Betriebliche Qualifizierungs- und Rekrutierungsentscheidungen. Eine Analyse von Einflussfaktoren der Institutionen und der Entscheidungstragenden
Carolin Linckh
Durch die Abwägung von Kosten durch Aus- und Weiterbildung und Kosten im Rahmen der externen Rekrutierung stehen Betriebe vor einer Qualifizierungs- oder Rekrutierungsentscheidung („Make-or-Buy“). Häufig stehen sich interne Qualifizierung und Rekrutierung vom externen Arbeitsmarkt konkurrierend gegenüber. Dies bedeutet zum einen die Entscheidung, ob zur Qualifikationsbedarfsdeckung ein Ausbildungsplatz angeboten oder eine extern ausgebildete Fachkraft eingestellt wird und zum anderen, ob entlang der Hierarchieebenen externe Fachkräfte eingestellt werden oder der Bedarf durch eine interne Beförderung gedeckt wird.
Das kumulative Promotionsprojekt ist in das Forschungsprojekt „Betriebliche Qualifizierungs- und Rekrutierungsentscheidungen: Ein Mehrebenen-Ansatz zur Analyse von (potenziellen) Einflussfaktoren“ eingebunden.
Empirische Arbeiten weisen darauf hin, dass entscheidungsträgerspezifische Merkmale bei Betriebsentscheidungen eine Rolle spielen. In meinem Promotionsprojekt gehe ich auf den Zusammenhang zwischen Persönlichkeitseigenschaften und Präferenzen von Entscheidungstragenden und der internen Personalplanung ein.
Fragestellungen auf der institutionellen Ebene gehen unter anderem auf die „New Training Literature“ zurück. Diese widmet sich den Rahmenbedingungen, unter welchen Betriebe zu (Aus)Bildungsinvestitionen bereit sind. In meiner Promotion knüpfe ich daran an und analysiere den Zusammenhang zwischen der innerbetrieblichen Lohnstruktur und betrieblichen Bildungsinvestitionen. Aber auch mögliche betriebliche Anpassungskanäle auf Lohnuntergrenzen in der Berufsausbildung sind zentrale Themen. Ein weiteres Forschungspapier ist zu der Entscheidung von externer Rekrutierung oder interner Beförderung entlang von Verantwortungsebenen geplant. Dabei werden unter anderem die Art und die Höhe von betrieblichen Bildungsinvestitionen einbezogen.
Das Promotionsvorhaben basiert auf einem verknüpften Datensatz der BIBB-Kosten-Nutzen Erhebung sowie weiteren Datensätzen des BIBB und administrativen Daten.