Koch / Köchin
15.03.2023
Köche und Köchinnen sind die Chefs in der Küche. Sie beherrschen alle Tätigkeiten, die für die Herstellung von Speisen und Gerichten erforderlich sind vom Einkaufen, Lagern und Prüfen der Waren, über die Koordination der Speisenreihenfolge, die Zubereitung bis zum kreativen Präsentieren der Speisen.
1. Was machen Köche und Köchinnen?
Köche und Köchinnen beherrschen alle Aufgaben rund um die Herstellung von Speisen und Gerichten. Dies beginnt damit, dass sie Speiseangebote planen und kalkulieren können, sowohl den Wareneinsatz als auch Verkaufspreise. Sie kaufen und bestellen erforderliche Lebensmittel, prüfen und lagern sie. Köche und Köchinnen bereiten Gerichte und Speisen selbst zu, richten diese an und kennen sich aus mit Inhaltsstoffen und Zubereitungsarten. Darüber hinaus planen und organisieren sie Arbeitsabläufe in der Küche, d. h. sie sorgen dafür, dass die Speisen rechtzeitig und in der richtigen Reihenfolge fertiggestellt werden. Insbesondere achten sie auf einen nachhaltigen Einsatz von Lebensmitteln und Geräten. Des Weiteren informieren und beraten sie Gäste über ihr Angebot an Speisen und machen Menüvorschläge.
2. Wo arbeiten Köche und Köchinnen?
Köche und Köchinnen arbeiten vorwiegend in der Hotellerie und Gastronomie, insbesondere in Hotels und Restaurants sowie in der Gemeinschaftsgastronomie zum Beispiel in Schulen, Mensen, Krankenhäusern, Altenheimen und Betriebsrestaurants. Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
3. Was lernt man während der Ausbildung?
Köche und Köchinnen erlernen neben den typischen Küchenaufgaben auch den Umgang mit Gästen und werden auch für kurze Zeit im Service, im Wirtschaftsdienst und in der Warenannahme und -lagerung ausgebildet. Der Fokus liegt aber auf den Tätigkeiten in der Küche: Sie erlernen verschiedene Arbeitstechniken und die Zubereitung von pflanzlichen Nahrungsmitteln und von Pilzen, von Suppen, Soßen und Eintöpfen und die Zubereitung von Fleisch und Fisch sowie von Süßspeisen. Daneben erlernen sie die Herstellung und Verarbeitung von Teigen und Massen. Darüber hinaus erwerben sie Kompetenzen zur Organisation einer Küche wie den nachhaltigen Umgang mit Maschinen, Geräten und Arbeitsmitteln, das Sicherstellen von Warenflüssen, die Kalkulation von Waren und Preisen, das Anleiten und Führen von Mitarbeitenden und natürlich die Beratung von Gästen.
Die Ausbildung findet an den Lernorten Betrieb und Berufsschule statt. Je nach Bundesland wird der Berufsschulunterricht in Teilzeitform an ein bis zwei Tagen pro Woche oder auch in Blockform angeboten.
4. Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre
5. Wie sind die Arbeitszeiten?
Die Arbeitszeiten hängen von den Öffnungszeiten des Ausbildungsbetriebes ab; i.d.R. können die Arbeitszeiten auch abends, am Wochenende und an Feiertagen liegen. Dazu kann es sein, dass die Arbeitszeiten im Schichtdienst organisiert sind. Die Arbeitszeiten werden i.d.R. auf eine 5-Tage-Woche verteilt.
6. Welchen Schulabschluss und welche Eigenschaften sollte man mitbringen?
Rechtlich vorgeschrieben ist kein bestimmter Schulabschluss bzw. gar kein Schulabschluss. Von Vorteil ist aber, wenn man mindestens einen Hauptschulabschluss hat. Einige Betriebe erwarten auch die Fachoberschulreife (Mittlere Reife). Was ein Ausbildungsbetrieb letztlich voraussetzt, hängt vom Einzelfall ab.
Angehende Köche und Köchinnen sollten insbesondere folgende Eigenschaften mitbringen:
- Team- und Kommunikationsfähigkeit,
- Kunden- und Serviceorientierung,
- Organisationstalent und Belastbarkeit,
- Sorgfalt und Geschick sowie
- guter Geschmacks- und Geruchsinn.
7. Was kann man nach der Ausbildung machen?
Köche und Köchinnen arbeiten vornehmlich in Küchen oder auch in der Lebensmittelindustrie; ihnen stehen betriebliche Karrieren beispielsweise als Küchenchef/-innen, Küchendirektor/-in und bis in die Restaurant- oder Hotelleitung offen. Weitere Möglichkeiten sind, sich auf bestimmte Fachgebiete zu spezialisieren oder auch sich selbstständig zu machen.
Mit dem Berufsabschluss Koch / Köchin steht einem im wahrsten Sinne die Welt offen; gekocht wird überall und so sind vielfältige internationale Berufserfahrungen möglich. Auslandsaufenthalte oder auch Tätigkeiten auf Kreuzfahrtschiffen nach der Ausbildung sind keine Seltenheit.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten wie z. B. Geprüfter Diätkoch / Geprüfte Diätköchin, Fachwirt/-in im Gastgewerbe, Geprüfte/-r Küchenmeister/-in oder Staatlich geprüfte/-r Betriebswirt/-in Fachrichtung Hotel- und Gaststättengewerbe.
Thomas Kohn (Sachverständiger im Neuordnungsverfahren)
Der Beruf des Koches ist trotz allen Schwierigkeiten immer noch ein wunderschöner Beruf. Man hat es mit wachsenden Rohstoffen zu tun, kann sich kreativ verwirklichen und hat immer direktes Feedback auf seine Arbeit durch die Gäste.
Besonders spannend finde ich die Möglichkeit der Zusatzqualifikationen. Wenn man hier als Unternehmen interessante Angebote machen kann, verhilft einem das zu mehr Attraktivität beim Werben um neue Auszubildende. Wir werden diese Möglichkeit mit Sicherheit für uns nutzen.
Ich hoffe, dass dieses Neuordnungsverfahren ein Baustein in einem Gesamtpaket ist, der uns hilft die Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe wieder attraktiver zu machen und unserer Branche eine Zukunft zu geben.