Die Rolle von technologischem Wandel, Digitalisierung und regionalspezifischen Ungleichheiten beim Übergang in die Berufsausbildung
Helen Hickmann
Der technologische und digitale Wandel hat zu grundlegenden strukturellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt geführt, die neue Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich bringen, wie die Polarisierung von Beschäftigung und Löhnen. Während sich frühere Studien auf die nationale oder berufliche Ebene konzentrieren, ist jedoch wenig über die Auswirkungen von Digitalisierung auf der Mikroebene bekannt, einschließlich des Zugangs Jugendlicher zum Berufsbildungssystem. Die Gruppe der Berufsbildungssuchenden ist nicht nur im Hinblick auf die Sicherung hochqualifizierter Arbeitskräfte von besonderem Interesse, sondern auch, weil der Übergang in die erste Berufsbildung die Weichen für das spätere Arbeitsleben stellt.
Darüber hinaus ist angesichts der Heterogenität von Regionen davon auszugehen, dass Digitalisierungsprozesse nicht überall in gleichem Tempo stattfinden, sondern durch gesellschaftliche und regionale Strukturen geprägt sind. Obwohl bisherige Forschungen auf die entscheidende Rolle lokaler Arbeitsmarktbedingungen für Berufsbildungssuchende hinweisen, wurde die Relevanz regionaler Unterschiede in der Digitalisierung bisher weitgehend vernachlässigt. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt könnte regionalspezifische Digitalisierung jedoch insbesondere für Ausbildungsberufe relevant sein, da die betriebliche (duale) Ausbildung weit verbreitet und die Unternehmen in lokale Strukturen eingebettet sind.
Im Rahmen des Promotionsvorhabens wird daher die Rolle des technologischen Wandels und regionalspezifischer Digitalisierung beim Übergang in die Berufsausbildung untersucht sowie die Auswirkungen von sich verändernden Aufgabenprofilen innerhalb von Berufen. Ein besonderer Fokus liegt auf möglichen Effektheterogenitäten entlang sozialer Ungleichheitsdimensionen, wie Schulabschluss, sozioökonomischem Hintergrund, Ethnizität und Geschlecht. Zur Analyse werden Daten des Nationale Bildungspanels (NEPS) und des Sozioökonomischen Panels (SOEP) verwendet, die je nach Teilfragestellung mit verschiedenen Daten auf kleinräumiger Regionalebene verknüpft werden, u.a. einem am BIBB neu entwickelten Digitalisierungsindex sowie Beschäftigten- und Ausbildungsdaten auf Regionalebene.