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Digitale Innovationen und Transparenz für den Weiterbildungsmarkt

Innovationswettbewerb INVITE zieht positive Bilanz

Mehr als 100 Weiterbildungsexperten und Weiterbildungsexpertinnen sind am 12. und 13. März im BIBB zur INVITE-Fachtagung zusammengekommen. Die Teilnehmenden aus Wissenschaft, Politik und Praxis diskutierten die vielfältigen Projektergebnisse und Transferpotenziale des Innovationswettbewerbs INVITE.

Prof. Dr. Michael Heister, Abteilungsleiter Initiativen für die Berufsbildung im BIBB, bei der Eröffnung der INVITE-Fachtagung am 12. März 2024

Drei Jahre nach Beginn des Förderzeitraums sind am 12. und 13. März die 35 prämierten Gewinnerprojekte des Innovationswettbewerb INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) in Bonn zusammengekommen, um im neuen BIBB-Gebäude die INVITE-Fachtagung zu begehen. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von BMBF, BIBB, INVITE-Beirat und zahlreichen weiteren Teilnehmenden wurden Projektergebnisse und mögliche Transferpotenziale von INVITE diskutiert.

Status quo: Wo steht INVITE?

Als der Innovationswettbewerb INVITE 2021 in den Förderzeitraum startete, war es das Ziel, einen Beitrag zur Gestaltung eines sicheren, digitalen und innovativen Weiterbildungsraums zu schaffen. Inwieweit kann dieser Anspruch heute bereits eingelöst werden, wo stehen die INVITE-Projekte im Jahr 2024 und welche Vernetzungs- und Transferoptionen ergeben sich für die Zeit nach INVITE? Dieser und weiterer Fragen widmete sich die INVITE-Fachtagung mit einem umfangreichen Programm und vielfältigen Beteiligungsformaten wie einem Gallery Walk, einer Fishbowl-Diskussion und interaktiven Denkräumen.

50% der Geringqualifizierten haben Lust auf Weiterbildung. Nehmt die Leute mit!

Prof. Dr. Michael Heister, Abteilungsleiter Initiativen für die Berufsbildung im BIBB

Bereits in seiner Begrüßung verwies Prof. Dr. Michael Heister, Leiter der Abteilung „Initiativen für die Berufsbildung“ im BIBB, welche INVITE fachlich und administrativ begleitet, auf die zentrale Rolle des Innovationswettbewerbs für die Transparenz der Weiterbildungslandschaft. Laut Heister scheitert berufliche Weiterbildung vielfach nicht an der Weiterbildungsbereitschaft der Zielgruppen, sondern an fehlender Governance und Transparenz. Als Teil der Nationalen Weiterbildungsstrategie, die über die Schaffung von transparenten Strukturen zur Fachkräftesicherung beitragen will, setze INVITE genau hier an. Vorhandene Weiterbildungsplattformen würden vernetzt und ausgebaut. Gleichzeitig werde personalisiertes und adaptives Lernen für mehr Menschen als bisher zur Selbstverständlichkeit. Plattformbezogene Innovationen wie spielerische Lernangebote (Serious Games) machten das lebensbegleitende Lernen zusätzlich attraktiv.

Die INVITE-Entwicklungen haben überzeugt und begeistert. Ihr Transfer ist nun das nächste Ziel. Dank an die Projekte für Engagement und erreichte Meilensteine.

Peter Thiele, Referatsleiter Berufliche Weiterbildung im BMBF

Auch Peter Thiele, Referatsleiter Berufliche Weiterbildung im BMBF, betonte in seinem Eröffnungsbeitrag die Bedeutung von INVITE für die Transparenz der beruflichen Weiterbildung. Als eines der Flaggschiffe der Nationalen Weiterbildunsstrategie liege die Stärke von INVITE in der starken Interoperabiltiät und horizontalen Vernetzung der Projekte, die durch ein einmaliges Zusammenbringen von Technik, Wissenschaft und Praxis ermöglicht werde. Als „einzigartig in der öffentlichen Förderung“ würdigte Thiele auch die strategische Kooperation der Projekte mit dem META-Vorhaben zu Standards eines innovativen digitalen Weiterbildungsraumes und den INVITE-ToolCheck 2.0, bei dem Weiterbildungsinteressierte diesen März echte Prototypen aus den INVITE-Projekt selbst testen können. Der ToolCheck sei ein absolutes Novum im Bildungsbereich und verdeutliche den Transparenzanspruch von INVITE auf besondere Weise. „Die Entwicklungen haben überzeugt und begeistert“, so Thiele in seinem Eröffnungsbeitrag.

Teilnehmende der Fachtagung tauschen sich beim Gallery Walk zu den Entwicklungen der INVITE-Projekte aus.

Von der Qualität und Vielfältigkeit der INVITE-Entwicklungen konnten sich die Besucher und Besucherinnen der Fachtagung anschließend im Rahmen eines Gallery Walk mit den Projektergebnisse selbst überzeugen. Teil des Gallery Walk waren dabei auch Livedemonstrationen der Projekte EXPAND+ER WB³ (unter Leitung der BTU Cottbus-Senftenberg) sowie KIWI (Universität Bremen), bei denen Weiterbildungsinhalte mithilfe von VR-Brillen getestet werden konnten.

Ausblick: Vernetzungs- und Transferoptionen nach Ende des Förderzeitraums

Der zweite thematische Schwerpunkt der Fachtagung konzentrierte sich auf die Übertragbarkeit und Verstetigung der Projektergebnisse. Vertreterinnen und Vertreter des INVITE-Beirats, der bei INVITE für die vertiefte Reflexion und Kontextualisierung der Wettbewerbsaktivitäten zuständig ist, widmeten sich gemeinsam mit den Projektbeteiligten der Frage, wie die vielfältigen INVITE-Entwicklungen nach Ende des Förderzeitraums gesichert und die „INVITE-DNA“ weitergetragen werden kann. Interaktive Beteiligungsformate (Fishbowl-Diskussion, Denkräume zu unterschiedlichen Themen und Schwerpunkten) machten dabei einen besonders unkomplizierten und niedrigschwelligen Austausch möglich. Neben der Formulierung von transferierbaren Standards, der Innovationswettbewerb verfügt mit INVITE-Meta über ein wissenschaftliches Begleitprojekt, kommt hier vor allem die Entwicklung von adäquaten Geschäftsmodellen in Betracht, an denen zahlreiche Förderprojekte bereits arbeiten.

Im Bereich der öffentlichen Projektförderung existieren außerdem Anbindungsmöglichkeiten an die Vernetzungsinfrastruktur Mein Bildungsraum, welche die technologische Grundlage zur Unterstützung individueller Lernwege schaffen und eine nahtlose digitale Lernreise von der Grundschule bis ins hohe Alter ermöglichen will. Für Mein Bildungsraum gaben Stefan Angermüller (BMBF) und Dr. Danny Pajak (Capgemini) entsprechende Einblicke. Mögliche Vernetzungs- und Transferoptionen wurden unter den INVITE-Projekten rege diskutiert. Am Ende der zweitägigen INVITE-Fachtagung ergeben sich somit vielfältige Anknüpfungspunkte, um die „INVITE-DNA“ über das Jahr 2024 hinaus weiterzutragen. Wer die von INVITE entwickelten Prototypen selbst auf Herz und Nieren prüfen möchte, kann dies noch bis Ende März im Rahmen des ToolChecks 2.0 tun.