Neue Berufsbildungsstrategie für Äthiopien: Das BIBB ist dabei
Das BIBB unterstützt die Weiterentwicklung der äthiopischen Berufsbildungsstrategie. Zwei Workshops in Äthiopien zu Steuerungs- und Finanzierungsmodellen in der beruflichen Bildung und der Besuch einer äthiopischen Delegation hochrangiger politischer Akteure beim BIBB bilden den Auftakt.
„Die kapazitätsbildenden Maßnahmen seitens BIBB helfen dem äthiopischen Ministerium für Arbeit und Kompetenzen (Ministry of Labour and Skills, MoLS) maßgeblich dabei, Äthiopiens nationale Berufsbildungsstrategie weiterzuentwickeln.”
Mit diesen lobenden Worten schloss Dr. Teshome Lemma, Experte für berufliche Bildung im äthiopischen Arbeitsministerium und Akteur beim gegenwärtig laufenden Reformprozess, den zweitägigen Workshop, den das Experten-Team des BIBB, Erika Bürkle und Luca Jelic, am 17.04.2024 und 18.04.2024 in Addis Abeba durchgeführt hat. Thematisch ging es in den Workshops um Steuerungs- und Finanzierungsmodelle von Berufsbildungssystemen.
Im Rahmen eines Vorhabens der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zur beruflichen Bildung unterstützt das BIBB seit Anfang des Jahres das äthiopische Arbeitsministeriums dabei das Berufsbildungssystem zu reformieren.
Dies beinhaltet die Beratung eines interdisziplinären Expertenteams beim Formulieren einer neuen Berufsbildungsstrategie sowie die Durchführung themenspezifischer Workshops mit unterschiedlichen Zielgruppen.
Die beiden Workshoptage boten neben dem fachlichen Input mit internationalem Fokus Raum zur Reflexion, zur Interaktion und zur Anwendung der vermittelten Inhalte auf den landesspezifischen Kontext. In einem „Berufsbildungsparlament“ konnten sich die Teilnehmenden beispielsweise in die Perspektive unterschiedlicher Stakeholdergruppen hineinversetzen und über die Frage entscheiden, wie „Grüne Kompetenzen“ in bestehende Curricula integriert werden können. Dieser Perspektivwechsel war für alle Beteiligten eine lehrreiche Erfahrung.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass die berufliche Bildung ein Gemeinschaftsprojekt ist, bei dem sich öffentliche und private Akteure gleichermaßen einbringen müssen. Das BIBB wird Äthiopien noch bis Oktober, mit einem unterschiedlich besetzten Expertenteam, auf diesem Weg vor Ort unterstützen.
Am 22.4.2024 erfolgte direkt im Anschluss an die Workshops der Besuch einer hochrangigen äthiopischen Delegation im BIBB. Diese bestand aus Vertreter/-innen der regionalen Büros der äthiopischen und somalischen Ministerien für Arbeit und Kompetenzen, sowie Entscheidungsträgern aus der Politik. Die Delegationsleitung oblag dem Direktor des äthiopischen Föderalen Instituts für Berufsbildung (FTVTI), Dr. Mohammed Biruk. Im Rahmen des Besuches ging es um Aspekte der regionalen Koordination von Berufsbildung um einführende Informationen zum dualen Berufsbildungssystem in Deutschland und um die Frage, wie beim BIBB Berufsordnungen modernisiert werden.