Wissenschaftlicher Begleitkreis des Forschungsprogramms zur Pflegebildung und zum Pflegeberuf
Zur Qualitätssicherung der Forschungsaufgaben im Rahmen der extramuralen Forschung wurde ein wissenschaftlicher Begleitkreis etabliert, der sieben Expertinnen und Experten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen umfasst.
Die Mitglieder des wissenschaftlichen Begleitkreises zeichnen sich durch nachgewiesene forschungsstrategische Expertise aus und sind nicht gleichzeitig zu ihrer Mitgliedschaft als Auftragnehmende im Rahmen der Forschungsprogrammvergaben tätig. Ein wesentliches Ziel bei der Zusammensetzung des Gremiums ist zudem die Interdisziplinarität, sodass die beteiligten Forscherinnen und Forscher unterschiedliche Perspektiven und Disziplinen repräsentieren.
- Beratung zu ausgewählten Forschungsdesigns in den Forschungsaufträgen
- Beratung zur strategischen und inhaltlichen Weiterentwicklung des Forschungsprogramms
- Beratung bei Herausforderungen und Problemen innerhalb des Forschungsprogramms
- Teilnahme an ausgewählten Veranstaltungen des Forschungsprogramms und einzelner Projekte sowie Verbreitung der Ergebnisse in eigenen Netzwerken
- Beratung zum Transfer von Forschungsergebnissen in Praxis
Der wissenschaftliche Begleitkreis trifft sich regelmäßig, um sich über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Pflegebildung und des Pflegeberufs auszutauschen und zentrale forschungsstrategische Fragestellungen im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Forschungsprogramms zu diskutieren. Aus der bisherigen Arbeit des Begleitkreises sind einerseits wertvolle Impulse für die Konzeption und Umsetzung von Forschungsprojekten hervorgegangen. Andererseits wurden wesentliche Anregungen erfolgreich in die Gestaltung der Netzwerkarbeit integriert.
Die Sitzungen des wissenschaftlichen Begleitkreises werden vom Forschungsdirektor des BIBB, Herrn Prof. Dr. Hubert Ertl, moderiert.
Mitglieder des wissenschaftlichen Begleitkreises
Der wissenschaftliche Begleitkreis setzt sich aus Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen zusammen, die mit ihrer Expertise und Perspektive die Weiterentwicklung des Forschungsprogramms aktiv begleiten. Im Folgenden können Sie die Mitglieder des Begleitkreises näher kennenlernen und mehr über ihre fachlichen Hintergründe und Tätigkeitsfelder erfahren.
Von 1994 bis 2017 leitete Frau Prof. Dr. Bienstein als Honorarprofessorin das Institut für Pflegewissenschaft an der Privaten Universität Witten/Herdecke (anschließend noch kommissarisch bis zur Bestimmung eines Nachfolgers). 2003 erhielt sie außerdem eine Honorarprofessur an der Universität Bremen. Von 2012 bis 2024 war sie Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK).
Arbeitsschwerpunkte:
- Pflegeentwicklung
- Professionalisierung
- Konzepte der Pflege
- Qualitätssicherung
- Pflegeausbildung
- Pflegeforschung
Prof. Dr. Johannes Gräske begann seine berufliche Laufbahn 1999 als Krankenpfleger und war bis 2012 in verschiedenen Krankenhäusern tätig, insbesondere auf Intensivstationen. Von 2002 bis 2006 absolvierte er ein Studium im Bereich Pflege und Pflegemanagement an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Anschließend promovierte er von 2009 bis 2014 an der Charité – Universitätsmedizin Berlin am Institut für Medizinische Soziologie. Parallel dazu schloss er zwischen 2012 und 2014 ein Studium der Epidemiologie an der Berlin School of Public Health ab.
Im Sommersemester 2016 war er als Gastprofessor an der Alice Salomon Hochschule Berlin tätig, bevor er von 2016 bis 2019 eine Professur für Klinische Pflegeforschung und Evaluation an der HTW Saar übernahm. Seit 2019 ist er Professor für Pflegewissenschaft an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Zudem ist er Mitglied des Vorstands der Bundesdekanekonferenz Pflegewissenschaft und engagiert sich dort aktiv für die Weiterentwicklung der Pflegewissenschaft in Deutschland.
Arbeitsschwerpunkte:
- Pflegeforschung
- Quantitative Forschungsmethoden
- Systematic Review
- Diagnostik und Assessment
- Versorgung älterer Menschen mit Pflegebedarf
- Versorgung von Menschen mit Demenz
- Entwicklung und Evaluation alternativer Versorgungsarrangements (z. B. Pflegebauernhöfe, ambulant betreute Wohngemeinschaften)
- Technik und Alter
Prof. Dr. Jörg Haslbeck ist seit 2021 Prorektor und Mitglied der Geschäftsleitung an der Careum Hochschule Gesundheit. Zuvor war er bei der Krebsliga Schweiz Leiter der Abteilung Nachsorge und hatte ad interim die Co-Bereichsleitung Vorsorge-Betreuung-Nachsorge inne. Von 2010–2017 arbeitete er bei der Careum Stiftung zuerst als Bereichsleiter Patientenbildung und ab 2015 bei Careum Forschung als Leiter des Kompetenzzentrums Patientenbildung. Nach einer Tätigkeit als Pflegefachmann am Klinikum Nürnberg Nord absolvierte er von 1998–2003 ein Bachelor- und Masterstudium in Science in Nursing an der Universität Witten/Herdecke. Von 2004–2008 promovierte er an der Universität Bielefeld zum Doctor of Public Health und war als Postdoc 2008–2009 an der Yale School of Nursing bzw. 2015–2020 am Institut für Pflegewissenschaft in Basel tätig.
Von 1999 bis 2014 leitete Frau Knigge-Demal das Gebiet “Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt Pflegedidaktik“ an der Fachhochschule Bielefeld, von 2015 bis 2018 war sie Studiengangsleitung des Studiengangs „Pflege“ an der praxisHochschule in Rheine (ehemals Mathias Hochschule).
Zu ihren zahlreichen Aufgaben als Gutachterin gehörte u. a. die Anfertigung vergleichender Gutachten zur Berufung von pflegewissenschaftlichen Professuren an der Fachhochschule Osnabrück und der Hochschule der Diakonie in Bielefeld sowie die Begutachtungen für das Fachgebiet Pflege- und Gesundheitswissenschaften bei diversen Akkreditierungsagenturen.
Von 2015 bis 2018 wirkte sie an der Entwicklung der Pflegeberufe-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung mit. Von 2018 – 2019 war sie berufenes Mitglied der Fachkommission nach § 53 PflBG.“.
Frau Prof. Dr. Pfeiffer forscht seit 1996 zur Entwicklung von Arbeit und Gesellschaft. Ihre Schwerpunkte sind u.a.: das Zusammenspiel von Arbeit und Technik in Unternehmen, Folgen der digitalen Transformation für die Gesellschaft, Antrieb und Widersprüche des Wandels von Arbeit.
Seit 2018 leitet sie den Lehrstuhl Arbeit – Technik – Gesellschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Von 2014 bis 2018 war sie Professorin für Soziologie an der Universität Hohenheim und von 2010 bis 2014 Professorin für Innovation und kreative Entwicklung an der Hochschule München. Von 2000 bis 2010 war sie in der außeruniversitären Forschung am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF München) tätig. Vor ihren Studien in Soziologie, Philosophie, Psychologie und Produktionstechnik war sie als Werkzeugmacherin im Maschinenbau und der Autoindustrie tätig.
Dr. Anna Sarah Richter leitet seit 2022 das Arbeitsfeld IV „Alter, Pflege, Rehabilitation, Sozialplanung“ beim Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Zuvor war sie hier seit 20218 als wissenschaftliche Referentin für Pflege zuständig. Sie ist Mitglied im Vorstand der Sektion IV „Soziale Gerontologie und Altenarbeit“ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie. Von 2007 bis 2018 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin, der Friedrich-Schiller Universität Jena und der Universität Kassel in Forschungsprojekten und in der Lehre tätig.
Arbeitsschwerpunkte:
- Soziale Pflegeversicherung (SGB XI) und Hilfe zur Pflege (SGB XII)
- Pflegerische Versorgung
- Pflegeberufe und -ausbildung
Christine Vogler begann ihre berufliche Laufbahn als Krankenschwester auf einer onkologisch-hämatologischen Station. Im Anschluss daran absolvierte sie ein Studium zur Diplom-Pflegepädagogin an der Humboldt-Universität zu Berlin und qualifizierte sich durch Weiterbildungen als Qualitätsmanagementbeauftragte und Auditorin (TGA) sowie im Bereich Schulmanagement an der Bundesakademie der Diakonie.
Ihre berufliche Tätigkeit führte sie zunächst in die Lehre als Lehrerin für Pflegeberufe. Anschließend übernahm sie leitende Funktionen, unter anderem als Fachbereichsleiterin für Gesundheits- und Krankenpflege am Institut für berufliche Bildung bei Vivantes sowie als Schulleiterin des Ausbildungsbereichs Pflege an der Wannsee-Schule. Darüber hinaus war sie Studienzentrumsleiterin der Hamburger Fernhochschule am Standort Berlin Wannsee, bevor sie Geschäftsführerin des Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe wurde.
Neben ihrer beruflichen Laufbahn ist Christine Vogler in zahlreichen Gremien engagiert. Seit 2021 ist sie Präsidentin des Deutschen Pflegerats, nachdem sie von 2017 bis 2021 als Vize-Präsidentin tätig war. Zudem war sie langjährige Vorsitzende des Landespflegerats Berlin-Brandenburg bis 2018 und von 2013 bis 2017 stellvertretende Bundesvorsitzende des Bundesverbands Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS e.V.).