INVITE-Online-Auftaktveranstaltung zur Gestaltung des digitalen Bildungsraums
29.11.2021
Der BMBF-geförderte Innovationswettbewerb INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) startet mit einer digitalen Auftakttagung in die Umsetzungsphase. In den nächsten drei Jahren arbeiten 35 Projektverbünde an der Ausgestaltung von vielfältigen, innovativen Lösungen in der beruflichen Weiterbildung. Fachlich und administrativ begleitet werden die Projekte dabei durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Im Rahmen des den Innovationswettbewerb INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 35 technologisch innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit vielversprechenden strukturellen und didaktischen Ansätzen in der berufsbezogenen Weiterbildung. Zu den Projekten zählt ein Metavorhaben, das Standards für die Gestaltung eines innovativen digitalen Weiterbildungsraums identifiziert.
Neben der Innovationskraft kennzeichnen Transparenz und Vernetzung den INVITE-Wettbewerb. Dies war bei der zweitägigen, digitalen Auftaktveranstaltung des BMBF, die am 29. und 30.11.2021 stattfand, deutlich spürbar. Gesprächspartner im Online-Dialog waren neben den Expert/-innen des BMBF, des BIBB sowie der Digitalbegleitung VDI/VDE-IT die Mitglieder des INVITE-Beirats, der INVITE-Jury und sowie Vertreter/-innen aus allen INVITE-Projekten. Knapp 200 Teilnehmende nutzten die Möglichkeit des intensiven, interdisziplinären Informationsaustauschs. Die Tagung zeichnete sich aus durch Beiträge aus vielfältigen Perspektiven, gepaart mit Impulsen und interaktive Einheiten.
Die Programm-Tagung, die erstmalig alle Partner im Wettbewerb zusammenbrachte, wurde von Kornelia Haugg, Leiterin der Abteilung "Berufliche Bildung; Lebenslanges Lernen“ (BMBF), eröffnet. Sie hob die Entwicklungsdynamik und Wirkungskraft eines vernetzten, digitalen Ökosystems hervor und thematisierte dabei auch Brücken zu europäischen Initiativen als bedeutend für eine nachhaltige Gestaltung des digitalen Bildungsraums. Die anschließende Podiumsdiskussion beleuchtete die Erwartungen und Chancen der INVITE-Projekte als Treiber digitaler Innovationen in der beruflichen Bildung aus der vielfältigen Perspektive des INVITE-Beirats und der INVITE-Jury. Barbara Hemkes, Leiterin des Arbeitsbereichs „Innovative Weiterbildung, Durchlässigkeit, Modellversuche“ (BIBB) führte als Moderatorin durch die Veranstaltung.
Als Basis der Vernetzung informierten Dr. Claudia Zaviska (BIBB) und Dr. Susanne Ritzmann (VDI/VDE-IT) im weiteren Verlauf über die Entwicklungsschwerpunkte der INVITE-Projekte. Daran anknüpfend stellten Dr. Lutz Goertz (mmb Institut – Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung) und Dr. Berit Blanc (DFKI) nicht nur das Metavorhaben mit seinen Zielen und den Bearbeitungsstand der projektübergreifenden Begleitforschung vor, sondern lieferten bereits erste Reflexionen u.a. mit dem Dossier „Standards und Empfehlungen zur Umsetzung digitaler Weiterbildungsplattformen in der beruflichen Bildung“, das im BIBB-VET Repository abgerufen werden kann. Das Metavorhaben versteht sich als Lieferant von Expertise und Impulsgeber für innovativen Entwicklungen – in den INVITE Projekte und auch darüber hinaus.
Am zweiten Tag ging der Blick thematisch über den INVITE-Wettbewerb hinaus und betrachtete das digitale Ökosystem an Plattforminitiativen und -entwicklungen auf europäischer Ebene. So stellten Prof. Dr. Ing. Boris Otto (Fraunhofer ISST) und Peter Kraemer (acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) das Cloud-Projekt GAIA-X vor, eines der wichtigsten europäischen Technologieprojekte, das eine vertrauenswürdige, souveräne, digitale Infrastruktur für Europa zum Ziel hat.
Die Veranstaltung wurde abgerundet durch interaktive Formate zur Stärkung des Austausches und der Vernetzung der INVITE-Projekte untereinander. Die Projektpartner machen den Wettbewerb lebendig, betonte Dr. Catrin Hannken, stellvertretende Leiterin der Abteilung "Berufliche Bildung; Lebenslanges Lernen“ (BMBF), in ihrem Ausblick zum Ende der Veranstaltung. Sie unterstreicht damit die Gestaltungskraft der Projektverantwortlichen, deren Expertise im „Bottom-up-Ansatz“ des Innovationswettbewerbes von zentraler Bedeutung ist.
Hintergrund
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat 2020 den Innovationswettbewerb INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) ins Leben gerufen. Das übergeordnete Ziel des BMBF-Wettbewerbs „INVITE – Digitale Plattform für berufliche Weiterbildung“ besteht darin, die Auffindbarkeit von Weiterbildungsmöglichkeiten und -angeboten für Weiterbildungsinteressierte zu erhöhen. Zusammen mit weiteren Digitalisierungsinitiativen des Bundes soll die Transparenz des Weiterbildungsmarktes, sowohl aufseiten der Lernenden und Lehrenden als auch auf Weiterbildungsanbieterseite, insbesondere für KMU, erhöht werden. Der Wettbewerb zielt auf die Vernetzung, Verbesserung und den Ausbau bestehender Plattformen und (digitaler) Angebotsstrukturen im Bereich berufsbezogener Weiterbildung, im Sinne eines „Bottom-Up-Ansatzes“.
Im BMBF-Innovationswettbewerb INVITE werden insgesamt 35 Projekte (mit 183 Zuwendungsempfängern; in Verbünden von bis zu 16 Kooperationspartnern; mit einer Förderlaufzeit von 36 Monaten für die F&E-Projekte bzw. 42 Monaten für das Metavorhaben) gefördert. Die ersten 16 Forschungs- und Entwicklungsprojekte starteten im Zeitraum von März bis Mai 2021; inklusive der Begleitforschung des interdisziplinär ausgerichteten Meta-Vorhabens. 19 weitere Förderprojekte nahmen ihre Arbeit zum 1. September 2021 auf.
Das BIBB wurde vom BMBF mit der fachlichen und administrativen Begleitung von INVITE beauftragt. Zur Unterstützung bei technologischen Themen wurde eine externe Digitalbegleitung an den Technologiedienstleiter VDI/VDE-IT vergeben. Beraten wird der Wettbewerb durch einen externen Projektbeirat mit Mitgliedern aus Praxis, bildungspolitischen Stakeholdern und Wissenschaftsvertretern.
INVITE ist eingebettet in die Nationale Weiterbildungsstrategie und in die Digitalstrategie des BMBF. Mit der Entwicklung innovativer digitaler Lösungen für die Herausforderungen berufsbezogener Weiterbildung zahlt die Förderung auf das Ziel des BMBF ein, sichere digitale Bildungsräume zu schaffen.