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Berufliche Erwartungen von Jungen und Mädchen

Welche Rolle spielt der schulische Klassenkontext?

06.10.2021

Mädchen lassen einen MINT-Berufswunsch besonders dann wieder fallen, wenn ihre Mitschüler/-innen ihre mathematischen Fähigkeiten besonders hoch einschätzen und eine hohe „MINT-Orientierung“ aufweisen. Das zeigt eine neue Studie auf Basis des NEPS, in der die beruflichen Aspirationen von 8.711 Neuntklässlern ausgewertet wurden.

Unter welchen Bedingungen streben junge Frauen einen MINT-Beruf an?

Junge Frauen streben seltener einen Beruf im MINT-Bereich an als junge Männer, auch wenn sie grundsätzlich Interesse an diesen Berufen zeigen und hohe Fähigkeiten in Mathematik und Naturwissenschaften aufweisen. Dieser Geschlechterunterschied in den beruflichen Aspirationen ist besonders ausgeprägt in Klassenräumen, in denen Mitschülerinnen und Mitschüler ihre Fähigkeiten in Mathematik als hoch bewerten und ein hohes Interesse an MINT-Berufen zeigen.

Soziale Vergleiche führen dazu, dass junge Frauen ihre Fähigkeiten in solchen Umgebungen eher unterschätzen und einen Berufswunsch im MINT-Bereich wieder fallen lassen. Junge Männer hingegen bilden in solchen „kompetitiven“ Klassenumgebungen noch höhere MINT-Aspirationen aus.

Das zeigt eine neue Studie auf Basis des Nationalen Bildungspanels (NEPS), in der die beruflichen Aspirationen von 8.711 Neuntklässlern in 916 Klassenräumen ausgewertet wurden.