BIBB forscht gemeinsam mit Südkorea zur Zukunft von Arbeit und Berufsbildung
14.11.2022
Der Präsident des südkoreanischen Partnerinstituts KRIVET nutzte anlässlich des BIBB-Kongresses die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit der Institutsleitung des BIBB.
Zu den Gästen des zweitägigen BIBB-Kongresses „Future Skills – Fortschritt denken“ zählten zahlreiche internationale Vertreter/-innen aus Politik und Praxis. Aus Südkorea reiste der Präsident des Korea Research Institute for Vocational Education and Training (KRIVET) mit einer Delegation an, um mit den teilnehmenden Expertinnen und Experten in den Austausch zu treten. Frau Dr. Me-Rhan Kim, Senior Research Fellow am KRIVET, war mit einem Impulsvortrag im Denkraum „Digitale Transformation gestalten“ beteiligt, um Einblicke aus einer Befragung über Arbeitsorganisation, Aufgaben und Tätigkeitsprofile von Fachkräften in kleinen und mittleren Unternehmen im gewerblich-technischen Bereich in Südkorea zu teilen.
Die Institutsleitungen des BIBB und des KRIVET nutzten am Rande des Kongresses die Gelegenheit für ein Gespräch über die laufende und künftige wissenschaftliche Zusammenarbeit. Im Fokus der laufenden Kooperationsphase (2021 – 2024) stehen Fragen zu den Wechselwirkungen zwischen Digitalisierung und Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft auf der einen, und Berufsbildung und Arbeit auf der anderen Seite. Forscherinnen und Forscher des KRIVET und des BIBB untersuchen derzeit im Projekt „Berufliche Tätigkeiten und Anforderungen im internationalen Vergleich“ (2018-2023) auf der Grundlage von Beschäftigtendaten Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Aufgaben und Arbeitsplätzen. Die Ergebnisse können in den Ländern für die Gestaltung von Berufsbildern sowie für die Qualifizierung für die digitale und ökologische Transformation herangezogen werden.
Prof. Jang-soo Ryu, Präsident des KRIVET unterstrich im Gespräch den Wunsch zur Intensivierung der Forschungszusammenarbeit der beiden Institute. Der Präsident des BIBB, Prof. Friedrich Hubert Esser, betonte, dass Deutschland und Südkorea vor ähnlichen Herausforderungen stünden, um junge Menschen für die berufliche Bildung zu gewinnen und so die Transformation zu einer digitalen und nachhaltigen Wirtschaft zu gewährleisten. Daher gelte es, den Erfahrungsaustausch zu bildungspolitischen Fragestellungen zwischen beiden Instituten, u.a. durch Studienbesuche von Gastwissenschaftlern und Gastwissenschaftlerinnen sowie durch gemeinsame Konferenzen und Workshops in den kommenden Jahren fortzusetzen.