgruppenspezifischer Weiterbildungsförderung.

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