Stellenbesetzung – Problem oder Erfolg?
01.05.2023
Auswertungen des BIBB-Betriebspanels zu Qualifizierung und Kompetenzentwicklung 2022 zeigen: Während sich Stellenbesetzungsprobleme insgesamt verschärfen, sind Betriebe, die attraktive Rahmenbedingungen schaffen, häufig erfolgreicher bei der Stellenbesetzung.
Auch in der Erhebung 2022 des BIBB-Betriebspanels zu Qualifizierung und Kompetenzentwicklung (BIBB-Qualifizierungspanel) wurden Betriebe nach ihren Neueinstellungen und unbesetzt gebliebenen Stellenangeboten befragt. Dies ermöglicht die Betrachtung des Anteils der Betriebe mit unbesetzten Stellen sowie des Anteils der unbesetzten an allen angebotenen Stellen (Nichtbesetzungsquote) im Zeitverlauf.
Der Anteil der Betriebe mit Stellenangeboten ist im Jahr 2021 angestiegen, nachdem zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 ein Rückgang zu verzeichnen war. Gleichzeitig hat auch der Anteil der Betriebe zugenommen, die mindestens ein Stellenangebot nicht besetzen konnten. Betriebe unterschiedlicher Größenklassen und Branchen sind bei der Besetzung von Stellenangeboten unterschiedlich erfolgreich. Betriebe im Baugewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe waren 2021 besonders von Stellenbesetzungsproblemen betroffen.
Die Nichtbesetzungsquote stieg in den letzten Jahren von 22 auf 28 Prozent. Bei Beschäftigten mit qualifizierten Tätigkeiten ist der Anteil der unbesetzten Stellen an allen angebotenen Stellen nach wie vor am höchsten.
Wie die Auswertungen weiter zeigen, können Betriebe attraktive Rahmenbedingungen schaffen, um Bewerber/-innen für den eigenen Betrieb zu gewinnen. Dazu gehören Regelungen in verschiedenen Bereichen, z.B. Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder flexibler Arbeitszeit. Die Nutzung solcher Regelungen unterscheidet sich stark zwischen einzelnen Branchen. Dabei lässt sich zeigen, dass Betriebe, die solche Regelungen nutzen, häufig erfolgreicher bei der Besetzung offener Stellen sind als Betriebe, die solche Regelungen nicht nutzen.