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Die Akteure bei der Neuordnung von Ausbildungsberufen / „Diplômes professionnels“

Aufgabengebiete, Rollenverständnis, Zusammenwirken – Eine deutsch-französische Vergleichsstudie (AbeDip)

Ein Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung ist die Entwicklung bzw. Modernisierung von Ausbildungsstandards. Das BIBB hat daher in Kooperation mit dem CEREQ in Marseille (Centre d’études et de recherches sur les qualifications) das Forschungsprojekt AbeDip (Laufzeit III-2022 / II-2026) auf den Weg gebracht.

Zwei wesentliche Entwicklungen bilden dabei die Ausgangslage der Untersuchung:

  • die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die berufliche Erstausbildung, ein zentrales Themenfeld der Zusammenarbeit mit dem CEREQ in den letzten Jahren, sowie
  • die Reform des Berufsbildungsgesetzes von September 2018 in Frankreich, mit der die Sozialpartner in Neuordnungsverfahren ein stärkeres Gewicht erhalten sollten.
     

Vorgehen und leitende Fragestellungen

Grundlage des Vergleichs ist die Durchführung von zwei Fallstudien. Hierfür wurden Ausbildungsberufe im Bankensektor und in der IT-Branche ausgewählt, zwei Bereiche, die von der Digitalisierung besonders betroffen sind. Im Vordergrund der Vergleichsstudie stehen folgende Fragen:

  • Wer sind die Akteure in Deutschland und Frankreich, die die Ausbildungsberufe / „diplômes professionnels“ entwickeln bzw. modernisieren? Welches Profil und Rollenverständnis haben sie?
  • Welche Handlungsmodi der Akteure gibt es in den Neuordnungsverfahren beider Länder?
  • Wie wurden in den ausgewählten Ausbildungsberufen die Herausforderungen der Digitalisierung berücksichtigt?
  • Lässt sich vor dem Hintergrund der Reform in Frankreich eine Annäherung hinsichtlich der Governance in beiden Berufsbildungssystemen feststellen?

Projektbeirat & Methoden

Das Forschungsprojekt wird von einem internationalen Projektbeirat aus Vertretern der Wissenschaft und der Berufsbildungspolitik unterstützt. Bisher fanden zwei Beiratssitzungen statt:

Themen der Präsentationen und Diskussionen der ersten Sitzung waren:

Erste Erkenntnisse eines Vergleichs

  • der Ordnungsmittel in Deutschland und „Référentiels“ in Frankreich
  • der Neuordnungsverfahren in beiden Ländern und
  • der Akteursgruppen in den Sachverständigengremien (Deutschland) und in den „Groupes de travail“ (Frankreich)

Themen der Präsentationen und Diskussionen der zweiten Sitzung waren:

  • Theoretischer Zugang des Forschungsprojektes
  • Stand der empirischen Untersuchungen in Deutschaland und Frankreich
  • Das Konsensprinzip in Deutschland
  • Dokumenten- und Literaturanalyse 
  • Leitfadengestützte halbstrukturierte Interviews (geplant: 20 in Deutschland, 20 in Frankreich)
  • Teilnehmende Beobachtungen 
  • Workshops

Kooperation und Projektleitung

Das Projekt wird in enger Kooperation mit dem Céreq durchgeführt. Projektleiter ist Dr. Philipp Ulmer (BIBB).