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BILT Learning Forum

Das BILT-Learning Forum vom 7. bis 9. Dezember 2021 war die bislang umfangreichste und vielseitigste Veranstaltung des Projekts. Zentrale Programmpunkte: die kürzlich veröffentlichte BILT-Publikation zu „Neuen Qualifikationen und Kompetenzen“, die internationale Roadshow zu digitalen Medien im Berufsbildungsalltag sowie ein Blick auf die Zukunftstrends der Berufsbildung.

Mr Borhene Chakroun, UNESCO-Direktor 'Division for Policies and Lifelong Learning Systems', spricht zum Thema "Nachhaltigkeit und Digitalisierung".

BILT-Publikation „New Qualifications and Competencies for future-oriented TVET“.

Am ersten Konferenztag stellte die BILT-Expertengruppe eine neue Publikation zum Thema „Neue Qualifikationen und Kompetenzen“ vor. Zum Auftakt nannte der verantwortliche Senior Expert Dieter Euler, Universität St. Gallen, Schweiz die Frage, die der Publikation zugrunde liegt: Wie kann der „Prozess der drei Is“ gut gestaltet werden, also Neue Qualifikationen und Kompetenzen identifiziert, in bestehende Ausbildungsordnungen integriert und in der Berufsbildungspraxis implementiert werden?

Dazu haben nun drei Gruppen von Expertinnen und Experten  das Thema aus Sicht von Berufsbildungsakteuren verschiedener Ebenen untersucht (Makro-, Meso-, und Mikroebene) und vielversprechende Ansätze beschrieben. „New Qualifications and Competencies for future-oriented TVET“ ist online verfügbar (siehe "Downloads" im Randbereich).

Die Schlüsselbotschaften der Publikation diskutierte anschließend ein Panel mit Sozialpartnern unter der Moderation von Eliah Matshediso, Direktorin ‘Human Resource Development Planning-Demand’ am Human Resource Development Council (HRDC), Botswana.  

Vertreterinnen und Vertreter von Industrie- und Handelskammern sowie Gewerkschaften betonten dabei, wie wichtig der Austausch zwischen staatlichen Instanzen und privaten bzw. öffentlichen Interessenvertretungen ist. Aus privatwirtschaftlicher Sicht gelte es, besonders kleine Unternehmen zu überzeugen, sich in der Berufsbildung zu engagieren. Ergänzend unterstricht das Panel, dass eine möglichst weite Bandbreite an Stimmen für den „Prozess der drei Is“ berücksichtig werden müsse, so etwa auch die des Ausbildungspersonals.

Wenn man heutzutage Berufsbildung entwickelt, so schloss die Moderatorin, müsse man einige Aspekte planen, ohne zu wissen, was die Zukunft genau bringt.

Internationale Roadshow zu digitalen Medien in der Berufsbildung

Zentrales Element am zweiten Konferenztag war die internationale Roadshow zu digitalen Medien in der Berufsbildung mit drei Praxisbeispielen aus Hongkong, der Schweiz und Südafrika. Diese zeigten wie mittels Virtual Reality die Wartung und Reparatur von Personenaufzügen eingeübt (Hongkong), die Reflexion beruflicher Praxis mit Hilfe von Video-Autorentools unterstützt (Schweiz) und berufliches Lernen durch die Ausführung von Kundenaufträgen z.B. von Elektroinstallationen im Rahmen einer 3D-Videospielanwendung (Südafrika) gefördert wird. Die virtuellen Lernumgebungen bieten den Auszubildenden dabei eine Übungsmöglichkeit in sicherer Arbeitsumgebung, unterstützen die Wissens- und Kompetenzentwicklung und spielerische Elemente (Gamification) fördern die Motivation von Lernenden. Letzteres demonstrierte das Beispiel der Elektrotechnik-Ausbildung besonders anschaulich: die Spielanwendung meldet den wirtschaftlichen Ertrag und die Kundenzufriedenheit an den Auszubildenden zurück.

Alle Beispiele sind in der sogenannten Online-Toolbox: Using AR/VR in TVET  abrufbar. Einen systematischen Überblick zu möglichen Einsatzszenarien von virtuellen Lernumgebungen in der beruflichen Bildung bietet außerdem der englischsprachige Leitfaden „Planning the Use of Augmented and Virtual Reality for VET – A Practical Guide“ (Link im Randbereich).

Größte Herausforderung im internationalen Kontext ist es – wie auch in Deutschland – Lehrpersonal dazu zu befähigen, methodisch-didaktische Ansätze weiterzuentwickeln, um digitale Technologien nutzbringend für berufliches Lernen einzusetzen. 

Vorbereitet und moderiert wurde die internationale Roadshow von einer Arbeitsgruppe am BIBB unter Federführung von Eva Hanau, wissenschaftliche Mitarbeiterin.

BILT-Agenda 2025

Das BILT Learning Forum war auch eine Gelegenheit für das BMBF, um die Verlängerung des BILT-Projekts - eine Kooperation von UNESCO-UNEVOC mit BIBB und finanziert vom BMBF - um weitere vier Jahre zu verkünden. In diesem Sinne präsentierten die Projektpartner am dritten Konferenztag auch die „BILT Agenda 2025“. Dieses politische Strategiepapier enthält vier übergreifende politische Ziele für das BILT-Projekt sowie konkrete Projektaktivitäten, um die Ziele in den nächsten vier Jahren mit Leben zu füllen. Der Schwerpunkt der Agenda liegt auf internationalem Netzwerken, gemeinsamer Erarbeitung von Wissen und dessen praktische Umsetzung sowie ein thematischer Fokus auf die „Dual Transition“ Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die Berufsbildung ist ein Schlüsselelement, um beide Zukunftsthemen in die Praxis zu bringen und voranzutreiben, so die Referierenden.

UNEVOC-Zentren und andere Institutionen sind bis Frühjahr 2022 dazu eingeladen, Ergänzungen und Änderungen zur BILT-Agenda 2025 vorzuschlagen und sie aus der Perspektive ihres Kontexts zu kommentieren.

An allen drei Konferenz-Tag bot das Learning Forum einen Netzwerk-Bereich zum persönlichen Austausch und einen virtuellen Marktplatz mit Praxisbeispielen aus der Berufsbildung. Die Video-Aufnahmen mit Vorträgen und Diskussionen der gesamten Veranstaltung sind über das Ende der Konferenz hinaus verfügbar (siehe Link zur Konferenz-Dokumentation im Randbereich).

Drei UNEVOC-Zentren unterstützten das BILT-Learning Forum als Co-hosts:

  • Human Resource Development Council (HRDC), Botswana
  • Human Resources Development Service (HRDK), Korea
  • Centre for Studies and Research on Qualifications (Céreq), France