BP:

Schlagworte A-Z. Bitte wählen Sie einen Anfangsbuchstaben:

 

ARUB

Augmented Reality zur Umsetzung digitaler Bauwerksmodelle

In der Bauwirtschaft werden Baupläne für Gebäude oder auch Werkstücke digital gezeichnet. Um die praktische Umsetzung zu vereinfachen, integrierten die Baubildungszentren des Baugewerbes e.V. Augmented Reality-Anwendungen in die überbetriebliche Ausbildung der Maurer/-innen und werteten diese damit digital auf.

Grafische Darstellung der Projektergebnisse und Ziele, z. B. wurde die Akzeptanz digitaler Lernanwendungen bei den Auszubildenden signifikant gesteigert. In der ÜBA der Maurer/-innen wird eine AR-Anwendung in Verbindung mit 3D-Visualisierung eingesetzt.

Die Bauwirtschaft befindet sich im digitalen Wandel. So erhalten etwa Vorarbeiter/-innen Ausführungs- und Detailpläne nicht mehr in Papierform, sondern digital auf ihrem Tablet. In Zukunft können Maurer/-innen oder Fliesenleger/-innen diese Pläne unterstützt durch Augmented Reality (AR) umsetzen. So lassen sich z. B. Besprechungszeiten, aber auch Baufehler reduzieren. Darüber hinaus geben große Bauunternehmen oftmals Art und Geschwindigkeit der Digitalisierung vor.

Fachkräfte mit digitalen Kompetenzen können kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, sich in diesem Wettbewerb zu behaupten. Die überbetriebliche Ausbildung leistet hierbei einen entscheidenden Beitrag. Auszubildende der Bauwirtschaft sammeln in den Werkhallen der überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) Erfahrungen mit digitalen Technologien und erwerben so möglichst frühzeitig digitale Kompetenzen. AR-Anwendungen sind dabei ein wesentliches Element. Das Projekt „ARUB“ hat daher AR-gestützte, handlungsorientierte Lernszenarien entwickelt.

Projektergebnisse

Im Projekt „ARUB“ wurden AR und digitale 3D-Scans in die überbetriebliche Ausbildung der Mauerer/-innen implementiert. Dazu ergänzte das Projektteam die bekannten Aufgaben des „Handlungsorientierten Lernens“ (HOL) um digitale Anwendungen und evaluierte sie anschließend mit Testgruppen. Im Vordergrund stand immer die Schaffung einer Akzeptanz bei den Ausbildenden. Dafür stellte das Projektteam jeweils den Mehrwert heraus, der sich durch den Einsatz der neuen Technologien ergab.

Im Hinblick auf die neue Ausbildungsordnung mit einem stärkeren Schwerpunkt auf „Digitalisierung“ stellen die gewonnen Projektergebnisse und Erkenntnisse einen wichtigen Meilenstein für die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) dar. Die ÜBA ist durch die Implementierung der neuen Technologien bereits modernisiert und kann den Anforderungen der neuen Ausbildungsordnung besser begegnen.

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung in der ÜBA sind jedoch die Ausbildenden in den Bildungszentren. Durch das Projekt konnte belegt werden, dass durch die Bereitstellung personeller Ressourcen der Transfer schneller und effizienter gestaltet werden kann und die Kompetenzen der Auszubildenden in der ÜBA sowie des Ausbildungspersonals nachhaltig gestärkt wurden. Zudem ist die Motivation der Auszubildenden durch die neuen Lernmethoden deutlich gestiegen. Daher kann festgestellt werden, dass folgende Effekte als Projektergebnisse zu erwarten sind:

  • höhere Kompetenz der Auszubildenden und des Ausbildungspersonals in der ÜBA
  • Imagegewinn / attraktivere Berufsausbildung durch moderne Technologien und Methoden
  • Verbreitung durch Transfer in andere (Bau-)Zentren
  • Ausbau der digitalen Kompetenzen zukünftiger Fachkräfte
  • Steigerung der Produktivität in der Bauwirtschaft durch digitale Prozesse, z. B. durch Remote-Funktion

Herausforderungen in der Projektumsetzung

Als große Herausforderung in der Projektarbeit zeigte sich der Umgang mit den HoloLens-Brillen, deren Handhabung nicht selbsterklärend war. Bei den Scans griff das Projektteam daher schließlich auf einfache 3D-Scanner zurück. Diese lieferten zwar weniger gute Ergebnisse, erwiesen sich aber für die Vermittlung der Kompetenz „Scannen“ als völlig ausreichend. Eine weitere Hürde stellte die Einbindung der Ausbildenden dar. Ihre Bereitschaft zum Einsatz der neuen Technologien hing mit deren Mehrwert zusammen. Dieser wurde jedoch erst gegen Projektende gut erkennbar.

 role=

Drei Fragen an... Thomas Murauer, Projektleiter „ARUB“, und Markus Schilaski, Projektmitarbeiter

Im Projekt „ARUB“ wird die überbetriebliche Ausbildung in ausgewählten bauwirtschaftlichen Berufen mit digitalen Technologien angereichert. Im Fokus steht dabei Augmented Reality (AR). Thomas Murauer und Markus Schilaski schildern im Gespräch unter anderem, welche Vorteile AR für die Ausbildung hat.