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Steigendes Interesse an Wasserstoff-Qualifizierungen und neues Factsheet zur Chemie- und Raffinerieindustrie

16.08.2023

In der Wasserstoffwirtschaft gewinnen Qualifizierungsfragen zunehmend an Aufmerksamkeit. Vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels sind bundesweit regionale Wasserstoffnetzwerke aktiv und schaffen u. a. Qualifizierungsangebote in Kooperation mit Weiterbildungsanbietern und wissenschaftlichen Einrichtungen. Bedenklich ist, dass in der Chemie- und Raffinerieindustrie viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben.

Waren Aus- und Weiterbildung bei Projektbeginn 2021 noch ein blinder Fleck in Diskussionen rund um die zukünftige Wasserstoffwirtschaft, gewinnen Qualifizierungsfragen nun zunehmend an Aufmerksamkeit. Besonders vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels setzen regionale Wasserstoffnetzwerke den zukünftigen Fachkräftebedarf vermehrt auf die Tagesordnung, laden zu Diskussionsveranstaltungen ein oder schaffen eigene Qualifizierungsangebote in Kooperation mit Weiterbildungsanbietern und wissenschaftlichen Einrichtungen.

Das steigende Interesse spiegelt sich auch im Projekt H2PRO wieder. In den vergangenen Monaten waren die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter auf zahlreichen Veranstaltungen zu Gast, um dort Zwischenergebnisse vorzustellen und darüber zu diskutieren, wie das duale Berufsbildungssystem für den Wasserstoffhochlauf aufgestellt ist. Auf einer Veranstaltung des Transformationsnetzwerks Saarland (TraSaar) standen bspw. die Qualifizierungsbedarfe für Wasserstoffanwendungen in Kfz-Berufen im Vordergrund. In einem Beitrag auf einer Veranstaltung der Landesenergieagentur Hessen (LEA) wurden allgemeine Implikationen der Wasserstoffnutzung für die berufliche Aus- und Weiterbildung diskutiert. Insgesamt findet das Thema Wasserstoff spürbar Eingang in den Berufsbildungsdiskurs. Jetzt ist es wichtig, dass Betriebe und Berufsschulen daran anknüpfen und ihre Auszubildenden für grüne Energieträger und Technologien qualifizieren.

Das neue Factsheet zur Chemie- und Raffinerieindustrie unterstreicht, dass die technischen Neuerungen im Zuge der zunehmenden Nutzung grünen Wasserstoffs keine grundlegende Veränderung der Arbeitsprozesse und Arbeitsaufgaben von Fachkräften in der Branche bewirken wird. Zudem ist der Einsatz von Wasserstoff hier schon jahrzehntelang erprobt, was die Chemieindustrie zu einem Ausnahmebeispiel unter den untersuchten Sektoren macht. Allerdings geben die aktuellen Zahlen der unbesetzten Ausbildungsstellen in den relevanten technisch-gewerblichen Ausbildungsberufen Anlass zur Sorge, dass die demografische Entwicklung ein Hemmnis im ökologischen Umbau der Chemie- und Raffinerieindustrie werden könnte.