Betriebliche Weiterbildungskulturen in Zeiten der Digitalisierung
Eine Analyse mit Daten des BIBB-Qualifizierungspanels
30.11.2021
Der Beitrag untersucht mit Daten des BIBB-Qualifizierungspanels, wie betriebliche Digitalisierungsformen und betriebliche Handlungslogiken mit bestimmten Weiterbildungsformen zusammenhängen.
Weiterbildung gilt als eine zentrale betriebliche Optimierungsstrategie, um Innovationsprozesse umzusetzen und auf Veränderungen der betrieblichen Umwelt zu reagieren. Die Digitalisierung ist dabei der zentrale Innovationsprozess des aktuellen Jahrzehnts. Befunde belegen entsprechend einen engen Zusammenhang zwischen der betrieblichen Weiterbildung und deren Digitalisierungsmaßnahmen. Es ist zudem plausibel, dass Betriebe über eine betriebliche Weiterbildungskultur verfügen, die im neo-institutionalistischem Sinne durch betriebliche Handlungslogiken geprägt ist. Allerdings fehlen Erklärungen und Analysen über deren genauen Zusammenhang.
Daher widmet sich dieser Beitrag der Frage, wie die betriebliche Bewältigung von Innovationsprozessen durch spezifische Weiterbildungskulturen geprägt ist. Dazu untersucht der Beitrag konkret, wie betriebliche Digitalisierungsformen und betriebliche Handlungslogiken mit bestimmten Weiterbildungsformen zusammenhängen.
Die empirische Analyse erfolgt mit Befragungsdaten des BIBB-Qualifizierungspanel der Welle 2019. Die Analysen zeigen, dass Betriebe vor allem dann Mitarbeiter intensiver weiterbilden, wenn sie einem eigenen Normativ folgen (können) oder erfolgreiche Betriebe mimetisch nachahmen. Der Beitrag ist im internationalen Jahrbuch der Erwachsenenbildung 2021 zur „Optimierung in der Weiterbildung“ erschienen.