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Ausbildungseinrichtungen

Die folgenden Erkenntnisse stammen aus der Aufbaubefragung 2020/2021. Eine Aktualisierung auf Basis der ersten Panelwelle 2022/2023 folgt zeitnah nach der Veröffentlichung der Erhebungsergebnisse.

Erstmals repräsentative Ausbildungsbetriebsquoten ermittelt 

Im Zuge der Aufbauarbeiten zum BIBB-Pflegepanel 2020/21 wurden bundesweit alle Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nach ihrem Ausbildungsverhalten befragt. Gefragt wurde, ob die Einrichtungen die Berufe Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann, Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in und/oder Altenpfleger/-in ausbilden. Insgesamt wurden 18.838 Einrichtungen befragt, davon 1.082 Krankenhäuser, 9.447 Pflegedienste und 8.309 Pflegeheime. Durch dieses Vorgehen konnten wertvolle Informationen über die Ausbildungsbetriebsquote unter den Pflegeeinrichtungen, insbesondere unter den Pflegeheimen und Pflegediensten ermittelt werden, die bislang in der Form nicht existierten.

Die hochgerechnete Ausbildungsbetriebsquote unter den Krankenhäusern liegt bei knapp 63 Prozent. Die ermittelte Quote unter den Pflegeheimen beträgt knapp 79 Prozent und die unter den Pflegediensten knapp 61 Prozent. Diese Quoten beziehen sich ausschließlich auf die Aussagen der teilnehmenden Einrichtungen. Für Einrichtungen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht an der Befragung teilgenommen haben, ist keine Aussage möglich.
 

Die Ausbildungsbetriebsquote bezeichnet den Anteil der Einrichtungen mit Ausbildungsangebot in der Pflege an allen Einrichtungen. Anhand der Ausbildungsbetriebsquote lässt sich demnach erkennen, wie viele unter allen Einrichtungen ein Ausbildungsangebot in der Pflege aufweisen.

Durch Inkrafttreten der Pflegeberufe-Ausbildungsfinanzierungsverordnung (PfleA) wurde die Datenlage in den Pflegeberufen inzwischen deutlich verbessert. Erstmalig werden amtliche Daten u. a. darüber erhoben, wie viele Auszubildende sich in den Einrichtungen befinden. Weitere Informationen zur PfleA finden Sie hier

Ausbildungseinrichtungen im BIBB-Pflegepanel

Im BIBB-Pflegepanel befinden sicher derzeit mehr als 5.800 Ansprechpersonen aus Ausbildungseinrichtungen für die Pflegeberufe. Davon kommen 687 Zielpersonen aus Krankenhäusern, 2.604 aus Pflegeheimen und 2.526 aus Pflegediensten, welche sich auf das gesamte Bundesgebiet verteilen. Hinsichtlich der Größe der Krankenhäuser, gemessen an der Bettenanzahl gemäß Krankenhausstatistik, weist das BIBB-Pflegepanel eine ausgewogene Verteilung auf. Bei den Pflegediensten und Pflegeheimen wird der Pflegestatistik entsprechend die Anzahl der Pflegebedürftigen als Definition für die Einrichtungsgröße herangezogen. Hier fällt auf, dass sich die Verteilung der Einrichtungen im BIBB-Pflegepanel in Richtung der mittleren bis größeren Einrichtungen verschiebt. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass sich einige der Befragten auf ihre Organisation als Ganzes (z. B. Dachverband mit entsprechenden Untergliederungen) und nicht ausschließlich auf ihren Standort bezogen.

Im BIBB-Pflegepanel befinden sich derzeit mehr als 5.800 Ansprechpersonen aus Ausbildungseinrichtungen für die Pflegeberufe. Davon kommen 687 Zielpersonen aus Krankenhäusern, 2.604 aus Pflegeheimen und 2.526 aus Pflegediensten, welche sich auf das gesamte Bundesgebiet verteilen Hinsichtlich der Größe der Krankenhäuser, gemessen an der Bettenanzahl gemäß Krankenhausstatistik, weist das BIBB-Pflegepanel eine ausgewogene Verteilung auf. Bei den Pflegediensten und Pflegeheimen wird der Pflegestatistik entsprechend die Anzahl der Pflegebedürftigen als Definition für die Einrichtungsgröße herangezogen. Hier fällt auf, dass sich die Verteilung der Einrichtungen im BIBB-Pflegepanel in Richtung der mittleren bis größeren Einrichtungen verschiebt. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass sich einige der Befragten auf ihre Organisation als Ganzes (z. B. Dachverband mit entsprechenden Untergliederungen) und nicht ausschließlich auf ihren Standort bezogen. Weiterhin gibt die Statistik keine Auskunft darüber, ob es sich um Ausbildungseinrichtungen handelt. 
Die Mehrheit der befragten Pflegeinrichtungen hat sich zur Durchführung der Ausbildung vertraglich mit anderen Einrichtungen zu einem Ausbildungsverbund zusammengeschlossen. Im Durchschnitt bilden die befragten Krankenhäuser über alle Jahrgänge hinweg 69 Pflegeauszubildende aus (Median: 43). Bei den Pflegediensten sind es durchschnittlich knapp fünf (Median: 2) und in den Pflegeheimen neun Auszubildende (Median: 5). Aufgenommen werden die Pflegausbildungen über alle Einrichtungen hinweg in der Regel im dritten Quartal eines Jahres.

 

Die generalistische Pflegeausbildung: erhöhter Koordinationsaufwand, flexibel und anspruchsvoll 

Es zeigt sich, dass durch die generalistische Pflegeausbildung der Koordinationsaufwand in den Pflegeinrichtungen zugenommen hat. Insgesamt wird sie von den befragten Pflegeeinrichtungen aber als positiv eingeschätzt: sie ermöglicht eine größere Flexibilität im späteren Berufsleben, ist international anschlussfähig und bedeutet eine Professionalisierung des Berufsbereichs. Die Ausbildungsinhalte werden als anspruchsvoller empfunden. Dies wird in erster Linie von den befragten Pflegeheimen und Pflegediensten, weniger von den Krankenhäusern, bestätigt.

Als große Herausforderung bei der Einführung der Pflegausbildung nach Pflegeberufegesetz (PflBG) wird das Finden geeigneter Bewerber/-innen von den Pflegeeinrichtungen beschrieben. Fraglich bleibt an dieser Stelle jedoch, ob es sich dabei tatsächlich um eine Herausforderung der generalistischen Ausbildung handelt oder eher das generelle Problem des Fachkräftemangels in den Pflege- und Gesundheitsberufen abgebildet wird. Weiterhin problematisch eingeschätzt werden die Entwicklung der Ausbildungspläne sowie die Sicherstellung der Praxisanleitung an allen Einsatzorten. Weniger Probleme werden angegeben bei der Zusammenarbeit mit den weiteren an der praktischen Ausbildung beteiligten Einrichtungen und mit der oder den Pflegeschulen. Die in einem Ausbildungsverbund organisierten Pflegeeinrichtungen äußern diesbezüglich deutlich seltener Probleme als die befragten Einrichtungen außerhalb eines Ausbildungsverbunds.

Die dahinterliegenden Einstellungsfragen werden zur Abbildung von Entwicklungstrends in gleicher Form jährlich abgefragt. Hierdurch kann auf längere Frist geprüft werden, welche Herausforderungen mit der Einführungsphase der generalistischen Pflegeausbildung in Zusammenhang stehen und welche als generell zu betrachten sind.

 

Ausbildung als gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe

Der Hauptmotivator der befragten Pflegeeinrichtungen dafür, selbst in der Pflege auszubilden, ist intrinsisch: Die Ausbildung wird als gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe angesehen. Aber auch die an die eigene Einrichtung ausgerichtete Ausbildung und die Bindung der Auszubildenden sind wichtige Gründe. Auch wird es als Vorteil bestätigt, dass die Auszubildenden bereits während der Ausbildung produktiv eingesetzt werden können.

Bei der Auswahl der Bewerber/-innen ist den befragten Pflegeeinrichtungen besonders die Motivation der Kandidatinnen und Kandidaten für die Aufnahme einer Pflegeausbildung wichtig. Auch das vorherige Kennenlernen der eigenen Einrichtung durch z. B. Betriebspraktika oder anders erworbene berufliche Vorerfahrungen spielen eine wichtige Rolle. Der Schulabschluss und die Zeugnisnoten werden ebenfalls als wichtig eingeschätzt. Hier zeigen sich jedoch Unterschiede zwischen den verschiedenen Einrichtungsarten. Besonders die befragten Krankenhäuser legen Wert auf die Art des Schulabschlusses und die dazugehörigen Zeugnisnoten. Unter den Pflegeheimen und Pflegediensten wird zwar von der Mehrheit die Art des Schulabschlusses als ausschlaggebend bewertet, jedoch nur die Hälfte schätzt die Zeugnisnoten als wichtiges Kriterium ein.

 

 

Grafiken sind mit Datawrapper erstellt worden.