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Hotelfachmann / Hotelfachfrau

15.03.2023

Hotelfachleute sind die Allrounder in Beherbergungsbetrieben. Sie betreuen Gäste von der Ankunft bis zur Abreise. Sie organisieren das Housekeeping genauso wie den Frühstücksdienst und Veranstaltungen. Darüber hinaus übernehmen sie kaufmännisch-verwaltende Aufgaben in der Reservierung, im Verkauf und im Marketing.

1. Was machen Hotelfachleute? 

Hotelfachleute betreuen Gäste vor, während und nach ihrem Aufenthalt: Sie bedienen die Hotelgäste am Empfang vom Check-in bis zum Check-out, führen die Hotelkasse, koordinieren die unterschiedlichen Gästewünsche mit den anderen Bereichen oder auch mit externen Partnern und stehen als erste Ansprechpartner zur Verfügung. 

Daneben sind sie im Verkauf tätig, überwachen Buchungsplattformen, erstellen Angebote und verhandeln mit Reiseveranstaltern. Sie koordinieren den Frühstücksdienst und das Housekeeping; dafür planen sie auch den Personaleinsatz und leiten Mitarbeitende an. Sie organisieren auch Veranstaltungen wie z. B. Tagungen und führen Marketingmaßnahmen durch. 

2. Wo arbeiten Hotelfachleute?

Hotelfachleute arbeiten in Beherbergungsbetrieben, insbesondere in Hotels, Gasthöfen und Pensionen. 
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.

3. Was lernt man während der Ausbildung?

Für das vielseitige Berufsprofil durchlaufen die angehenden Hotelfachleute zunächst alle Bereiche eines Hotels: sie erlenen die Annahme und Lagerung von Waren, sie arbeiten in der Küche ebenso wie im Service. Dazu werden sie im Wirtschaftsdienst, am Empfang und in der Reservierung ausgebildet. Nach dieser Basis folgen im Anschluss die organisatorisch ausgerichteten Inhalte wie beispielsweise die Organisation des Empfangs- und Reservierungsbereiches, das Housekeeping-Management und das Food-and-Beverage-Management sowie die Organisation von Veranstaltungen. Häufig sind an diese Aufgabenbereiche auch Kompetenzen zur Anleitung und Führung von Mitarbeitenden gekoppelt. Dazu erlernen sie Maßnahmen des Channel-Managements und des Revenue-Managements sowie des Marketings.

Die Ausbildung findet an den Lernorten Betrieb und Berufsschule statt. Je nach Bundesland wird der Berufsschulunterricht an ein bis zwei Tagen pro Woche oder auch in Blockform angeboten.

4. Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre.

5. Wie sind die Arbeitszeiten? 

Die Arbeitszeiten hängen von den Öffnungszeiten des Ausbildungsbetriebes ab; meist haben Hotels lange Öffnungszeiten oder sind sogar rund um die Uhr geöffnet, d. h. dass die Arbeitszeiten auch abends, am Wochenende und an Feiertagen liegen. Häufig werden die Arbeitszeiten im Schichtdienst organisiert. Die Arbeitszeiten werden i.d.R. auf eine 5-Tage-Woche verteilt.

6. Welchen Schulabschluss und welche Eigenschaften sollte man mitbringen? 

Rechtlich vorgeschrieben ist kein bestimmter Schulabschluss bzw. gar kein Schulabschluss. Von Vorteil ist es aber, wenn man mindestens einen Hauptschulabschluss hat. Einige Betriebe erwarten die Fachoberschulreife (Mittlere Reife) oder auch das (Fach)Abitur. Was ein Ausbildungsbetrieb letztlich voraussetzt, hängt vom Einzelfall ab.

Angehende Hotelfachleute sollten folgende Eigenschaften mitbringen:

  • Spaß am Umgang mit Menschen,
  • Kontaktbereitschaft, Kunden- und Serviceorientierung,
  • Team- und Kommunikationsfähigkeit,
  • Organisationstalent und Flexibilität.

7. Was kann man nach der Ausbildung machen?

Aufgrund Ihrer generalistischen Ausbildung finden Hotelfachleute in allen Bereichen eines Hotels vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Insbesondere gilt dies für den Empfang und auch für die Reservierungs- und Verkaufsbereiche oder auch für das Housekeeping-Management. Betriebliche Karrierewege können beispielsweise über die Empfangs- oder Verkaufsleitung bis in die Hoteldirektion führen. 

Mit einem Abschluss als Hotelfachmann / Hotelfachfrau steht einem im wahrsten Sinne die Welt offen. Keine andere Branche ist so international und so vielseitig. Daher sind Auslandsaufenthalte oder auch Tätigkeiten auf Kreuzfahrtschiffen nach der Ausbildung keine Seltenheit. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten wie z. B. Geprüfte/-r Hotelmeister/-in, Fachwirt/-in im Gastgewerbe oder Staatlich geprüfte/-r Betriebswirt/-in Fachrichtung Hotel- und Gaststättengewerbe.

Magdalena Krüger (Sachverständige im Neuordnungsverfahren)

Nach über 20 Jahren seit der letzten Ausbildungsordnung war eine Neuordnung dann doch überfällig. Als ich die Anfrage für das Neuordnungsverfahren erhalten habe, sah ich das als die Chance, den Ausbildungsberufen in der schönsten Branche der Welt ein „Update zu verpassen“ und die Ausbildung für junge Menschen und Betriebe wieder attraktiver zu machen.

Ich hoffe, dass das neue Berufsbild jungen Menschen wieder Lust macht, diesen schönen Beruf zu erlernen. Auf betrieblicher Seite hoffe ich darauf, dass die Betriebe wieder mehr Auszubildende einstellen und dass die klar abgegrenzten Berufsprofile dazu führen, dass jeder Betrieb die Berufe ausbildet, die für die betriebliche Struktur angemessen sind, sodass eine hohe Ausbildungsqualität und gute Übernahmechancen nach der Ausbildung gewährleistet sind.

Ich denke und hoffe, das wird auch dazu führen, dass die Abbruchquoten sinken. Insgesamt sehe ich die Neuordnung als einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den gegenwärtigen Fachkräftemangel im Hotel- und Gaststättengewerbe.

Slavena Flaig (Sachverständige im Neuordnungsverfahren)

Die Vielseitigkeit und das breite Spektrum an Grundlagen macht diesen Beruf so einzigartig. Viele Branchenfremde haben gar keine Vorstellung davon, was die Ausbildung alles umfasst. Dass Inhalte von Nährstoffen, über Revenuemanagement bis hin zu Reinigungsvorgängen gelernt werden, ist eine Vielseitigkeit, welche in wenigen Berufen gegeben ist. Die Grundlagen umfassen so viel, dass man nach der Ausbildung in die Buchhaltung, Housekeeping, Bar oder in das Marketing gehen kann. Und egal in welchem Bereich, durch diese Ausbildung wird garantiert, dass ein hoher Qualitätsstandard mitgebracht wird.