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Ansehen und Beschäftigungsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege: Stimmen die Berufsbilder in der Bevölkerung mit der Realität überein?

14.09.2021

Nicht erst seit der Covid-19-Pandemie tragen Pflegefachkräfte eine hohe gesellschaftliche Verantwortung. Für den Fachkräfteerhalt und –zuwachs sind als attraktiv wahrgenommene Arbeitsbedingungen von zentraler Bedeutung. Die Studie untersucht wie die Berufsbilder in der Bevölkerung wahrgenommen werden und wie sich die verschiedenen Attraktivitätsfaktoren tatsächlich darstellen.

Die vorliegende Studie untersucht anhand der Merkmale: berufliches Ansehen, Einkommen, Arbeitslosigkeitsrisiko, körperliche und emotionale Arbeitsbelastungen und die Vereinbarkeit mit Familie und Privatleben, wie die Bevölkerung diese Faktoren wahrnimmt und wie sie sich tatsächlich darstellen. Die Untersuchung stützt sich dabei auf quantitative Auswertungen einer BIBB-Zusatzbefragung zu Berufen 2018 und der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018.

Erstmals können hiermit die gesellschaftlich wahrgenommenen und tatsächlichen Arbeitsbedingungen von Alten- und Krankenpflegefachkräften miteinander verglichen und gegenüber allen anderen Berufen auf Fachkräfteniveau kontrastiert werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass Pflegefachkräfte im Vergleich zu anderen Berufen auf Fachkräfteniveau ein erhöhtes Ansehen genießen. Die Arbeitslosigkeitsrisiken in den Pflegeberufen werden niedriger als in den übrigen Berufen auf Fachkräfteniveau eingeschätzt, körperliche und emotionale Belastungen werden als höher, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wird im Vergleich zu anderen Fachkräfteberufen als schlechter wahrgenommen.

Die Wahrnehmungen in der Bevölkerung decken sich somit mit den tatsächlichen Belastungs- und Vereinbarkeitssituationen, welche von den Pflegefachkräften selbst angegeben werden. Weiter zeigt sich, dass Einkommen von Krankenpflegefachkräften, nicht aber von Altenpflegefachkräften, negativer wahrgenommen wird, als es tatsächlich ist.