13. Christiani Ausbilderinnen- und Ausbildertag 2012
20. und 21. September 2012 in Konstanz
Am 20. und 21. September 2012 fand zum 13. Mal der Christiani Ausbilderinnen- und Ausbildertag in Konstanz statt. Ausbilderinnen und Ausbilder informierten sich über die Neuheiten in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Der Ausbildertag lief dieses Jahr unter dem Motto:
"Nachwuchssicherung mit Dualer Ausbildung".
Zu den Foren und Fachtagungen, in denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die neuesten Entwicklungen in der beruflichen Bildung informieren konnten, gehörte auch die zweitägige Fachtagung "Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung." unseres Modellversuchsschwerpunkts.
Über 40 Expertinnen und Experten aus der beruflichen Aus- und Weiterbildung diskutierten hier neue Wege in die duale Ausbildung. Gesamtmoderation hatte Dr. Jürgen Jarosch (etz Stuttgart).
Nach der Einleitung durch Helga Berg (BMBF), die insbesondere die bildungspolitische Dimension der Thematik herausarbeitete, stellte Gisela Westhoff (BIBB) die acht Handlungsfelder des Modellversuchsprogramms dar und berichtete über erste wichtige Ergebnisse, die in den 17 Modellversuchen erreicht wurden. Sie bekräftigte die Position, dass der Förderschwerpunkt "Neue Wege in die duale Ausbildung - Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung" innovative Wege in die Ausbildung aufzeigt und modellhaft fördert. "Dabei wird die zunehmende Heterogenität der Jugendlichen als Herausforderung und Chance begriffen. Es werden übertragbare Konzepte, Instrumente und Methoden entwickelt und umgesetzt, um das Potenzial an Auszubildenden zu erweitern und den Fachkräftebedarf der Unternehmen zu sichern. Der Förderschwerpunkt wird von einem ausführlichen Forschungsprozess begleitet, der in einem intensiven Dialog mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Praxis, der Wissenschaft und der Politik mit gestaltet wird."
Anknüpfend an die Ausführungen von Helga Berg und Gisela Westhoff stellten Prof. Dr. Helmut Ernst, Wiebke Schmidt und Prof. Dr. Klaus Jenewein Untersuchungsergebnisse zu den Bedarfen kleiner und mittlerer Unternehmen, zur Vielfältigkeit der Ausbildungswege und zu den neuen Herausforderungen für das berufspädagogische Personal vor.
In drei sich anschließenden Workshops unter Leitung von Gabriele Marchl, Klaus Jenewein und Helmut Ernst wurden diese Ergebnisse mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert. Dabei standen vor allem die Erfahrungen aus Unternehmen und Bildungsdienstleistern im Mittelpunkt.
"Die Fachkräftesicherung bleibt das entscheidende Motiv für die Ausbildung durch unseren Betrieb. Angesichts des demografischen Bewerberrückgangs rangiert die Fachkräftesicherung durch eigene Ausbildung an erster Stelle", so eine Position eines betrieblichen Vertreters. "Als erfolgreiches Unternehmen übernehmen wir persönliche Verantwortung. Wir orientieren uns vor allem an den Potenzialen der Jugendlichen."
Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde herausgearbeitet, wie wichtig auch die Unterstützung ist, die kleine Unternehmen bei der Fachkräftesicherung bekommen. Externes Bildungsmanagement, assistierte Ausbildung und der Aufbau von Bildungsketten erweisen sich dabei als erfolgsversprechende Strategien.
Die unterschiedlichen Wege, die dazu in den Modellversuchen entwickelt, erprobt, verstetigt und transferiert werden, bestimmte die Schlussrunde. Die Vielfalt der kulturellen, ethnischen und sozialen Hintergründe, der Begabungen, aber auch der unterschiedlichen Lernausgangslagen der Jugendlichen stellen hohe Anforderungen an Ausbildungsbetriebe, Schulen und Bildungsdienstleister.
Die Fachtagung machte deutlich, dass sich die Modellversuche diesen Herausforderungen erfolgreich stellen.
Einblick über die bildungspolitische Dimension
Helga Berg, BMBF
Einführung in den Modellversuchsförderschwerpunkt "Heterogenität"
Gisela Westhoff, BIBB
Handlungsfeld: Bedarfe der Betriebe
Prof. Dr. Helmut Ernst, Forschungsgruppe SALSS
Handlungsfeld: Vielfältigkeit der Wege
Gabriele Marchl, Wiebke Schmidt; ISOB Regensburg
Handlungsfeld: Aufgaben des berufspädagogischen Personals
Prof. Dr. Klaus Jenewein, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Ergebnisse der Podiumsdiskussion mit den Akteuren der Modellversuche