BIBB und GIZ erneuern ihre Kooperationsvereinbarung
Nach 10 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit wurde das Abkommen bis 2030 verlängert
Die erfolgreiche Kooperation von BIBB und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) geht weiter. Die komplementären Stärken beider Institutionen und die Nutzung von Synergien stärken auch zukünftig die duale Berufsbildung in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit.
Das Kooperationsabkommen zwischen dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wurde nach 10-jähriger erfolgreicher Zusammenarbeit um weitere acht Jahre bis 2030 verlängert.
Am 28.11.2022 unterzeichneten Ingrid-Gabriela Hoven aus dem Vorstand der GIZ und BIBB-Forschungsdirektor und ständiger Vertreter des Präsidenten, Prof. Dr. Hubert Ertl, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der Bundeskunsthalle Bonn das erneuerte Kooperationsabkommen. Ertl betonte in seinem Impulsvortrag zum Thema „Zukunftsfähig bleiben“, dass ihm ein differenzierter Blick wichtig sei: „Nicht überall herrscht Fachkräftemangel, aber in vielen Bereichen, die für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft heute kritisch sind. In den transformationsrelevanten Berufsfeldern: Energieversorgung, Baugewerbe, IT-Bereich, technische Berufe – Berufe, die für die Energiewende sehr wichtig sind.“ Es sei ein Hoffnungsschimmer, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit zurecht für viele junge Menschen von hoher Priorität seien, so Ertl. Das birgt Potenzial, junge Menschen für die Ausbildung und Arbeit in transformationsrelevanten Branchen zu gewinnen.
Passend dazu setzen sich das BIBB und die GIZ im erneuerten Kooperationsabkommen weiterhin gemeinsam für die zentrale Rolle ein, die die Berufsbildung zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen hat. Ebenso wird die Zusammenarbeit auch zukünftig einen Beitrag unter anderem zur Umsetzung der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung (2017), der Strategie der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit (2019) sowie des Reformkonzeptes BMZ 2030 leisten.
Berufsbildung als Schlüsselfaktor
Eine bedarfsorientierte, qualitativ hochwertige und partnerschaftlich organisierte Berufsbildung stellt in national und global agierenden Wirtschaften einen Schlüsselfaktor dar. Sie erleichtert dem Individuum den Übergang in gute Beschäftigung, seine sozio-ökonomische Integration und die persönliche Weiterentwicklung.
In vielen Ländern der Entwicklungszusammenarbeit ist die Berufsbildung wenig arbeitsmarktorientiert, weist eine niedrige Beschäftigungsrelevanz auf, wird durch Staat und Wirtschaft wenig gefördert und von der Gesellschaft kaum anerkannt. Daher ist die Nachfrage nach Best Practice Beispielen aus der Berufsbildung, insbesondere nach dem deutschen dualen Ausbildungsmodell, in der Entwicklungszusammenarbeit hoch. Hier setzt die Kooperation von BIBB und GIZ an.
Gemeinsame Formate und Themen
Die Zusammenarbeit von BIBB und GIZ erfolgt in gemeinsamen Beratungsprojekten, durch die gegenseitige Teilnahme an Fachveranstaltungen und in Fachnetzwerken, durch die gemeinsame Positionierung zu ausgewählten Themen in Partnerländern und in Form von Personalkooperationen.
Gemeinsame Themen ergeben sich aus der internationalen Nachfrage und dem Portfolio beider Institutionen. Dies mündet in Beratungsprojekte mit Institutionen der beruflichen Bildung aus Ländern der Entwicklungszusammenarbeit. Die bisherige Beratung erfolgte beispielsweise
- zur Erarbeitung von rechtlichen Rahmen und Governance-Strukturen in der beruflichen Bildung sowie zu (sozialpartnerschaftlichen) Steuerungs- und Implementierungsmechanismen,
- zur Entwicklung Nationaler Standards (Berufs-, Ausbildungs- und Prüfungsstandards),
- zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen und
- zum Monitoring von Berufsbildungssystemen.
Darüber hinaus prüfen GIZ und BIBB kontinuierlich die Kooperationsmöglichkeiten zu aktuellen Themen der beruflichen Bildung, wie z.B. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Migration und Fachkräfteeinwanderung.
Bereits seit 2012 arbeiten das BIBB und die GIZ in der Entwicklungszusammenarbeit auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung im Bereich der internationalen Berufsbildung erfolgreich zusammen. Die Vereinbarung wurde nun durch die erneuerte Fassung weiterentwickelt und die Zusammenarbeit ausgebaut.
„Wir kooperieren in einem Kontext, der nicht nur unsere beiden Organisationen meint, sondern auch unsere Partnerländer. Entscheidend ist, mit den Partnern die Ownership zu erreichen, damit vor Ort die Prozesse nicht nur angestoßen, sondern möglichst nachhaltig verankert werden“, fasst Birgit Thomann (Abteilungsleiterin „Berufsbildung International“ im BIBB) die Kooperation zusammen und Ingrid-Gabriela Hoven vom GIZ-Vorstand fügt hinzu: „Die Kooperation zwischen BIBB und GIZ ermöglicht uns, die Kundensegmentierung noch besser zu bearbeiten und voneinander zu lernen, einander auf Augenhöhe zu begegnen und zusammen an sinnvollen schnellen Lösungen zu arbeiten. Wir freuen uns auf die nächsten acht Jahre!“.